Bild: greenpeaceStudie: Ab 2035 Verkehr ohne Öl 12. September 2017 1 Kommentar Das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie legt eine Studie vor, wonach Deutschland ab dem Jahr 2035 im Verkehr ohne Öl auskommen kann. Dazu muss der Schienen- und Radverkehr sowie die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge stärker ausgebaut werden. Das von Greenpeace beauftragte Szenario des Wuppertaler Instituts zeigt: Es reicht nicht, auf Elektromobilität zu setzten. Der Verkehr kann bis zum Jahr 2035 nur dann emissionsfrei werden, wenn es eine Verkehrswende gibt, die den Personen- und Güterverkehr reduziert und auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Fahrrad, Bus und Bahn umsteigt. Knapp 20 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen stammen aus dem Verkehrssektor. Schon seit Jahren versagt die deutsche Verkehrspolitik beim Thema Klimaschutz. Trotz neuer Technologien und stetiger Beteuerungen von Wirtschaft und Politik, emissionsmindernde Technik einzusetzen, steigt der CO2-Ausstoss jährlich an. Inzwischen liegt der Emissionsausstoß wieder mit 166 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2016 über dem Wert von 1990. Behält Deutschland diesen Trend bei, ist ein Beitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen und damit die Bemühung, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius einzugrenzen, nicht möglich. Gleichzeitig herrscht dicke Luft in Deutschlands Städten: Die Luftqualität ist in vielen Städten mittlerweile so schlecht, dass die EU-weit festgelegten Emissionsgrenzwerte beispielsweise bei Stickstoffdioxid deutlich überschritten werden. Die erhöhten Werte verursachen ernste Gesundheitsprobleme. Laut Europäischer Umweltagentur führen Stickstoffdioxide deutschlandweit jährlich zu mehr als 10.000 vorzeitigen Todesfällen. 64 Prozent der Stickstoffdioxid-Emissionen in Innenstädten stammen laut Umweltbundesamt aus dem Verkehr – der größte Teil davon von Dieselautos. Das Mobilitätsszenario, dass höchste Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erfordert, soll gewährleisten, dass bis 2035 die CO2-Emissionen im Verkehrssektor auf Null gesenkt werden. Dazu sieht das Szenario vor, dass die Zahl an Autos bis 2035 massiv sinkt. Von 548 pro 1000 Einwohner im Jahr 2015 auf bloß noch 200 pro 1000 Einwohner. Außerdem fordern die Autoren höhere Zulassungs- und Umlaufsteuern für PKW und auch die Einführung einer Maut. Damit einhergehend müssen sowohl der Rad- als auch der öffentliche Personennahverkehr viel stärker gefördert und ausgebaut werden. Bewohner von Städten sollten erhebliche finanzielle Vorteile genießen, wenn sie ohne Auto auskämen. Außerdem müssen bis 2035 beinahe ausschließlich Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf deutschen Straßen fahren. Ein Verbund aus öffentlichen Verkehrsmitteln, Rad- und Fußverkehr und Angeboten wie Carsharing soll so attraktiv gestaltet werden, dass ein großer Teil der Menschen in Deutschland auf den Besitz privater Pkw verzichtet oder das Auto seltener nutzt. Das Szenario geht davon aus, dass der Transport von Gütern sich bis 2035 größtenteils von der Straße auf die Schiene verlagert hat. Im Güterverkehr ist ein leichtes Wachstum von 631 Milliarden Tonnenkilometern (tkm) im Jahr 2015 auf 711 Milliarden tkm im Jahr 2035 möglich. Zugleich muss eine deutliche Verlagerung weg von der Straße stattfinden: Der Verkehrsaufwand des Straßengüterverkehrs sinkt von rund 460 Milliarden tkm im Jahr 2015 auf 388 Milliarden tkm im Jahr 2035. Der Schienengüterverkehr wird von knapp 117 Milliarden tkm im Jahr 2015 bis 2035 auf rund 228 Milliarden tkm fast verdoppelt. Inzwischen erwartet auch die Bundesregierung deutlich mehr Engagement der Autobauer zum Schutz des Klimas. Der Ende 2016 vom Kabinett beschlossene Klimaschutzplan 2050 verpflichtet den Verkehr dazu, bis zum Jahr 2030 mindestens 40 Prozent weniger Treibhausgase zu verursachen. Ein Ziel, das nur mit einem raschen Abschied vom Verbrennungsmotor erreicht werden kann. Greenpeace fordert von der Bundesregierung, ab 2025 keine weiteren Autos mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Kurzversion Studie: www.greenpeace.de/presse/publikationen/verkehrswende-fuer-deutschland Eine Antwort Birkenzweig 16. September 2017 Das macht Hoffnung! Unter dem Gesichtspunkt, dass Erdölvorkommen und Vorräte noch um die 20-30 Jahre vorhanden sind, verstehe ich nicht, wie noch blind auf Bau von Benzin- Diesel-PKW gesetzt werden kann. Etwas Reales. Auch wenn ich mir leider nicht vorstellen kann, dass der Gütertransport zukünftig (wieder) auf die Schienen verlegt werden soll, hat doch die DB alles dafür getan, die Transporte auf die Strassen zu verlegen, welche für die Lasten gar nicht ausgelegt sind. Ich lasse mich mal überraschen. Antworten Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.
Birkenzweig 16. September 2017 Das macht Hoffnung! Unter dem Gesichtspunkt, dass Erdölvorkommen und Vorräte noch um die 20-30 Jahre vorhanden sind, verstehe ich nicht, wie noch blind auf Bau von Benzin- Diesel-PKW gesetzt werden kann. Etwas Reales. Auch wenn ich mir leider nicht vorstellen kann, dass der Gütertransport zukünftig (wieder) auf die Schienen verlegt werden soll, hat doch die DB alles dafür getan, die Transporte auf die Strassen zu verlegen, welche für die Lasten gar nicht ausgelegt sind. Ich lasse mich mal überraschen. Antworten