Die neue Regierung Finnlands will das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) Realität werden lassen und beschließt ein entsprechendes Experiment im Koalitionsvertrag.

Finnland fällt auf.

Nachdem das Land im März sich vom Schulfach-orientierten Unterricht verabschiedete, überrascht es nun mit einem neuen und europaweit bisher einmaligen Beschluss: Die neue Regierung Finnlands will das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) Realität werden lassen. Das Experiment wurde jetzt im Koalitionsvertrag der liberalen Zentrumspartei, der rechtspopulistischen Finns Party und der konservativen NCP festgeschrieben.

4 von 5 Finnen stimmten für das BGE

79 Prozent der finnischen Bevölkerung unterstützen die Idee, das sind immerhin 4 von 5 Bürgern, wobei insbesondere die jüngeren Altersgruppen und die Senioren das Vorhaben befürworten.  Aber auch gutsituierte Finnen haben für den Testballon gestimmt. Art und Höhe des finnischen BGE sind noch nicht bekannt.  Vorschläge reichen von monatlichen Beträgen von 440 bis zu 1.000 Euro, die unabhängig von Alter und sonstigem Einkommen ausgezahlt werden sollen. Ziel sei ein Sozialstaat, der in den Bereichen Kindergeld, Sozialhilfe, Rente und Wohngeld mit weniger Bürokratie auskommt.

PRO und CONTRA zum Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

Das Konzept einer generellen Grundsicherung wurde zuletzt durch eine entsprechende Volksinitiative in der Schweiz diskutiert, die in 2016 die Bevölkerung über ein Grundeinkommen abstimmen lassen will. Während Kritiker den Sinn des BGE hinterfragen, da sie darin die Gefahr einer erhöhten Arbeitslosigkeit sehen und auch die Finanzierbarkeit bezweifeln, halten Befürworter das bedingungslose Grundeinkommen für die logische Antwort auf die technische Entwicklung. Darüber hinaus mache sie ehrenamtliche Arbeit möglich, reduziere die Kosten des bürokratischen Apparats und schaffe Raum für individuelle Selbstverwirklichung.

In Deutschland wird das Thema zwar immer wieder diskutiert, aber von einer Verwirklichung ist man hierzulande noch weit entfernt. Stattdessen gibt es alternative Ideen, wie zum Beispiel das 2014 von Michael Bohmeyer entwickelte Crowdfunding-Projekt „Mein Grundeinkommen“, über das in regelmäßigen Abständen bedingungslose Grundeinkommen in Höhe von 1.000 Euro für je ein Jahr verlost werden.

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12 Responses

  1. mertens
    WER HAT EINE GEGEN-ANTWORT ?

    1. 20 – 40 Prozent der Bevölkerung werden bald genug Waren und Produkte produzieren, was Menschen benötigen. Die Maschinen und künstliche Intelligenz werden uns von der Arbeit befreien!? Wir können endlich wie der Adel und Könige leben. Deshalb forschen und erfinden wir. Die Energiequellen dafür, wie Sonnenlicht und Wind stehen ausreichend und unendlich überall auf der Welt gratis zur Verfügung. Sie reichen aus, um alle Menschen problemlos zu versorgen. Es fehlt nur der Wille und das Geld. Menschliche Arbeitskraft wird damit kaum noch gebraucht. Und der Rohstoff des 21. Jahrhunderts wird Kreativität, Bildung, Ideen, Innovationen, Erfindungen. Diese bringen uns den Wohlstand und Wachstum in geregelte Bahnen und nicht in eine ständige Überproduktion. Viele Berufe werden zudem neu entstehen durch veränderte Technik und den Fortschritt.

    2. Wer genug Geld hat, weil er von den Zinsen lebt oder von Mieteinnahmen, hat heute schon seine Freiheit! Wer jedoch kein Geld hat und von der Bank auch kein Geld bekommt, weil er selbst kein Vermögen hat, was er verpfänden kann an die Bank, wird immer unfrei bleiben in diesem System. Wir sollten endlich erkennen, wir leben in Unfreiheit und einem Schuldsystem. Wir werden gezwungen zu arbeiten, die wir oft als Sinnlos empfinden oder Schikane ansehen. Oft macht die aufgezwungene Arbeit keinen Sinn. Wir müssen uns aber in diese Abhängigkeit bringen damit wir andere bezahlen können (z.B. für Miete und Energie) Mit einer ständigen Schuld, stehen wir also in ständiger Abhängigkeit und Hörigkeit! Man ist gezwungen für eine Schuld sich zu versklaven. Wer dagegen regelmäßig von Zinsen lebt bzw. genug Geld und Vermögen hat (ohne selbst dadurch eine Leistung zu erbringen), hat keine Abhängigkeit und ist damit wirklich erst frei. Echte Freiheit beginnt erst mit der Unabhängigkeit, frei von Zwängen und auch der Angst, die durch dieses Geldsystem niemals gegeben sein wird. Wenn wir das System aber ändern wollen, zum Nutzen aller Bürger, ob Reich oder Arm, müssen wir das System zuerst begreifen und erkennen.

    3. Zu glauben, die Menschen müssen sich ändern, so ändert sich auch das System, ist zu kurz gedacht. Bevor sich Menschen ändern können, benötigen sie logischerweise das Wissen dazu. Ohne das Wissen können sie sich nicht ändern. Es beginnt in den Schulen und an Universitäten. Es wird niemals über unser verklavtes Schuld-Geldsystem gesprochen! Zum Beispiel: Wie unser elektronisches Geld erschaffen wird. Wie dieses elektronische Geld erzeugt wird! Wir sehen nur die Opferrolle, weil wir unwissend sind und niemals die richtigen Fragen stellen, nachfragen oder darüber nachdenken. Wir erörtern nur ständig, dass das Geld überall fehlt und der Gürtel immer enger geschnallt werden muss. Doch warum wird nicht genügend elektronisches Geld von der Zentralbank (Nationalbank, Bundesbank) erschaffen, die den Bürgern und wichtige Projekte für die Gesellschaft zu Gute kommt? Warum wird es nicht für die Sanierung der maroden Schulen bereitgestellt? Immerhin haben dadurch Tausende Bürger auch noch Arbeit. Wir sollten endlich erkennen, es sind nur Zahlen die in den Computer einzutippen sind. Weder Rohstoffe noch eine Leistung ist dafür notwendig! Auch keine Schulden, denn das elektronische Geld muss nicht als Schuld auf dem Kapitalmarkt geordert werden. Wir sollten und müssen endlich erkennen und begreifen, für elektronisches Geld, dass heute zu 97% im Einsatz ist und verwendet wird (z.B. Kreditkarten, Überweisungen, Lastschriften ect.) benötigen wir keine Rohstoffe oder Arbeitsleistung!! Es werden nur Zahlen hin und her geschoben!! Nur 3% sind Bargeld, gesetzliche Zahlungsmittel, gleich Banknoten und Münzen, also echtes Geld!! DARÜBER EINMAL NACHGEDACHT?

    4. Die Zinsen sind das absolute Übel. Sie führen immer zum Zusammenbruch des Geld-Systems. Damit verbunden sind Kriege, Hunger und Elend.

    5. Wenn wir Menschen nicht über das Geldsystem das Wissen haben bzw. bekommen, wie sollen wir das System ändern? Nur mit Wissen ist eine Änderung möglich.

    6. Das bahnbrechende am Vollgeld ist vor allem: Niemandem wird etwas weggenommen, aber alle Bürger erhalten mehr Wohlstand und können ein Sinnerfülltes Leben entsprechend ihren Vorstellungen, Talenten und Fähigkeiten zum Wohle der Gemeinschaft leben. Geld spielt keine Rolle, um einen Traum, eine Vision umzusetzen.
    Mehr: http://www.vollgeld-initiative.ch/
    http://www.vollgeld.de/
    Als Buch: http://www.amazon.de/Vollgeld-Geldsystem-Zukunft-Unser-Finanzkrise/dp/3828833500

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  2. mertens
    Denkansatz und Fragen richtig stellen.

    Bald werden 20 – 40 Prozent der Bevölkerung reichen, um genug Waren zu produzieren, was die Menschen benötigen. Dazu werden zudem die Energiequellen Sonnenlicht und Wind ausreichend und unendlich überall auf der Welt gratis zur Verfügung stehen. Menschliche Arbeitskraft wird somit kaum noch gebraucht. Ideen, neues Wissen für Inovationen sind der neue Rohstoff. Genügend einfache Jobs finden sich u.a. in Verbänden, Stiftungen, Genossenschaften und soziale Einrichtungen. Viele Berufe werden erst entstehen durch neue Technik und Fortschritt.
    Nicht die Eigenverantwortung und Leistung ist der Preis für Freiheit in unserem Geldsystem. Wer genug Geld hat, weil er von den Zinsen lebt oder Mieteinnahmen, hat seine Freiheit! Wer kein Geld hat und von der Bank auch kein Geld bekommt, weil er selbst kein Vermögen hat, was er verpfänden kann an die Bank, wird immer unfrei bleiben in diesem Sytem. Jeder Kredit beginnt mit einer Schuld, die somit in Abhängigkeit führt! Damit wird man gezwungen für diese Schuld für andere zu arbeiten. Wer regelmäßig von Zinsen lebt oder genug Geld und Vermögen hat (ohne zu arbeiten), hat keine Abhängigkeit. Erst so beginnt die Freiheit. Dadurch ist man nicht von Zwängen durch Geld umgeben.

    Auch die Aussage:“Wenn die Menschen sich ändern, ändert sich auch das System“ sollte überdacht werden. Bevor sich Menschen ändern, benötigen sie erst das Wissen. Ohne Wissen können sie sich nicht ändern. Es beginnt in den Schulen. Sie informieren nicht über unser Geldsystem! Wir sehen uns als Opfer, weil das Geld überall fehlt. Doch warum nicht genügend elektronisches Geld erschaffen wird, wer es erzeugt und warum es nicht für die Sanierung der maroden Schulen bereitstehen kann, obwohl für elektronisches Geld weder Rohstoffe noch eine Leistung benötigt wird (elektronisches Geld wird durch eintippen von Zahlen in den Computer erschaffen) bleibt unbeantwortet. Niemals werden diese Fragen erörtert und darüber nachgedacht! An den Universitäten geht diese Unwissenheit dann weiter. Dort wird nicht informiert, dass die Zinsen zum Beipiel immer zum Zusammenbruch des Systems führen. Kriege und Elend folgen. Wenn wir Menschen nicht einmal das Wissen bekommen, wie sollen wir das System ändern? Erst mit den richtigen Informationen und Wissen, ist die Änderung des Geldsystems möglich, oder?
    In der Schweiz und Finnland ist die Lösung für Grundeinkommen „Vollgeld“!

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  3. mertens
    RICHTIG DENKEN UND FRAGEN

    Wie wird denn Geld erschaffen? Benötigt man Rohstoffe und Arbeitsleistung? – Nein! Elektronisches Geld wird bei jeder Überweisung, einer Bezahlung mit der Kreditkarte oder bei einem Kredit von der Bank erzeugt. Dazu werden nur Zahlen in den Computer eingegeben! Das ist alles!!
    Wenn es nur Zahlen sind und kein echtes Geld (Banknoten), wo ist das Problem für ein Grundeinkommen? Dieses elektronische Geld wird für Miete, Strom, Nahrung per Überweisung als Zahl oder mit einer Plastikkarte wie üblich weiter transferiert.
    Wir müssen nicht im 21.Jahrhundert immer noch ein Geldsystem aus dem Mittelalter beibehalten. Wir haben auch kein Feudalsystem mehr, sondern eine Demokratie! Die Finnen und Schweiz sind auf dem Weg das Vollgeld einzuführen, was sogar einen Schritt weiter geht als das Grundeinkommen! Alle Bürger gewinnen und niemand wird etwas weggenommen.

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    • Jörg
      Geld kann man nicht essen.

      Mit eintippen von zahlen in den Computer entstehen keine Werte sondern se werden umverteilt zu denen, die am richtigen Computer sitzen. Zur Zeit wird soviel Geld gedruckt wie niemals zuvor. Der Zins ist nahezu bei null. Dadurch erodiert die Währung und die Wirtschaft bleibt trotzdem am Boden , bis zu dem Zeitpunkt wo dieses Geld zu seinen inneren Werten zuruckkehrt, nämlich Nullen und Einsen im Computer. Werte entstehen durch Arbeit und nicht durch Geld. Geld ist tauscheinheit. Wird die Geldmenge vergrößert ohne das die menge der waren zunimmt, nimmt der Geldwert ab.
      Können sie Geld essen?

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  4. Martin
    Grundeinkommen ja - wohl aber NICHT bedingungslos

    Ein Hallo an alle SEIN-Leser!

    Nun bin ich kein Leser von den klassischen Mainstream-Medien.
    Der folgende Artikel scheint doch aber mehr Licht in das Thema zu bringen…

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/grundeinkommen-finnland-modellversuch

    Kosmische Grüße

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    • mertens
      Elektronisches Geld benötigt KEINE ARBEITSLEISTUNG NOCH ROHSTOFFE!

      Wieso NICHT Grundeinkommen bedingungslos?
      Elektronisches Geld benötigt weder Rohstoffe noch Arbeitsleistung. Für DIESES GELD müsste kein Mensch arbeiten!! Das elektronische Geld wird von Banken aus dem NICHTS erzeugt. Es wird nur eine Zahl im Computer eingetippt und somit Geld erschaffen.
      Mit einer Plastikkarte (Kreditkarte) sind Zahlungen heute überall möglich. Mit Überweisungen können sämtliche Geldströme verlaufen.
      Elektronisches Geld benötigt KEINE ARBEITSLEISTUNG NOCH ROHSTOFFE! Wieso dann für Null-Leistungen und ohne Rohstoffe nicht bedingungsloses Grundeinkommen – eine Zahl auf dem Kontoauszug mit plus?!

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    • Markus
      Macht oder Versorgung?

      Dann stehen wohl mit beiden Artikeln Aussage gegen Aussage und weitere Recherche in Richtung Finnland selbst scheint ratsam. Insgesamt bin ich sehr für das bedingungslose Grundeinkommen weil es in dieser Welt überhaupt nicht und wirklich nirgends um Geld geht. Das lässt sich anhand einiger Punkte ganz klar sehen:

      Als die USA vor einigen Jahren pleite waren haben sie sich einfach entschieden, es nicht zu sein.

      Kredite werden durch reine Bilanzverlängerung gewährt – ohne jeden realen Geldfluss.

      Das Geld für Zins und Zinseszins existiert nirgends.

      Wirtschaft fängt mit knappen Gütern an, wenn ich irgendetwas vom Boden aufhebe und es nur für Gegenleistung rausgebe. Alle Kosten sind daher immer nur Personalkosten und eine Ausrichtung auf Wirtschaft und Wirtschaftswachstum führt unweigerlich zu künstlicher Güterverknappung und Erzeugung von Bedürfnissen.

      Geld gehört daher nicht zu den unabdingbaren Grundbedürfnissen sondern zu den durchaus veränderlichen Bedürfnissen, die der Einigung bedürfen.

      Geld kann somit niemals Selbstzweck und dient je nach Einigung entweder Macht oder Versorgung.

      Ein Wald irgendwo in Deutschland hat heute auf einer Ebene nur dann eine Überlebenschance wenn er mehr Geld einbringt als er kostet. Notfalls wird das mit „sanftem Tourismus“ sichergestellt. Auf der nächsthöheren, dahinterliegenden Ebene hat er nur dann eine Chance, wenn er keinen Machtinteressen im Weg steht.

      Oder wie es in „Per Anhalter durch die Galaxis“ so sinngemäß heißt: „Alle Menschen kümmern sich um kleine buntbedruckte Papierschnipsel, um von ihren Sorgen loszukommen und glücklich zu werden. Wobei das verwunderlich ist weil es alles in allem ja nicht die kleinen buntbedruckten Papierschnipsel sind, die unglücklich sind sondern die Menschen.“

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      • Jörg
        Die Amis sich die mehr als pleite

        Fragen sie sich mal, warum die USA soviel rumbomben. Eben genau weil sie pleite sind und eine Menge menschen den Dollar als Zahlungsmittel aus diesem Grund ablehnen, weil er wertlos ist. Nun ist der Dollar die weltleitwahrung und solange er das ist, können sie auf kosten der anderen leben. Dazu ist es notwendig, dass der Dollar akzeptiert wird, notfalls auch unter Androhung von Gewalt. Deshalb haben die Amis auch die größte kriegsmaschinerie.

  5. Tatjana Heß
    Bedingungsloses Grundeinkommen und die 20/80 Gesellschaft

    Ich finde ein bedingungsloses Grundeinkommen grundsätzlich super, aber NIEMALS!! im bestehenden Wirtschaftssystem, das durch den Zins pausenlos Mangel konstruiert, wo das Geld ständig abgewertet wird, denn wer garantiert Dir, was du mit dem Festgelegten Grundeinkommen in einem Jahr noch wirst kaufen können??
    Es gibt Modelle, die sich wirklich lohnen sich anzuschauen zB das Gradidoexperiment. Es ist so simpel, dass es ein 5 jähriger versteht und orientiert sich an den Naturgesetzen und hat deshalb auch eine klare Umlaufsicherung. Ohne die geht gar nichts und meiner Meinung nach geht auch gar nichts ausser Richtung totales Abkacken des Systems, wenn sich die kritische Masse nicht endlich ökonomisch Alphabetisiert! Menschen, die keine Ahnung haben, wie Geld wirklich funktioniert, ein BGE anzubieten halte ich für hochgradig gefährlich und strohdumm! In einem kurzem Gespräch mit Götz Werner, nach einem Vortrag i Basel, sagte ich zu ihm (bezugnehmend auf seine Aussage, dass er seine Zinsgewinne nicht verjubelt, sondern immer gleich reinvestiert) “ Ich glaube ihnen gerne, dass sie Ihre Zinsgewinne nicht verjubeln, aber diese müssen leider trotzdem von der arbeitenden Menschheit erwirtschaftet werden.“ worauf er nur meine Schulter tätschelte und meinte: „das verstehen Sie nicht…“ und sich entfernte. Seit dem weiss ich, dass dieser Mann nichts, aber auch garnichts am bestehenden System (und seinem Milliardärsdasein) ändern möchte, mittlerweile glaube ich sogar, dass er wissentlich die Verwirklichung der Pläne der sog. 80/20 Gesellschaft mit anschiebt. Wer den Begriff nicht kennt:

    Grundeinkommen – 2. Die 80/20-Gesellschaft und ‘Tittytainment’

    By Günther Leue on 10.09

    Die wichtigsten Auszüge aus dem kostenfreien eBook “Die Globalisierungsfalle”:

    “In diesem geschichtsträchtigen Rahmen (dem Fairmont-Hotel in San Francisco) begrüßt einer der wenigen, der selbst Geschichte schrieb, Ende September 1995 die Elite der Welt: Michail Gorbatschow.

    Jetzt hat Gorbatschow 500 führende Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschaftler aus allen Kontinenten einfliegen lassen. Der neue »globale Braintrust«, wie der letzte Staatspräsident der Sowjetunion und Nobelpreisträger die exklusive Runde definiert, soll den Weg ins 21. Jahrhundert weisen, »unterwegs zu einer neuen Zivilisation«. (1)

    Erfahrene alte Weltenlenker wie George Bush, George Shultz oder Margaret Thatcher treffen auf die neuen Herren des Planeten wie CNN-Chef Ted Turner, der seine Unternehmen mit Time Warner zum weltweit größten Medienkonzern verschmilzt, oder auf den südostasiatischen Handelsmagnaten Washington SyCip. Drei Tage lang wollen sie hochkonzentriert nachdenken, in kleinen Arbeitskreisen mit den Global Player der Computer- und Finanzwelt, aber auch mit den Hohenpriestern der Wirtschaft, den Ökonomieprofessoren der Universitäten von Stanford, Harvard und Oxford. Auch Emissäre des Freihandels aus Singapur und natürlich Peking wollen gehört werden, wenn es um die Zukunft der Menschheit geht. Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf bemüht sich um deutsche Akzente in der Debatte.

    Keiner der hochbezahlten Karrieremanager aus den Zukunftsbranchen und Zukunftsländern glaubt noch an ausreichend neue, ordentlich bezahlte Jobs auf technologisch aufwendigen Wachstumsmärkten in den bisherigen Wohlstandsländern – egal, in welchem Bereich.

    Die Zukunft verkürzen die Pragmatiker im Fairmont auf ein Zahlenpaar und einen Begriff: »20 zu 80« und »tittytainment«.

    20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. »Mehr Arbeitskraft wird nicht gebraucht«, meint Magnat Washington SyCip. Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen, die sich die Weltgesellschaft leisten könne.

    Doch sonst? 80 Prozent der Arbeitswilligen ohne Job? »Sicher«, sagt der US-Autor Jeremy Rifkin, Verfasser des Buches »Das Ende der Arbeit«, »die unteren 80 Prozent werden gewaltige Probleme bekommen.

    Im Fairmont wird eine neue Gesellschaftsordnung skizziert: reiche Länder ohne nennenswerten Mittelstand – und niemand widerspricht.

    Vielmehr macht der Ausdruck »tittytainment« Karriere, den der alte Haudege Zbigniew Brzezinski ins Spiel bringt. Der gebürtige Pole war vier Jahre lang Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, seither beschäftigt er sich mit geostrategischen Fragen. »Tittytainment«, so Brzezinski, sei eine Kombination von »entertainment« und »tits«, dem amerikanischen Slangwort für Busen. denkt dabei weniger an Sex als an die Milch, die aus der Brust einer stillenden Mutter strömt. Mit einer Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung könne die frustrierte Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden.

    Nüchtern diskutieren die Manager die möglichen Dosierungen, überlegen, wie denn das wohlhabende Fünftel den überflüssigen Rest beschäftigen könne. Soziales Engagement der Unternehmen sei beim globalen Wettbewerbsdruck unzumutbar, um die Arbeitslosen müßten sich andere kümmern. Sinnstiftung und Integration erwarten sich die Diskutanten vom weiten Feld der freiwilligen Gemeinschaftsdienste, bei der Nachbarschaftshilfe, im Sportbetrieb oder in Vereinen aller Art. »Diese Tätigkeiten könnte man doch durch eine bescheidene Bezahlung aufwerten und so die Selbstachtung von Millionen Bürgern fördern«, meint Professor Roy.

    Das Weltmodell der Zukunft folgt der Formel 20 zu 80. Die Einfünftelgesellschaft zieht herauf, in der die Ausgeschlossenen mit Tittytainment ruhiggestellt werden müssen. Alles maßlos übertrieben?
    zitat Ende.
    Deshalb bitte hört auf für dieses Grundeinkommen zu werben, solange ihr euch nicht wirklich mit dem bestehenden Geldsystem befasst habt, hier einpaar Buchtips für Laien sehr gut verständlich: „Wer hat Angst vor Silvio Gesell?“ H. Benjes, „das Märchen vom guten Zins“. Klaus Popp, “ Sämtliche Bücher von Bernard Litaer, oder Margrit Kennedy, „das Geldsyndrom“ v. H. Kreuz, oder WolfsWahnwitzigeWirtschaftslehre.
    Nur schon ein Buch dazu zu lesen reicht in der Regel um zu verstehen, dass wir ganz dringend erst mal weg müssen von diesem Mangelgeld, Zinssystem und Wachstumsgezwängel und dann ist das ganz wunderbar ein bedingungsloses Grundeinkommen zu bekommen, wenn das Geld nicht mehr hortbar ist.
    Und noch mal schaut auch die Geschichte von Gradido und Joytopia an. Die zeigen am allerbesten, wie es geht!!! (Ich befasse mich übrigens seit 25 Jahren mit dem Thema, habe einen Tauschring mitgegründet und bin immer wieder im Gespräch auch mit Bankern, denen ich ohne Bankersprache mit einem Satz klarmache, was geändert werden muss und bisher hat mir noch jeder recht gegeben, weil daran nichts zu rütteln ist. (einige haben mich sogar nach der entsprechenden Literatur gefragt, da sie in ihren Ausbildungen nie etwas von einer Alternativen Wirtschaftlehre gehört haben)
    Der Satz lautet übrigens: “ Solange wir als Menschheit erlauben, dass man mit Geld Geld machen darf (wofür es ja nun definitiv nicht erfunden wurde, sondern lediglich um den Tausch zu erleichtern), solange wird das Geld nie anders können, und konnte noch nie anders, als da wegfließen, wo es eh schon fehlt, dahin wo es eh schon ist.“
    Ich rat jedem mal darüber nachzudenken, bevor er über die durch Grundeinkommen heraufbeschworenen 80/20 Gesellschaft jubelt!

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    • Jörg

      Ich sehe das Problem eher darin, dass alle nach einer Lösung für alle suchen, die dann per Gesetzt verpflichtend für alle sein soll. Also ein Mitmachzwang für jedermann (Kollektivbildung). Ist das nicht schon der Grundpfeiler, auf dem jedes Machtsystem aufbaut? Auch mit einem BGE hätten wir wieder Institutionen mit Persönlichkeiten an der Spitze, die den Wert des Geldes bestimmen, genau so lange, bis der Wert gleich Null ist. Das Ergebnis ist das gleiche wie heute.
      Sie haben die Zinsfunktion wirklich nicht verstanden. Sie stellt in unserem heutigen Geldsystem sicherlich ein Problem dar, da fast alles Geld Schulden sind, die mit dem Versprechen einhergehen, diese zu tilgen. Würden sie tatsächlich alle getilgt werden, gebe es kein Geld mehr. Es gibt hier kein entrinnen, weil dieses Geld per Zwang und nur dadurch noch existiert. Bei einem frei wählbaren Geld, würde der Konkurrenzdruck das beste Geld alle schlechteren verdrängen, weil jeder auf Werthaltigkeit achten würde. Kein Mensch müsste Zinsen zahlen, wenn er sich nicht verschuldet (heute können sich 99% aufgrund der Natur des jetzigen Geldes der Verschuldung nicht entziehen). Das setzt natürlich voraus, dass sich die Menschen wieder in die Lage versetzen, Verantwortung zu übernehmen und sie müssten das dann auch wollen und leben. Eigenverantwortung und Leistung ist der Preis für Freiheit. Weil Willen und Verantwortung fehlen haben wir unser heutiges Geldsystem. Weil Willen und Verantwortung fehlen wünschen sich Menschen, weil sie sich ihren Ängsten nicht stellen wollen, ein BGE. Ohne Wille und Verantwortung würde ein BGE genauso scheitern, mit würde ein BGE überflüssig sein. Es ändert sich nichts, wenn wir ein anderes System fordern. Wenn die Menschen sich ändern, ändert sich auch das System. Ich bin der Meinung, bei fast allen diesen Diskussionen werden Ursache und Wirkung vertauscht. Und alle diese Artikel und Diskussionen um Gsell und BGE usw zeigen eines ganz genau, die Ursache (Schuld) wird nie bei sich selber gesucht, sondern immern im System. Solange die Menschen die Opferhaltung einehmen, solange bleiben sie auch Opfer.

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      • Sorbus
        Leistungen jenseits des Systems und von Rollen

        Sehr guter Kommentar. Nur ein Aspekt fehlt: Es gibt Leistungen, die schon immer außerhalb des Geldsystems vollbracht werden: die Fürsorge und Zuwendung für Kinder, Kranke, Alte. Hier sehe ich Vorteile durch das BGE. Dadurch könnten diese sozialen Leistungen außerhalb von Institutionen erbracht werden- mit Gewinn für alle Beteiligten.

      • Markus
        Qualität der Einigkeit

        Den Ansatz finde ich gerade besser als die Diskussion weiter oben woran was nun genau liegt. Es braucht nicht nur klare Analysen sondern auch positive Vorbilder wie es besser geht. Und dieser Weg führt tatsächlich über innere Qualitäten und Werte. Es reicht nicht die äußere Struktur zu ändern weil jede Struktur ausgehebelt werden kann. Alles lebt von Akzeptanz und Mitmachen. Alles lebt von der inneren Qualität oder auch Qualifizierung. Aus meiner Sicht heißt das, dass jeder für sich selbst gefragt ist wie qualifiziert er positive Vorbilder voranbringt und vorlebt. Das ist letztendlich egal ob wir mit viel, wenig oder ohne Geld leben. Wichtig ist die Einigkeit auf Frieden und gutes Leben für alle. Und wenn darin ein Zahlungsmittel verwendet spiegelt dieses nur die Entscheidung unserer Einigkeit wieder – Macht oder Versorgung – worauf einigen wir uns aus dem innersten heraus? Was leben wir selbst gemeinsam vor?

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