Die Bundesregierung sucht wieder in ganz Deutschland nach einem Endlager für Atommüll. Dabei sei kein Gebiet sei tabu. Das wurde auf einem ein Spitzentreffen mit Umweltminister Röttgen beschlossen. Bisher war der Salzstock in Gorleben der hoch umstrittene Hauptkandidat.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schlug vor, vier neue Standorte zu erkunden und dann 2020 eine Volksabstimmung über den endgültigen Standort durchzuführen. „Wenn es ein nationaler Konsens ist, den wir da treffen, dann könnten wir auch nur national darüber abstimmen“, sagte Kretschmann vor dem Treffen im Deutschlandfunk. Das wäre nicht nur in der Atompolitik ein Novum, wie Kretschmann auch selbst erkannte: „Im Grundgesetz sind solche Abstimmungen bisher überhaupt nicht vorgesehen.“

Die Erkundung Gorlebens begann bereits 1980, und hat bisher 1,6 Milliarden Euro verschlungen, es gibt jedoch viele Zweifel an der Eignung des Standpunktes – ein Endlager muss den Müll mindestens 500.000 Jahre sicher lagern können. Wegen der Gasvorkommen und dem fehlenden Deckgebirge kann dies im Salzstock Gorleben nicht gewährleistet werden.

Wie der Mensch auf die Idee kommt, über Jahrzehnte eine Form von Müll zu produzieren, für deren Entsorgung er bis heute keine praktikable Idee hat und auch in zeitlicher Hinsicht eine Größendimension hat, für die kein Mensch Verantwortung übernehmen kann, wird vielen wohl für immer ein Rätsel bleiben.

 

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