Mit 625 Kilogramm jährlichem Abfall pro Person liegt Deutschland weit über dem normalen Durchschnitt in der EU. Wie 80 Prozent des Hausmülls eingespart werden können, verrät eine kostenlose Broschüre zu den Themen Müllvermeidung und Recycling.

Die Berliner Redaktion des Online-Magazins NeoAvantgarde hat sich mit den Themen Müllvermeidung und Recycling beschäftigt und einen frei verfügbaren Ratgeber in Form eines E-Books erstellt, der hilfreiche Tipps und Tricks zur Müllreduzierung im eigenen Haushalt, für den Einkaufsbummel und die Mülltrennung gibt.

In Deutschland wird durchschnittlich mehr Müll produziert als in anderen europäischen Ländern. 2015 verbrauchte jeder Deutsche 625 Kilogramm Müll und lag damit 150 Kilogramm über dem EU-Durchschnitt von 475 Kilogramm. Mehr Müll verbraucht als Deutschland haben nur noch Dänemark (789 Kilogramm pro Kopf), Schweiz (725 Kilogramm pro Kopf) und Zypern (638 Kilogramm pro Kopf).

Gründe für die großen Müllberge: In Deutschland herrscht hoher Konsum, gibt es viele Haushalte (immer mehr Singlehaushalte) und schlechte Einkaufsgewohnheiten. Vorrangig greifen Deutsche aus hygienischen Gründen auf abgepackte Lebensmittel zurück. Im Vergleich kaufen Bewohner im Süden Europas vorrangig unverpackte Produkte auf Märkten.

Auch wenn das öffentliche Bewusstsein für Müllvermeidung in Deutschland innerhalb der vergangenen Jahre deutlich gestiegen ist und auf aufwendige Lebensmittelverpackungen vielerorts bereits verzichtet wird, ist der Verpackungsverbrauch in Deutschland innerhalb der vergangenen 10 Jahre dennoch erheblich angewachsen. Waren es 2004 lediglich 465.000 Tonnen, so war im Jahr 2014 eine stattliche Menge von 600.300 Tonnen zu verzeichnen.

2015 produzierten die Deutschen insgesamt 37.327.000 Kilogramm Haushaltsabfälle. Die Deutschen verbrauchten zum Beispiel im Jahr rund drei Milliarden Kaffeekapseln und produzierten damit 5.000 Tonnen Aluminiummüll. Dabei bietet sich in vielen Bereichen im Haushalt ein enormes Einsparpotenzial, um den Hausmüll um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Biomüll lässt sich recyceln und Verpackungsmüll vermeiden.

Allein der mitgeführte Einkaufskorb dient als erster guter Schritt, mit dem Plastiktüten in Zukunft überflüssig sein werden. Lenkt man das Augenmerk weiterhin auf Nachfüllprodukte und Mogel-Verpackungen, wird der Müll beim Einkauf vehement reduziert. Abgesehen vom richtigen Einkaufen können das Koch- und Essverhalten, die Art der Lebensmittelaufbewahrung und andere minimale Verhaltensänderungen im eigenen Haushalt zur Abfallreduzierung beitragen.

Grundsätzlich sollte man der Philosophie folgen: Müllvermeidung ist immer besser als Müllverwertung. Gänzlich lässt sich Abfall natürlich nicht vermeiden. Daher sollten man stets eine sachgerechte Entsorgung im Auge behalten. Deshalb hält der Ratgeber Tipps in Sachen Recycling parat, angefangen von der richtigen Handhabung von Biomüll bis hin zur fachgerechten Mülltrennung.

Auch Upcycling ist eine Möglichkeit, mit der man nicht nur im Trend liegt, sondern zugleich die Umwelt schützen kann. Eine schicke Anrichte aus Obstkisten, ein bequemer Sitzhocker aus gefaltetem Papier oder ein eleganter Fahrradrahmen aus Bambus – man kann vermeintlichen Müll aufwerten und ihn in wertvolles Baumaterial für edle Designerstücke verwandeln. Auf diese Weise entstehen aus Paletten hübsche Möbelstücke und aus alten Dosen stylische Blumentöpfe.

Kostenloses eBook: Abfallvermeidung – so funktioniert es

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