Ein neuer kostenfreier Telefonservice sorgt für mehr Sicherheit auf dem einsamen Nachhauseweg in der Nacht – nicht nur für Frauen

 

Welche Frau kennt das nicht: Es ist auf der Party oder beim Besuch spät geworden, die letzte U-Bahn ist weg, man wartet in einem unbekannten Stadtteil einsam auf den Nachtbus oder auf ein Taxi. Eine ungemütliche Situation. Jedes Geräusch, jeder Schritt, jede sich nähernde Gestalt wird mit einer Mischung aus Hoffnung („eine andere Frau?“) oder Angst („ein möglicher Angreifer?“) wahrgenommen. Viele rufen dann den Freund, die Freundin oder die Eltern an, um dem Gefühl von Einsamkeit und Verunsicherung entgegenzuwirken. Aber was, wenn es dafür zu spät oder niemand zu erreichen ist?

Für Situationen wir diese bieten Anabell Schuchhardt und Frances Berger einen Telefondienst an, den sie auf eigene Initiative ins Leben gerufen haben: das Heimwegtelefon. Freitags und Samstags zwischen 22 und 2 Uhr steht eine der beiden Frauen den verunsicherten Anrufern und Anruferinnen telefonisch zur Verfügung. Kommt es während des Telefonats tatsächlich zu brenzligen Situationen, rufen die Helferinnen die Polizei an. Es ist geplant, die Telefonzeiten auszuweiten. Ursprünglich auf Berlin beschränkt,läuft seit Januar 2014 läuft eine bundesweite Testphase.

Das Modell lernte Anabell Schuchhardt während Ihres Studiums in Schweden kennen. Dort gibt es einen ähnlichen Service, der sogar direkt bei der Polizei in Stockholm angesiedelt ist. In Deutschland benötigt das Projekt noch Unterstützung: Weitere Helfer werden für den nächtlichen Telefondienst gesucht und es werden Spenden benötigt, um die Initiative rechtlich abzusichern. Wer „Heimwegtelefon“ persönlich oder finanziell unterstützen will, kann sich über die Webseite mit den Betreiberinnen in Verbindung setzen: www.heimwegtelefon.de

Das Heimwegtelefon: 030-120 74 182 – Freitags und Samstags zwischen 22 und 2 Uhr

Text: ur/sein.de

 

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