Schon seit Jahrhunderten nutzen die Indianer vom Stamm der Heiltsuk natürlich vorkommende Tonerde aus der Kisameet Bay in der kanadischen Provinz British Columbia als Heilerde. Eine aktuelle Studie der Universität von British Columbia zeigt nun, dass die Heilerde aus dieser Region sehr gute antibakterielle Eigenschaften besitzt, die sogar gegen multiresistente Keime hilft.

 

Das Team um die Mikrobiologin Julian Davies und Shekooh Behroozian von der Universität von British Columbia haben die Heilerde untersucht und erklären im Fachjournal „mBio“ (10.1128/mBio.01842-15) der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie, dass die mineralische Tonerde sogar gegen Bakterienstämme der multiresistenten sogenannten ESKAPE-Pathogene (Enterococcus faecium, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacter) wirke, die für die Mehrheit aller Infektionserkrankungen unter anderem in Krankenhäusern verantwortlich sind.

Durch den flächendeckenden Einsatz von Antibiotika vor allem in der Fleischindustrie haben sich in den vergangenen Jahren Keime entwickelt, die gegen die gängigsten Antibiotika resistent sind.  In Amerika sterben jährlich 23.000 Patienten in Krankenhäusern an multiresistenten Keimen, die auf keine Antibiotika mehr ansprechen:

„Von den ESKAPE-Bakterien verursachte Infektionen sind normalerweise grundsätzlich unbehandelbar und tragen zur steigenden Sterberate in Krankenhäusern bei“, erklärt Julian Davies und drückt seine Hoffnung aus, dass der Kampf gegen multiresistente Keime in eine neue Runde geht: „Nach 50 Jahren der Überdosierung und falsch angewandten Antibiotika, könnten alte Medikamente und andere natürliche mineral-basierte Stoffe neue Waffen im Kampf gegen multiresistente Pathogene darstellen.“

Heilerde: Erde mit heilenden Eigenschaften

Die Heilerde nutzten die Heiltsuk schon seit Jahrhunderten wegen ihrer therapeutischen Eigenschaften. Die Heilerde wird benutzt zur Behandlung bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa, bei Zwölffingerdarmgeschwüren, Arthritis, Neuritis, Venenentzündungen, Hautirritationen und Verbrennungen.

In den bisherigen Untersuchungen der Mikrobiologen tötete die in Wasser gelöste Heilerde 16 Stränge von ESKAPE-Bakterien aus verschiedenen Krankenhäusern der Region – und das ohne toxische Nebenwirkungen für Menschen. Die Mikrobiologen wollen nun die Wirkung der Heilerde in klinischen Studien und weiteren toxikologischen Untersuchungen untersuchen und die mineralogische und chemische Zusammensetzung analysieren.

 

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