Costa Rica möchte das erste Land der Welt werden, das keine Einweg-Plastikprodukte mehr nutzt.

Plastikabfälle verschmutzen Kontinente und Ozeane, und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, die Menschheit produziert immer mehr Plastikabfälle. 1950 lag die weltweite Produktionsmenge noch bei lediglich zwei Millionen Tonnen. Inzwischen ist dieser Wert auf mehr als 380 Millionen Tonnen pro Jahr gestiegen. Insgesamt wurden somit bereits mehr als acht Milliarden Tonnen Plastik produziert. Nur neun Prozent des Plastiks werden eingesammelt und recycelt. Zwölf Prozent werden verbrannt. Der Rest landet auf der Mülldeponie oder direkt in der Umwelt – was auf Dauer zum Problem wird.

Costa Rica möchte einen klaren Standpunkt gegen Plastikabfälle beziehen und das erste Land der Welt werden, das keine Einweg-Plastikprodukte mehr nutzt. Dabei handelt es sich nicht einfach um ein Verbot von Plastiktüten und Einweg-Flaschen. Auch Dinge wie Gabeln, Deckel und Kaffeelöffel aus Plastik sollen nicht mehr benutzt werden. Die Pläne der Regierung sollen bis 2021 verwirklicht werden.

Costa Rica produziert pro Tag etwa 4.000 Tonnen Abfälle. Davon werden 20 Prozent nie recycelt und landen auch auf keiner Müllkippe, sondern enden in Flüssen, dem Meer, an Stränden und in den Wäldern des Landes.Die Menge an Plastikabfällen in den Ozeanen nimmt langsam Ausmaße an, die nicht mehr zu überblicken sind. Bis 2050 sollen die Ozeane mehr Plastik als Fische enthalten.

Costa Rica nimmt das Thema Umweltschutz generell sehr ernst. Bis 2021 möchte das Land CO2-Neutralität erreichen, unter anderem, indem fossile Brennstoffe abgeschafft werden. Der Plan zur Abschaffung von Einweg-Kunststoff verlangt die Beteiligung des öffentlichen und privaten Sektors. Das Land will sowohl mit Anreizen als auch mit Gesetzen auf die Hersteller einwirken. Außerdem sollen die Investitionen in die Erforschung von Ersatzstoffen intensiviert und bestehende Ersatzstoffe wie auf Zellulose basierte Stoffe verwendet werden.

Sollte Costa Rica diese Pläne so durchsetzen, so würde der Staat in Zentralamerika ein gutes Beispiel setzen. Weltweit laufen Bemühungen zur Reduzierung von Plastikabfällen – sei es der Verzicht auf Plastiktüten oder die Verwendung von biologisch abbaubaren Materialien. Ein isländischer Designer namens Ari Jónsson entwarf beispielsweise eine biologisch abbaubare Flasche aus Algen. Auch einzelne Städte beteiligen sich an der Ausrottung von Plastik. Gelungen ist dies bereits der indische Hauptstadt Neu-Delhi.

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