Widerstand kann sich lohnen: Der Agrochemiekonzern BASF hat angekündigt, die Zulassungsanträge für drei gentechnisch veränderte Kartoffelsorten zurückzuziehen. Begründet wurde die Entscheidung mit der politischen Lage und mit möglichen Gegen-Aktionen kritischer Gruppierungen. Die geplanten wissenschaftlichen Freisetzungen, z.B. in Rheinland-Pfalz und in den Niederlanden, würden ebenfalls nicht stattfinden, erklärte ein Pressesprecher.

Betroffen sind die Gentechnik-Kartoffeln namens Fortuna, Modena und Amadea. In einer Pressemitteilung heißt es, die Anbau- und Freisetzungsanträge würden gestoppt, „da weitere Investitionen aufgrund der Unwägbarkeiten im regulatorischen Umfeld und drohender Feldzerstörungen nicht gerechtfertigt werden können.“

Gentechnisch veränderte Lebensmittel stoßen in ganz Europa auf Widerstand – zuletzt hatte Polen den Anbau der BASF-Kartoffel Amflora untersagt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium von Ilse Aigner (CSU) sprach sich dagegen erst vor wenigen Tagen gegen ein Verbot der Gentechnik-Knolle aus. Die Stimmung in der Bevölkerung ist jedoch so negativ, das BASF trotzdem lieber in die USA abwandert.

 

Bundesländer gegen Gentechnik

Die Sorgen der Verbraucher finden aber auch in der deutschen Politik immer mehr Gehör. Wer beispielsweise in Baden-Württemberg künftig landeseigene Flächen pachtet, darf darauf keine gentechnisch veränderten Pflanzen anbauen.

„Als Eigentümer und Verpächter von Flächen hat das Land eine Vorbildfunktion. Deshalb werden wir künftig den gentechnikfreien Anbau in unseren neuen Pachtverträgen festlegen,“ erklärte Nils Schmid (SPD). Sein Kabinettskollege Alexander Bonde (Grüne) fügte hinzu: „Das Land trägt damit den Sorgen der Verbraucherinnen und Verbraucher vor den Risiken der Agro-Gentechnik Rechnung.“

Zusammen mit Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Saarland und Schleswig-Holstein setzt sich das Land als Mitglied im Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik ein.

 

Quelle: keine-gentechnik.de

 

 

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