Report über Fleischkonsum veröffentlicht

Mit dem Fleischatlas haben die Heinrich-Böll-Stiftung, der BUND und die Monatszeitung „Le Monde diplomatique“ einen erschreckenden Report der globalen Fleischindustrie veröffentlicht. Anhand zahlreicher Statistiken, Grafiken und Hintergrundartikel beleuchtet der kostenlose Report den weltweiten Fleischkonsum.

Der hat 2012 seinen bisherigen Rekord erreicht: 300 Millionen Tonnen Fleisch wurden produziert. Besonders dramatisch ist der Anstieg des Fleischkonsums in den Entwicklungsländern, was sich schon bald zu einem globalen Problem entwickeln könnte. 42 Kilogramm Fleisch ist der Durchschnittsbürger in den Entwicklungsländern pro Jahr, in Deutschland sind es 60 Kilo. Das ist mehr als doppelt so viel wie vor hundert Jahren.

 

Fleischkonsum: Ein ernstes globales Problem

Auch der Fleischkonsum in den Industrieländern ist schon jetzt ein globales Problem: Teile der Produktion – und damit auch die mit ihr verbundene Umweltzerstörung – lagern die Deutschen aus, zerstören damit Lebensräume, Natur, Existenzen. Besonders der Wasserverbrauch ist astronomisch: Zur Herstellung eines einzigen Kilogramms Schweinefleisch etwa 10.000 Liter Wasser benötigt, für Rindfleisch sogar rund 15.000 Liter. Gleichzeitig haben weltweit 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

In vielen Ländern werden großflächig Wälder für Viehhaltung oder Futterproduktion abgeholzt – schon ein Drittel der gesamten globalen Agrarflächen ist nur für die Futterproduktion belegt. Pflanzenarten und Naturlebensräume gehen verloren, das Grundwasser wird mit Dünger, Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln und Antibiotika verseucht. Das führe auch zu Antibiotika-Resistenzen, an denen allein in Europa jedes Jahr rund 25.000 Menschen sterben.

Außerdem verursache Fleisch auch erheblichen Wirtschaftlichen Schaden, da es dreimal koste: Einmal beim Kauf des Fleisches, dann durch enorme Subventionen für Ställe und Schlachthöfe und drittens durch Umwelt- und Gesundheitsschäden.

 

Fleischessen hat keine Zukunft

All dies macht deutlich, das Fleischessen weder gesellschaftlich, noch ökologisch, noch ethisch vertretbar ist, weshalb nun endlich auch die Politik langsam beginnt, eine Abkehr vom maßlosen Fleischkonsum zu fordern. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Fleisch ein seltenes und teures Luxusgut wird, und Fleischessen gesellschaftlich keine Anerkennung mehr findet.

„Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen.“ (Leonardo da Vinci)

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen, wie sie mit ihren Tieren umgeht“ (Mahatma Gandhi)

 

Kostenloser Download des Reports

Download Fleischatlas

 

Quelle: ADAPTT

 

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9 Responses

  1. Sauergurke

    Hi Paul !
    heute gibt’s wirklich keine Ausrede gegen die fleischlose Ernährung, weil man heute überall auf der ganzen Welt vegan leben kann. Früher war das halt wegen dem Transport, Produktion, Information und Mentalität stark begrenzt.
    Heute kann man überall und billig vegan überleben, auch im Winter wo’s kein frisches Gemüse gibt, und zwar mit Trockenprodukten wie Nudeln, Reis, Linsen, Bohnen, Getreide, Tomatenmark, Sauerkraut und Gemüsedosen. Man kann auch lernen Obst, Gemüse und Pilze für den Winter einzulegen. Es macht etwas Arbeit, aber es geht viel leichter und friedlicher als Tiere umzulegen und sie zu zerlegen.
    Schau doch gleich hier: Eingelegtes Gemüse
    www.rezeptesammlung.net/einkochen_eingelegtes_gemuese.htm

    Auch gibt’s überall im Reformhaus und fast schon in jedem Supermarkt veganes Fleisch, vegane Pasteten, Schnitzel, Tofuwürstchen, die monatelang haltbar sind.
    Wer Spaß am kochen hat und Wert auf Gesundheit und Optik legt, findet hier viele tolle Rezepte
    415 Vegan Winter Rezepte
    www.chefkoch.de/rs/s0t57,64/Vegan-Winter-Rezepte.html

    Vegane Brotaufstriche
    www.zentrum-der-gesundheit.de/vegane-brotaufstriche.html

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  2. Paul

    Natürlich ist eine Vegetarische oder Vegane Lebensweise zu bevorzugen.Man wird dadurch wach im Geist und ist Spirituel empfänglicher. Was mir doch immer wieder zu denken gibt ist, wie stelle ich die Regionale Versorgung mit Gemüse nördlich des 45. Breitengrades ganzjährlich sicher. Zur Zeit wird das ja durch lange Transportwege gemacht.(LKW aus Spanien, Süditalen usw, Flieger Übersee). Bei uns im Salzkammergut kann ich frühestens Ende Mai das erste Gemüse in meinem Garten ernten und im Oktober ist schluss damit. Natürlich kann ich noch Kartoffel, Sauerkraut, rote Rüben und Getreide bevorraten, aber dann ist es vorbei mit der Veganen Kost. So waren meine Eltern und alle Bewohner in den ländlichen Regionen gezwungen Tiere zu halten und Tierprodukte zu essen. Ich bin der Meinung, wenn ich etwas fordere, dass immer das Ganze zu durchdenken ist und nicht nur ein Teil davon herausgenommen werden kann. Was ich verachte sind grosse Zucht und Mastbetriebe, sowie die Grossschlachthöfe. Dort wird Tier und Menschenverachtend gehandelt und gearbeitet. Vieleicht hat es auch einen tieferen Sinn dass sich unsere Erde wieder einmal erwärmt und wir dadurch alle Vegan leben können.

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  3. Armin

    Hallo,

    danke für diesen Artikel und besonders (leider) für die Animation „Getötete Tiere seit öffnen dieser Seite“.

    Ich habe auf meiner Website auch Gründe gesammelt um den Fleischkonsum deutlich einzuschränken bzw. zu beenden. Der Link lautet:

    http://www.weisheitswissen.de/gesundheit/vegetarisch.php

    Mitfühlende Grüße

    Armin

    PS: Bin geschockt, wieviele Meerestiere sterben müssen!

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  4. Kristina

    Die Massentierhaltung und damit verbundene Tierquälerei und Mordindustrie
    müssen sofort gestoppt und gesetzlich verboten werden, zumal durch die stets wachsende globale Industrialisierung immer mehr Tiere künstlich vermehrt werden nur um lebenslang in den Konzentrationslagern eingesperrt, gequellt und brutal ermordet zu werden.
    Diese Qualen geschehen um die Fleischfresser (Karnisten) künstlich zu befriedigen. Besonders pervers und verlogen sind Karnisten, die sich von Mord und Blut ernähren und gleichzeitig „Liebe und Toleranz“ predigen. Die merken wohl nicht, wie weit sie sich von Gott, Licht und Liebe entfernt haben, keine Gefühle haben und diese nur simulieren.
    Empfehlenswert ist der Artikel „Karnismus: die Psychologie des Fleischkonsums“
    www.sein.de/gesellschaft/zusammenleben/2012/karnismus-die-psychologie-des-fleischkonsums.html

    Wer Tiermorde verursacht und duldet, verdreht die Tatsache, dass alle Tiere liebevolle, fühlende und intelligente Gottesgeschöpfe sind, nicht viel anders als echte Menschen. Diese Ethik muss im Grundgesetz und im kollektiven Denken verankert werden:
    „Die Würde des Menschen und des Tieres ist unantastbar“
    www.openpetition.de/petition/gezeichnet/die-wuerde-des-menschen-und-des-tieres-ist-unantastbar

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  5. Blanche

    Wenn wir wirklich zivilisiert sein wollen und auch wahres Mitgefühl empfinden
    können wir kein Fleisch essen. Ich kann das seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr- aber ich beobachte,dass diese Sensibilität in „der Mitte der Gesellschaft“ noch nicht angekommen ist. Nur sehr zögerlich wird der „neue“
    Gedanke akzeptiert.Ich hoffe es wird besser.

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  6. Basti

    Wer Fleisch essen will soll nicht so zimperlich sein und sich ein Stück
    von eigenem Leib abschneiden damit er genau weiss wie weh das tut.
    Und alle Tiere sofort in Ruhe lassen.

    „Die Grausamkeit gegen die Tiere und auch schon die Teilnahmslosigkeit gegenüber ihren Leiden ist meiner Ansicht nach eine der schwersten Sünden des Menschen-geschlechts. Sie ist die Grundlage der menschlichen Verderbtheit. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat er dann, sich zu beklagen, wenn auch er selber leidet?“ (Romain Rolland – franz. Dichter; Nobelpreisträger)

    „Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere.“ (Theodor Adorno – Soziologe, Philosoph, Musiktheoretiker und Komponist)

    „Es wird ein grosser Fortschritt in der Entwicklung unserer Rasse [Menschen-geschlecht] sein, wenn wir Früchteesser werden und die Fleischesser von der Erde verschwinden. Alles wird möglich auf unserem Planeten von dem Augenblick an,
    wo wir die blutigen Fleischmahle und den Krieg überwinden.“
    (George Sand – franz. Schriftstellerin, Freundin von Franz Liszt und Chopin)

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  7. Christa Schaefer

    Ihr Lieben alle,

    zunächst: Niemand ist dumm.

    Die Menschen sind höchst individuell und gleichzeitig Eins und dadurch alle miteinander verbunden.

    Tausche ich das eine Dogma (Fleisch ist gesund, Kinder brauchen Kuhmilch und Kuchen Hühnereier) gegen ein anderes, das alle Fleischesser und Milchtrinker verurteilt, ist wenig gewonnen – eine andere Art von künstlich geschaffener Trennung, die alle Möglichkeiten von Konflikten in sich trägt.

    Versuche ich, Menschen durch meine Überzeugungen zu beeinflussen, ist das auch eine Form von Manipulation und dient kaum dem tiefen Wunsch nach Freiheit und Frieden.

    Informationen anbieten und den darin enthaltenen Energien freien Fluss gewähren, ist ein Weg.

    Alles ist Energie. Jeder Gedanke, jede Emotion, jedes Gefühl (Schuldgefühle sind starke und mächtige Energien), alles, was ein Mensch aussendet, und das tut er unweigerlich, sucht sich Formgebung und kommt auch gern zurück zum Absender.

    Die Entscheidung, sich vegan zu ernähren, die nur aus dem Verstand kommt, und damit vielleicht Zwang ausübt oder Mangelbewusstsein nährt, ist immer kontraproduktiv. Es fehlt die Reinheit einer Herz-Entscheidung und kann in Heuchelei münden.

    Wie will ich das Leben von Tieren achten, wenn ich mein eigenes in seiner Ganzheit nicht achte?

    Die Entscheidung, nur noch Fleisch von biologisch/artnah gehaltenen Tieren zu verzehren und diesem Achtung zu schenken ist schon ein großer Schritt in eine Veränderung.
    Das drückt auch aus, was der konsumierende Mensch sich selbst wert ist.

    Fleischesser zu einer schmack- und vielleicht auch herzhaften veganen Mahlzeit einzuladen, kann so manchen menschlichen Horizont erweitern und neue Möglichkeiten schaffen.

    Doch das Großartigste, was jeder tun kann, um das Leid von Tieren zu verringern ist, sich kompromisslos auf den Weg zu seinem wahren Selbst zu begeben.
    Denn dann wird klar und deutlich, in welch künstlich geschaffenen Welten der Mensch sich bewegt und sich von diesen mit Unwahrheiten manipulieren lässt.
    Dann kann jede/r zum kompetenten Entscheidungsträger werden, denn es findet eine innere Kommunikation zwischen dem physischen, dem mentalen, dem emotionalen und dem spirituellen Bewusstsein statt (auch eine Form von Einheit).
    Dann erst kommt der Mensch in die Situation, wirklich in Freiheit entscheiden zu können.
    Und es ist gleichgültig, ob dies bewusst oder unbewusst geschieht.

    Geben wir uns, unseren Nächsten und den Kindern unser oder ihr Selbst-Bewusstsein zurück, erlauben wir uns und allen das individuelle So-Sein, in Achtung und Liebe, werden sich viele irdische Grausamkeiten von selbst auflösen, schlicht, weil sie überflüssig geworden sind.

    Ich wünsche allen einen wundervollen Tag

    Christa

    Antworten
  8. Lilli

    Eine Vegane Revolution würde tiefgreifenden Eifluss auf die ganze Gesellschaft haben und effektiver sein als jede Revolution zuvor, da sie auf Empathie gegründet ist… 🙂

    Macht mit bei der VEGANEN REVOLUTION! Für das Paradies auf Erden!

    Antworten
  9. Veggi

    Ich finde ebenfalls dass es so nicht mehr weitergehen kann!
    Vorallem enttäuscht mich Deutschland sehr..

    Wir brauchen mehr Vegetarische Restaurants die wirklich einladend aussehen.
    Denn die Leute sind so dumm die werden nie von selbst auf die Idee kommen dass es auch ohne Fleisch schmecken kann.

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