Palau ist die erste Nation, die ihre Einreisegesetze zugunsten des Naturschutzes verändert. Einreisen dürfen nur Touristen, die das Palau-Gelöbnis unterschreiben und versprechen, die Umwelt zu schützen und zu respektieren.

Touristen auf Palau müssen künftig versprechen, die Umwelt des pazifischen Insel-Kleinstaats zu schonen. Bei der Einreise bekommen sie dafür einen speziellen Stempel in ihren Pass. Sie müssen das Palau-Gelöbnis unterzeichnen, das besagt: „Ich gelobe als Euer Gast, dass ich Eure schöne Insel schütze und erhalte.“ Die Insel, umgeben von kristallklarem Wasser und intakten Korallenriffen, gilt als eines der begehrtesten Taucherziele weltweit – und kämpft mit den Folgen von immer mehr Touristen.

Die Touristen schwören mit ihrer Unterschrift, vorsichtig aufzutreten, sich höflich zu benehmen und die Insel und die Unterwasserwelt aufmerksam zu erkunden. Mit Bedacht erkunden, mit Respekt und Freundlichkeit sprechen; nichts nehmen, was einem nicht gegeben wird; nichts verletzen, was einen nicht bedroht – das sind die Grundsätze, die für alle Menschen in Palau gelten sollen, egal ob Bewohner oder Besucher. Bei der Formulierung halfen Schulkinder. Präsident Tommy Remengesau sagt, das Gelöbnis solle helfen, die Umwelt für künftige Generationen zu bewahren. Für die Bewohner von Palau hänge das Überleben vom Umweltschutz ab, „und wenn wir unser schönes Land wegen verschlechterter Umweltbedingungen verlieren, dann werden wir die letzte Generation sein, die seine Schönheit und seine Artenvielfalt genießt.“

Fast 150.000 Touristen kommen mittlerweile jährlich nach Palau, 70 Prozent mehr als noch 2010, die meisten aus China. Das sind sieben Mal mehr als die Insel Einwohner hat. Die sind empört über manche Verhaltensweisen der Besucher – etwa, wenn die Touristen Schildkröten fangen, um mit ihnen Selfies zu machen, auf Riffen herumtrampeln oder Müll am Strand liegen lassen.

Um die Reisenden dabei zu unterstützen, sich an ihr Versprechen zu halten, wird ihnen bei ihrer Einreise Aufklärungsmaterial an die Hand gegeben, unter anderem eine Checkliste, die zum Beispiel erklärt: Das Besuchen von traditionellen Festen und das Unterstützen von lokalen Geschäften ist erwünscht, das Liegenlassen von Plastikabfällen oder das Rauchen in geschützten Gebieten ist untersagt. Bei massiven Regelverstößen drohen Geldstrafen, die sich bis zu einer Millionen Dollar summieren können.

Palau ist weltweit das erste Land, das seine Einreisegesetze auf diese Art und Weise zugunsten des Naturschutzes verändert. Bisher wurde die Änderung in den sozialen Kanälen sehr gut aufgenommen: 97 Prozent finden das Palau-Gelöbnis sinnvoll. Auch die Touristen, die an Flughäfen bei ihrer Ankunft und Abreise zu dem Vorgehen befragt wurden, reagierten ausnahmslos positiv. Viele freuten sich über die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun und mit der richtigen Aufklärung nachhaltiger zu reisen.

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