Mit dem gezielten Verteilen von Chemikalien in der Atmosphäre und den Weltmeeren, dem Reflektieren von Sonnenlicht durch riesige spiegelnde Flächen, durch künstliche Wolkenbildung und dem chemischen Entzug von CO2 aus der Atmosphäre soll dem Klimawandel entgegengewirkt werden – das ist die wahnwitzige Idee einiger Wissenschaftler unter dem Namen Geo-Engineering.
Was nach Ingenieurskunst klingt, ist tatsächlich wohl mehr ein Akt, der aus Verzweiflung, Gier und Größenwahn entspringt.

Die Notlösung wird salonfähig

Was die meisten Menschen wohl als absurde Idee abtun würden, zumal wir die Zusammenhänge des Klimasystems der Erde wohl erst in Ansätzen verstehen und die Folgen unabsehbar wären, wurde nun von der Bundesregierung in einem neuen Gutachten tatsächlich in Betracht gezogen. Der Klimaschutz habe zwar derzeit Vorrang – „Zusätzlich notwendig ist jedoch Forschung zum Climate Engineering“, so der Staatssekretär Georg Schütte bei der Vorstellung des Gutachtens. „Erreichen die internationalen Verhandlungen nicht die erforderlichen Klimaschutzziele, stellt sich zunehmend die Frage einer Reparatur durch Climate Engineering.“

Und wie wir aus der Vergangenheit wissen, wird alles, was erforscht wird, dann auch irgendwann gemacht, so dass es wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich die ersten Großversuche zur „Klimareparatur“ gestartet werden.

Größenwahn

Allein der Gedanke zeugt von Allmachtsfantasien und Größenwahn. Die ganze Erde zu beschatten oder die gesamten Weltmeere mit Eisen zu düngen sind Ideen, die noch bis vor Kurzem wohl kaum jemand laut ausgesprochen hätte – nun werden sie in der Politik langsam salonfähig. In Großbritannien forscht man schon eifrig und startet sogar erste Feldversuche.

Die Probleme liegen auf der Hand: Da das Klima ein globales System ist, haben alle Eingriffe auch globale Auswirkungen – und wie die aussehen, das kann bei der Sensibilität vieler Ökosysteme ehrlicherweise wohl niemand abschätzen.

Trotzdem bastelt man weltweit an Ideen zur Beherrschung des Klimas – es könnte ein großes Geschäft werden. Auch der Weltklimarat IPCC beschäftigt sich mit der Idee. Und beschäftigen tut sie auch ein internationales Bündnis von Umweltorganisationen, das mit einem offenen Brief vor den Klimareparaturversuchen gewarnt hat:

„Die Gefahr ist groß, dass es zu Unfällen, gefährlichen Experimenten, falschen Risikoeinschätzungen, unerwarteten Folgen, unilateralen Aktionen, privaten Profitinteressen, Störungen der Landwirtschaft, zwischenstaatlichen Konflikten und negativen Folgen für den globalen Süden kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Geo-Engineering eine sichere, dauerhafte, demokratische und friedliche Lösung der Klimakrise bereitstellt, ist gleich Null.“

Risiken ja, aber schauen wir doch erstmal

Auch der Bericht der Bundesregierung räumt ein, dass die Sache vielleicht nicht ganz ungefährlich ist:

„Vermutlich alle Vorschläge sind mit erheblichen ökologischen Risiken und Nebenwirkungen, ökonomischen Kosten und gesellschaftlichen Konfliktpotentialen verbunden“, warnte der Studienkoordinator Gernot Klepper vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel.

Weiter forschen solle man aber dennoch, man könne ja nie wissen. Wohin das führt, wenn man weiterforscht, kann man in England bewundern, wo im nächsten Jahr erstmals im Rahmen des Spice-Projekts offiziell das Versprühen von Schwebe-Partikeln in die Atomsphäre geprobt wird.

Schon länger hält sich das jedoch das Gerücht, dass inoffiziell schon seit Jahren Chemikalien durch Flugzeuge in der Atmosphäre versprüht werden (Chemtrails).

Gezielte Eingriffe?

Wie größenwahnsinnig die Idee tatsächlich ist, veranschaulichte Gernot Klepper mit einem Beispiel aus der Praxis, das telepolis so zusammenfasst

„Der Motor eines Kraftfahrzeugs ist überhitzt. Die einen schlagen deshalb vor, einen Eimer Wasser auf die Kühlerhaube zu schütten, um den Motor abzukühlen. Die anderen warnen, dadurch würde der Motor endgültig kaputt gehen. Allerdings kennen wir den Bauplan dieses Motors nicht – niemand weiß, welche Auswirkungen der massive menschliche Eingriff ins globale Klima hätte!“

Die Eingriffe in das Klima wären also wohl alles andere als gezielt – denn wie kann ich ein System reparieren, dass ich überhaupt nicht verstehe?

Aber was soll es schon – denn dafür tut sich ein ganz neuer Markt auf: Weltweit arbeiten Firmen an Patenten für das Geo-Engineering – und so wird die Katastrophe dann zum Geschäftsmodell.

 

 

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9 Responses

  1. nicole feller

    Hallo, danke für diese Seite. Leider sehe ich hier, dass keiner weiß, dass das
    Besprühen schon seit 2004 in Deutschland schon Gang und Gäbe ist. Giftige
    Substanzen ( Aluminium, Auslöser: Alzheimer usw., Barium: sammelt sich gern
    in den Hoden an-Krebs folgt) sind in den angeblichen „Kondensstreifen“ enthalten. Leider wird noch nicht mal das Bundesumweltamt aktiv!!!!
    Bilder und weitere Informationen und stichhaltige Beweise gibt es bei:
    sauberer-himmel.de

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  2. rosine

    in dem artikel fehlt eindeutig der hinweis, daß die menschheit bereits in einem „gut“ funktionierenden ökosystem gelebt hat und wir „nur“ dahin zurückkehren müssten!!!

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  3. Paul

    Wird langsam Zeit, dass solche vermeindlichen „Gerüchte“ endlich mal absolut und seriös behandelt an die Öffentlichkeit geraten. Gut so!

    Vielleicht wird die kommende Zeit noch einiges mehr zum aufdecken bieten, was bisher als „Gerücht“, „Lüge“ oder Irrsinn abgetan wird. Der klassische „Kampf“ zwischen Gut und Böse… Widersprüchlichkeiten, Spiele mit Illusionen und Wirklichkeiten, bis hin zu gezielt eingesetzen Manipulationen der Hirnwellen, um die Menschen doch so haben zu wollen, wie es Obrigkeiten vorgeben. Die Informationen liegen zwar alle bereit, aber welcher Quelle soll man wirklich Glauben schenken (können)?

    Eine Welt der Natürlichkeit und des Friedens wollen alle Menschen, zwar auf ihre Art und Weise, aber Harmonie ist wohl ein großes Bedürfnis. Egal wie diese aussehen mag. Aber mit all solchen Themen ist es wohl noch eine etwas längere Reise bis hin zu einem globalen, vollständigen Bewusstseinswandel. Was den Einzelnen betrifft wandelt sich ja bereits genug. Oder ist auch das alles „nur ein Spiel“, in dem es sogar um Menschenleben und Gesundheit geht?

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  4. Anonymous

    Ich bin dafür die alten Atommeiler auf den Polarregionen auf zubauen, die derzeit noch vollEis haben und dort ne Kernschmelze zu verursachen, das führt dann bestimmt zu massiver Wolkenbildung und dämpft die ganze Klimageschichte. Positiver Nebeneffekt ist, dass wir dann an die Ressourcen dort rankommen, da bieten sich ganz neu Plündermöglichkeiten an. Als Arbeiter kann man ja die ganzen Flüchtlinge aus Afrika anstellen (den muss man das mit der Strahlung ja nicht gleich auf die Nase binden).

    Oder anders ausgedrückt: Bei dem ganzen Mist kommt ein sehr großes Gefühl von Hilflosigkeit auf.

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  5. Bauer Blühschön

    ich verfolge nun das internet seit einer weile.gewisse themen haben eine besondere aufmerksamkeit bei mir erweckt,auch die chemtrail/geo-engineering.einerseits betrachte ich die sachinfomationen,andererseits die art wie darüber berichtet wird.ich prüfe die quellenangaben der sachlichen inhalte nicht.ich habe schon mit piloten, flugzeugingeniören und chemikern darüber gesprochen.(die sich das nicht erklären konnten..muss also schon eine geniale sache sein,die nicht jeder versteht..)
    so wie ich hier sitze kann ich nur sagen das ich nicht weiß ob es schon gemacht wird oder nicht.(es gibt nach all den informationen die ich habe verschiedene szenarien dessen was da passiert,das geht vom vorbereiten auf das was kommt (oder evtl.ist),über quasi“verschwörungstheorien“ bis hin zu einem massenphänomen ,einer aus angst entstandenen theorie.
    ich sehe selbst das der himmel trüber ist in vielen kilometern weg vom flughafen,dort überschneiden sich so viele abgase das es mir klar ist das wenn seit jahren die flugzeuge mehr werden,das auch die kondensstreifen mehr werden……was immer da auch bisher drin war…..

    wenn ich also hier sitze und wieder versuch mich zu besinnen,fällt mir ein das ich es als sehr wichtig empfinde das ein jeder von uns diesen motor am laufen hält,mit seinem lebensstil.und mag es gut sein diese worte zu schreiben,so bleibt doch das ich an einem laptop sitze und am strom hänge….wir alle wissen was die herstellung dieser dinge an nebenwirkungen hat.jetzt können wir auch hier wieder hoffen freie energie zu bekommen(oder geoingeniering,quasi als zeitaufschub bie wir sie haben)und ein tolle form der materialgewinnung und umwandlung,oder erkennen das uns genau dieses verhalten auch dorthin gebracht hat.ich glaube:das es kein heil in der technik gibt,lasst uns endlich aufgeben,gegen die natur in den wiederstand zu gehen,sie ist die stärkere,auch wenn sie noch sanft erscheinen mag………..ich hoffe wir bekommen bald eine auflösung all dieser geschichten,sodas wir uns endlich darum kümmern können was wirklich ist,und damit,entziehen wir all denen die energie,die sie von uns brauchen um das alles zu realisieren—aufhören zu konsumieren—,so weit es geht………diesen schritt gehe ich…..ging ihnes ist genug fläche da,lasst sie uns sinnvoller nutzen.damit darauf alles andere erwachsen kann…….
    Danke

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  6. Phygranimus

    Soll dieser Artikel extrem ironisch „Sein“ ?

    Zitat: “ Schon länger hält sich das jedoch das Gerücht, dass inoffiziell schon seit Jahren Chemikalien durch Flugzeuge in der Atmosphäre versprüht werden (Chemtrails).“

    Seit vielen Jahren werden am Himmel mit steigender Tendenz „Chemtrailorgien“ gefeiert !

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