Die neue Webseite Slavery Footprint ruft zur besseren Kontrolle der Zulieferketten auf. Sie versucht mit dem Mythos aufzuräumen, dass Sklaverei ein Übel der Vergangenheit ist. Auf der Internetseite kann man durch das Beantworten von elf Fragen herausfinden, wie viele Sklaven für den eigenen Lebenswandel schuften müssen. Nach dem schockierenden Ergebnis liefert das Web-Angebot Vorschläge, um die Situation zu verbessern. „Sklaverei ist keine exotische Menschenrechtsverletzung. Das Problem ist nach wie vor sehr real“, sagt auch Amnesty-International-Österreich-Generalsekretär Heinz Patzelt gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext..

 

30 Sklaven für jeden

Laut Slavery Footprint arbeiten für jedes Mitglied der westlichen Konsumgesellschaft im Durchschnitt 30 Sklaven. Diese Zahl wurde aus den Berichten internationaler Organisationen ermittelt. Als Sklaven sind hier all jene definiert, die gezwungen sind ohne Bezahlung zu arbeiten, wirtschaftlich ausgebeutet werden und sich nicht selbst aus ihrer Situation befreien können.

„Man muss vorsichtig sein. Sklaverei muss genau definiert werden. Es gibt so viele Abstufungen, wie etwa Zwangsarbeit, dass oft verschiedene Menschenrechtsverletzungen vermischt werden. Bei echter Sklaverei liegt eine völlige Abhängigkeit vor, Menschen werden gekauft, verkauft, abgenutzt und weggeworfen. Auch genaue Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen“, kritisiert Patzelt.

Bei Slavery Footprint können User Fragen zu ihrem Lebenswandel beantworten. Anschließend erfährt man, wie viele Sklaven man „beschäftigt“. „Grundsätzlich ist jede Art von Aufmerksamkeit für dieses Thema zu begrüßen. Das Hinweisen auf solche Menschenrechtsverletzungen ist eine wichtige Aufgabe im Kampf um die Verbesserung der Situation“, erklärt Patzelt. Auf einen Wert von null Sklaven zu kommen, ist übrigens nicht möglich, außer der Lebenswandel entspricht dem eines Eremiten.

 

Konsumverhalten hinterfragen

Die Webseite ruft die User dazu auf, Briefe an Handelsketten zu schreiben. So sollen die Firmen dazu gebracht werden, ihre Zulieferketten unter die Lupe zu nehmen. Es gibt sogar vorgefertigte Schreiben an viele bekannte Bekleidungs-, Elektronik- und Kosmetikketten, die nur noch unterschrieben und abgeschickt werden müssen. „Interesse an der Herkunft von Produkten und ein bewusstes Einkaufsverhalten sind ein Weg, die Verhältnisse zu ändern. Den Hochglanzprospekten der Industrie darf man nicht glauben, kritisches Konsumverhalten ist der Schlüssel“, so Patzelt.

 

 

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2 Responses

  1. Anton

    Hier muss man vorsichtig sein. Es wird suggeriert, dass die Sklaven, die für einen Arbeiten, Menschen wären. Dem ist aber nicht so. Die Sklaven die für uns arbeiten sind keine Menschen, sondern fossile Energie. Der energetische Equivalent zur Sklavenarbeit. Allein der volle Benzintank ist ein Energieequivalent zu zigtausenden von Sklavenarbeiststunden.
    Das ändert natürlich nichts daran, dass unsere Gesellschaft eine energiesklafenhaltende Gesellschaft ist, und dass die Sklaven immer weniger werden.

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  2. peter

    Unter dem Thema „Transparenz in der Konsumwelt“ gibt es dieses Projekt für Konsumenten, die Nachhaltigkeitsampel. Alle Info über dieses Online und Smartphone Tool in diesem Artikel:
    WeGreen 2.0 – Transparenz und Glaubwürdigkeit
    http://www.lohas.de/content/view/1427/82/

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