Der flächendeckende Einsatz von Antibiotika hat die Entwicklung resistenter Keime verursacht. Die WHO glaubt, dass die moderne Medizin vor ihrem Ende steht.

Antibiotika-Resistenz nun offiziell Gesundheitskrise

Nun ist es offiziell: Margaret Chan Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Antibiotika-Resistenz zu einer globalen Gesundheitskrise erklärt. In einer telefonischen Pressekonferenz sagte sie das Problem erreiche „gefährliche Ausmaße“ in allen Teilen der Welt und könnte „das Ende der modernen Medizin wie wir sie kennen“ einläuten.

Durch den flächendeckenden Einsatz von Antibiotika vor allem in der Tierhaltung, aber auch in Arztpraxen haben sich in den letzten Jahren Keime entwickelt, die gegen fast alle bekannten Antibiotika resistent sind. Während Antibiotika eigentlich ein Notfall-Medikament sein sollten, welches nur in Ausnahmefällen verabreicht wird, ist vor allem die Fleischindustrie dazu übergegangen, Antibiotika prophylaktisch mit dem Futter zu geben – zum Teil bis zu 8 verschiedene Antibiotika gleichzeitig.

Auch die Schulmedizin trägt zur Antibiotika-Krise bei, indem viele Ärzte noch selbst bei kleinsten Infektionen Antibiotika verschreiben. Sogar bei Grippe wird mitunter Antibiotika verschrieben, obwohl es sich dabei um eine virale Infektion handelt, gegen die Antibiotika völlig wirkungslos sind.

Antibiotika-Resistenz: Nur noch wenig Zeit

Dies muss sich dringend ändern, so die Forscher der WHO:

„Dies ist eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, und eine Lösung wird eine globale Verhaltensänderung der Einzelpersonen und Gesellschaften brauchen.“

Nun läuft die Zeit davon. Noch gibt es einige Reserve-Antibiotika, die nicht für den normalen Gebrauch freigegeben sind und darum noch als letzte Option gegen die Superkeime helfen – aber nicht mehr lange. Denn Forscher in China haben nun ein neues Gen namens „mcr-1“ entdeckt, welches entsprechend mutierte Keime auch gegen diese letzten Antibiotika resistent werden lässt.

Vollständige Antibiotika-Resistenz unvermeidlich

Das Gen verbreitet sich in China beängstigend schnell. Es wurde in 15 Prozent allen Fleisches, 20 Prozent aller Schlachttiere und in bisher 16 menschlichen Patienten gefunden. Das Gen wurde beunruhigender Weise auch schon in Stämmen von E. Coli gefunden – einem der häufigsten Krankheitserreger. Die Forscher schlossen in ihrer Arbeit:

„Die Entwicklung von einer umfangreiche Resistenz gegen Medikamente, hin zu einer Resistenz gegen alle Formen von Behandlung, ist nun unvermeidlich.“

Ein Ko-Autor der Studie ergänzte in einem Fernsehinterview:

„Es sind nun alle Faktoren vorhanden, die zu einer Post-Antibiotika-Welt führen können. Wenn MCR-1 sich global verbreitet, und die Frage ist, wann das passiert, nicht ob, und wenn dieses Gen sich mit anderen Antibiotika-Resistenz-Genen verbindet – was unvermeidlich ist – dann werden wir sehr wahrscheinlich den Beginn der post-antibiotischen Ära erreicht haben. An diesem Punkt könnten wir nichts mehr für einen Patienten tun, der beispielsweise schwer an E. Coli erkrankt ist.“

Die Medizin hätte damit, etwas überspitzt gesagt, wieder den Stand des Mittelalters erreicht – denn die meisten schweren Operationen sind ohne Antibiotika nicht möglich.

Verursacher ist die Fleischindustrie

Die Forscher fordern eine sofortige Einschränkung von Antibiotika in der Fleischindustrie, wenn eine Katastrophe abgewendet werden soll. Die Verbindung der Fleischindustrie mit der Entstehung der Keime ist nun lückenlos nachweisbar und Forscher weltweit fordern eine sofortige Umkehr der großen Fleischkonzerne. Ansonsten drohen weltweit viele Millionen Todesfälle und eine Gesundheitskrise nie dagewesenen Ausmaßes.

Es ist jedoch kaum zu erwarten, dass diese Forderungen in näherer Zeit umgesetzt wird, da die Fleischlobby eine der mächtigsten Lobbys der Welt ist und die meisten Menschen noch immer arglos konventionelles Fleisch konsumieren, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein.

Menschen völlig uninformiert über Antibiotika

In Amerika sterben bereits heute jährlich 23.000 Menschen an „Krankenhauskeimen“, wie die resistenten Erreger auch genannt werden – 60 Menschen pro Tag. Weltweit sind es Hunderttausende. Wird nichts gegen den Antibiotika-Missbrauch in der Fleischindustrie getan, sind kurzfristig Millionen von Menschenleben in Gefahr.

Trotzdem wird das Thema kaum behandelt und aktuelle Umfragen in 12 Ländern zeigten, dass die Menschen völlig uninformiert über den korrekten Einsatz von Antibiotika sind.

  • 64 Prozent der Menschen glauben fälschlicherweise, dass Antibiotika Virusinfektionen wie Erkältungen und Grippe behandeln können, obwohl Antibiotika gegen Viren wirkungslos sind.
  • 75 Prozent der Menschen glauben fälschlicherweise, dass „Antibiotika-Resistenz“ bedeutet, dass Ihr Körper resistent gegen das Medikament wird, obwohl es die Bakterien sind, die resistent werden.
  • 30 Prozent der Menschen glaubt, man solle die Einnahme des Antibiotikums aufhören, sobald man sich besser fühlt, um eine Resistenz gegen Antibiotika zu vermeiden.
  • Fast die Hälfte der Menschen glaubte fälschlicherweise, die Super-Keime seien nur gefährlich für Menschen, die oft Antibiotika nehmen – tatsächlich betrifft die Gefahr alle Menschen.

Der richtige Einsatz von Antibiotika

Das Ausmaß der Desinformation zeigt, dass ein großer Bedarf an Aufklärung in Bezug auf Antibiotika besteht. Insbesondere folgende Regeln sollten beachtet werden:

  • Nur gegen Bakterien: Antibiotika können nur bakterielle Infektionen behandeln, aber keine Virusinfektionen wie Erkältungen und Grippe. Vor der Einnahme von Antibiotika müsen virale Ursachen ausgeschlossen werden.
  • Nur nach Bakterien-Test: Antibiotika dürfen nur verschrieben werden, nachdem der genaue Bakterienstamm im Labor bestimmt wurde, denn jedes Antibiotikum hilft nur gegen bestimmte Bakterien. In Tausenden Fällen werden falsche Antibiotika verschrieben, weil Ärzte diesen Test nicht machen.
  • Richtige Einnahme: Antibiotika müssen auch bei Besserung der Symptome wie vorgeschrieben weiter eingenommen werden, da sich die Bakterien sonst wieder im Körper vermehren und sich chronische Infektionen bilden können.
  • Nur im Notfall: Antibiotika sind ein Notfall-Medikament und sollten ausschließlich zur Behandlung schwerer bakterieller Infektionen reserviert werden.
  • Antibiotika sind schädlich: Antibiotika zerstören die Darmflora und schädigen das Immunsystem nachhaltig. Bei leichten Infekten richten sie mehr Schaden an, als sie Gutes bewirken. Auch darum sollten Antibiotika nur als absolut letzte Rettung eingesetzt werden.
  • Fleisch reduzieren: Fleisch und andere tierische Erzeugnisse sollten gemieden oder stark reduziert werden, denn sie können größere Mengen Antibiotika enthalten, da Nutztiere in der industriellen Landwirtschaft mit konzentrierten Antibiotika-Gemischen gefüttert werden. Auch Bio-Fleisch kann Antibiotika enthalten, die Bio-Verordnung verbietet nur die Gabe von Antibiotika zur Wachstumsförderung und für prophylaktische Zwecke,nicht jedoch den Einsatz insgesamt.
  • Krankenhäuser meiden: Einer von 25 Krankenhauspatienten steckt sich mit Krankenhauskeimen an, die resistent gegen herkömmliche Medikamente sind. Tausende Menschen sterben jedes Jahr in Europa an solchen Infektionen. Krankenhausaufenthalte sollten deshalb nach Möglichkeit vermieden werden.

Alternativen zu Antibiotika

Der massenhafte Fleischkonsum droht sich in den nächsten Jahrzehnten zu rächen. Zwar forschen Chemiker auf der ganzen Welt nach neuen Antibiotika – diese werden die Entwicklung aber höchstens hinauszögern können.

Als einzige Alternativen bleibt der Menschheit möglicherweise eine Rückbesinnung auf alternative Heilmethoden, pflanzliche Antibiotika und eine Konzentration auf Prävention durch die Stärkung des Immunsystems. Allgemein verfügbare Alternativen und einfache Präventionsmaßnahmen sind unter anderem:

  • Gesunde Lebensweise: gesunde, Vitalstoff-reiche Ernährung, Bewegung, frische Luft
  • Nährstoff-Medizin: Hochdosierte Vitamine (insbesondere Vitamin D, Vitamin C, B-Vitamine, Antioxidantien)
  • Stärkung des Immunsystems: Durch Heilpilze und -pflanzen (Astragalus, Cordyceps, Reishi), Sauna, kalte Duschen
  • Natürliche Antibiotika (Knoblauch, Chili, Zwiebel, Kurkuma, Weihrauch, Myrrhe)

Die Folgen der Gier

Es scheint fast wie eine Ironie des Schicksals: Als direkte Folge und Antwort auf die Gier des Menschen nach Fleisch und seinem beispiellosen Raubzugs durch die Natur, sind es möglicherweise ausgerechnet die kleinsten Lebewesen auf der Erde, welche die moderne Zivilisation zu Fall bringen und eine Umkehr zu einer natürlichen Lebensweise erzwingen könnten.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Informationen sich verbreiten und möglichst viele Menschen angesichts der Situation endlich bereit sind, ihren Fleischkonsum aufzugeben oder einzuschränken.

Eine Antwort

  1. Markus
    Resistente Körper

    Der Körper bettelt und nimmt. Der Geist diskutiert und kritisiert. Die Seele gibt und gibt ewig.

    Zu den Funktionen des Körper gehört es darin, Masse zu sammeln und zu halten und er hat auch eine sehr starke Kraft sich an alles zu gewöhnen. Der Körper selbst gibt nichts und diskutiert nichts. Er wählt nichts aus und hat nur seine individuelle Beschaffenheit.

    Daraus glaube ich, dass nicht nur die Keine resistent werden. Ich glaube, die Wissenschaft wird bald entdecken, dass der Körper selbst resistent wird.

    Der Körper hat so etwas wie ein eigenes System selbsterhaltender und immunisierender Kräfte. Die Wirkstoffe darin sind immer eingebettet in das Gesamte, wie sie meistens auch in der Natur vorkommen. Es wird zu erforschen sein, was das Extrahieren und Konzentrieren von Wirkstoffen mit Körper, Geist und Seele macht.

    Antibiotika und hochkonzentrierte, extrahierte Medikamente greifen oft das gesamte System an. Genauso wie Pestizide und Fungizide nicht in Nützlinge und Schädlinge unterscheiden können allopathische Medikamente das auch nicht. Ich glaube, in dem Maß, in dem sie das Gesamtsystem des Körpers angreifen, immunisiert sich dieser dagegen.

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