Die EU verbietet drei Pestizide aus der Gruppe der Neonikotinoide. Die Pflanzenschutzmittel wirken tödlich auf Bienen und könnten teilweise für das Massensterben der Bienen verantwortlich sein.

Massensterben der Bienen

Weltweit sterben die Bienen. Das könnt schnell zu einer Katastrophe für den gesamten Planeten werden, denn die Bienen erledigen einen wichtigen Job im Öko-System. Bei ihren Futter-Flügen bestäuben sie nebenbei zahllose Pflanzen. Etwa 80 Prozent der Bestäubung erfolgt durch Bienen.

In den USA ist das Bienensterben schon so weit fortgeschritten, dass Bauern mobile Bienenvölker zur Bestäubung anmieten müssen und Universitäten kleine fliegende Bestäubungs-Roboter entwickeln.

Warum die Bienen sterben, ist bisher nicht abschließend geklärt, neben Krankheitserregern, Mobilfunkmasten, und dem Zurückgehen der Biodiversität sind derzeit vor allem Pestizide im Verdacht, insbesondere die sogenannten Neonikotinoide, die für Bienen tödlich sind.

Verbot von Killer-Pestiziden

Mittlerweile nimmt auch die Politik das Problem ernst. Die EU-Kommission hat beschlossen, drei fragliche Pestizide mit Wirkung ab dem 1. Dezember 2013 zu verbieten, um die Bienen vor den gefährlichen Giften zu schützen. Für die Chemie-Konzerne Syngenta und Bayer ist dies eine herbe Niederlage, sie hatten die Gefahren ihrer Produkte bis zuletzt heruntergespielt.

Doch nun ist es beschlossene Sache: In den kommenden zwei Jahren dürfen bei Sommergetreide, Mais, Raps, Baumwolle, Sonnenblumen und Kürbissen die Stoffe Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam nicht mehr angewendet werden. Allerdings ist deren Einsatz beim Obst- und Weinbau, bei Karotten, Zwiebeln, Wintergetreide sowie Zuckerrüben weiterhin erlaubt. Nach zwei Jahren will die EU den Erfolg des Verbots überprüfen und es erneut überdenken.

Greenpeace: Verbot zu spät

Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff ist mit dem Verbot noch nicht zufrieden: „Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner muss das Verbot der gefährlichen Bienengifte auf nationaler Ebene sofort und ohne Ausnahmeregelungen umsetzen“, fordert Huxdorff. „Der von der Kommission vorgesehene Zeitpunkt Dezember ist zu spät, denn das mit den Giften gebeizte Rapssaatgut kommt bereits im Herbst in den Boden. Bienen sind damit auch im nächsten Jahr noch durch die Gifte gefährdet.“

Bereits geringe Mengen der Gifte verursachen laut Greenpeace neurologische und physiologische Schäden und beeinträchtigen Navigation und Futtersuche. Die Greenpeace-Studie „Bye bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa“ hatte sieben Pestizide identifiziert, deren Verbot notwendig ist, um das Bienensterben einzudämmen.

 

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