Laut eines aktualisierten Reports des Europäischen Umweltbüros ist Deutschland noch immer Weltmeister im Müllrecycling. Insgesamt werden in Deutschland 66 Prozent vom Haushaltsmüll recycelt – so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt.

Deutschland ist immer noch Weltmeister im Müllrecycling. Doch Wales ist Deutschland auf den Fersen. Mittlerweile werden in dem kleinen Land des Vereinigten Königreiches rund 64 Prozent des Mülls recycelt, also nur zwei Prozent weniger als bei uns. Das ist eine erstaunliche Entwicklung, denn vor etwa 20 Jahren lag die Recyclingrate in Wales noch bei unter fünf Prozent.

Grund dafür sind vor allem die neuen Gesetze der Regierung. Wales ist auf bestem Wege, im Jahr 2025 bereits 70 Prozent seines Mülls zu recyceln. Das ambitionierte Ziel von „Zero-Waste“ hat sich das Land für das Jahr 2050 gesetzt – dann soll es gar keinen Abfall mehr geben. „Wir gucken immer, wie wir uns noch verbessern können“, sagte ein Sprecher der walisischen Regierung. „Anfang dieses Jahres gab die Politikerin Lesley Griffiths ihre Pläne bekannt, die Lebensmittelverschwendung bis 2050 zu halbieren. Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Ziel dank der Begeisterung, die in Wales beim Thema Recycling herrscht, erreichen können.” Auf dem dritten Platz liegt Singapur mit einer Recyclingrate von 61 Prozent.

Was alle Länder in den Top 10 gemeinsam haben, lässt sich schnell identifizieren:

  • Das Trennen von Restmüll und wiederverwertbarem Müll (in Deutschland etwa der Gelbe Sack)

  • Die Verpflichtung, Biomüll zu trennen

  • Flaschenpfand bzw. Pfand auf To-Go Produkte

  • Steuern für Mülldeponien

  • Mehrweg-Systeme

  • Systeme, bei denen die Produzenten die Sammlung der wichtigsten Wertstoffe finanzieren müssen

Auch wenn Deutschland Weltmeister im Müllrecycling ist, die allerbeste und umweltfreundlichste Strategie ist immer noch, gar keinen Abfall zu produzieren. Wenn keine Abfälle anfallen, muss auch keine Energie eingesetzt werden, um daraus Stoffe zurückzugewinnen. Die Umsetzung im Alltag ist vielleicht ein wenig kniffeliger, aber definitiv nicht unmöglich! Man kann zum Beispiel zu Mehrweg statt Einweg greifen, wiederaufladbare Batterien kaufen, Papier vor- und rückseitig bedrucken oder statt die kaputte Armbanduhr gleich auf den Müll zu werfen, mal schauen, ob sie sich reparieren lässt. Wenn gar nichts mehr geht, besser gebraucht nachkaufen anstatt neu – das gilt übrigens auch für große Gegenstände wie Waschmaschinen bis hin zum Flachbildschim-Fernseher. Wer ohne das neueste Modell nicht leben kann, kann sich ja überlegen, das noch funktionstüchtige Gerät weiterzuverkaufen. So spart man Geld und Ressourcen.  

Beim jedem Neukauf solle man außerdem darauf achten, wie haltbar ein Produkt ist und ob es sich leicht reparieren lässt. Das ist insbesondere bei Elektrogeräten und IT wichtig, empfiehlt das Bundesumweltministerium.

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