Seit 1970 ist die weltweite Regenwaldfläche von 17 Millionen Quadratkilometer auf rund 7 Millionen Quadratkilometer geschrumpft. Die Hamburger Genossenschaft Waldmenschen möchte diesen Trend brechen und ruft gemeinsam mit Bürgern und Investoren zur „Waldwende“ auf…

Heute existieren 10 Millionen Quadratkilometer Regenwald weniger als noch 1970. Geht die Abholzung in diesem Tempo weiter, bleiben uns 2070 nur noch 2 Millionen Quadratkilometer des einst grünen Gürtels unseres Planeten. Die Konsequenzen sind uns heute schmerzlich bewusst. Statt Regenwäldern entstehen Savannen und Wüsten. Ganzen Bevölkerungsgruppen wird die Lebensgrundlage entzogen, was zu immensen Bevölkerungswanderungen und Fluchtbewegungen führt. Ideen, wie der Abholzung wirkungsvoll begegnet werden kann, sind dennoch rar. Während Umweltschützer versuchen, Naturschutzgebiete durchzusetzen, sehen Unternehmen schnelle Renditen durch Tropenholz. Ein Kompromiss zwischen den Interessengruppen scheint schwierig.

Wie man die Natur schützen und dennoch ein Einkommen erzeugen kann, macht uns die Hamburger Genossenschaft Waldmenschen vor. Die Idee: Zunächst wurden brachliegende Flächen oder Monokulturplantagen im südamerikanischen Panama aufgekauft. In Zusammenarbeit mit „Futuro Forestal“, dem Partnerunternehmen in Panama, pflanzen die Waldmenschen dann einheimische Bäume. Nach einiger Zeit wird die erste Generation der Bäume ausgedünnt, und die nächste Generation Bäume gesetzt. In zwei Jahrzehnten entsteht auf diese Weise ein Wald mit drei Generationen Bäumen.

Ein aufwändiges, aber nachhaltiges Forstprinzip – durch „Futuro Forestal“ entwickelt – erhält den Wald als Lebensraum und nutzt ihn dennoch als Wirtschaftsfaktor. Ab einem bestimmten Alter des Waldes werden einzelne Bäume gefällt und sorgen so für eine Rendite. Arbeiter vor Ort verkaufen das Holz und pflanzen die nächsten Bäume an.

Die Neubepflanzung bereits aufgegebener oder gerodeter Böden bewahrt einheimische Tier-, Pflanzen- und Insektenarten und leistet einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig integriert das Konzept der Waldmenschen den Wirtschaftsfaktor so gut wie möglich. Nachhaltiger als verordneter Naturschutz von oben, und unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung.

Die Arbeit der Waldmenschen finanziert sich durch Genossenschaftsanteile. Die Waldmenschen haben bereits knapp 50 Mitglieder. 20 000 Genossenschaftsanteile wollen sie bis Ende 2022 verkaufen. Das entspricht 1000 Hektar Regenwald. Einen Anteil an der Genossenschaft gibt es für 1200 Euro. Der Betrag kann monatlich abgezahlt werden. Jeder Anteil entspricht etwa 55 gepflanzten Bäumen und steigt im Wert, je älter der Wald wird. Mit der Entnahme und dem Verkauf der ersten Bäume beginnt die Ausschüttung der Rendite an die Mitglieder.

Infos unter: https://waldmenschen.de

Eine Antwort

  1. Dietmar Wohlleben
    Planet-for-the-Planet deutlich effizienter für Aufforstungen

    Als Geldanlage ist ein Waldmenschen-Genossenschaftsanteil extrem unsicher, zudem wegen der Laufzeit und kaum vorhandener Verkaufs- bzw. Ausstiegsmöglichkeit sehr unattraktiv.
    Als „Spende“ ist es jedoch auch wegen der pro investierten Euro sehr wenigen Bäumen ineffizient & fehlender Spendenbescheinigung einfach total ungeignet.
    Die gemeinnützige „Plant for the planet“ überzeugt mich sehr deutlich mehr, denn die pflanzen und schützen pro Euro mehr als 10 mal so viele Bäume. Zudem seriös & anerkannt, u.a. über 20 Auszeichnungen. Man erhält zudem von denen auch eine Spendenbescheinigung: www.plant-for-the-planet.org/de/spenden

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