Bild: Erdhummel von Jürgen Mangelsdorf Lizenz: cc-by-ndInsektensterben: Bundesweite Aktion zum Mitzählen 16. April 2018 Die Zahl der Insekten in Deutschland schrumpft. Der Naturschutzbund Nabu will mithilfe von Hobby-Forschern Daten über Insekten sammeln, um Ursachenforschung zum Insektensterben zu betreiben. Wenn die Natur erwacht und alles blüht, ist die Luft nicht nur voll von Pollen, sondern auch von Insekten. Früher zumindest mal. Denn in den letzten Jahrzehnten ist ihre Zahl stark gesunken: Um über 75 Prozent ging die Masse der Fluginsekten in deutschen Schutzgebieten zurück, lautet das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern um Caspar Hallmann von der Radboud-Universität in Nijmwegen. Zu den Forschungsergebnissen beigetragen haben ehrenamtliche Insektenkundler vom Entomologischen Verein Krefeld. Sie haben zwischen 1989 und 2016 Daten zu Insekten gesammelt. In insgesamt 63 Gebieten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und in Brandenburg fingen sie mithilfe von Fallen Fluginsekten und bestimmten deren Masse. Die Beobachtungen wurden im Oktober 2017 im Wissenschaftsjournal „Plos One“ veröffentlicht. Auch der Naturschutzbund Nabu will mithilfe von Hobby-Forschern Daten über Insekten sammeln, um so zur Ursachenforschung für das Insektensterben beizutragen. Bei einer groß angelegten Aktion sollen Bürger in zwei Phasen Schmetterlinge, Hummeln, Fliegen und Co. zählen. Die erste Zählung soll am 1. Juni beginnen, eine zweite Runde ist für den 3. August geplant. Der Nabu hofft auf ähnlich gute Ergebnisse wie bei seinen Vogelzählaktionen, bei denen im vergangenen Jahr 130.000 Menschen mitgemacht haben. In vielen Bundesländern gibt es außerdem Portale, bei denen Bürger Beobachtungen zu Tieren melden können. Über achtzig sogenannte Citizen Science-Projekte finden sich auf der Plattform buergerschaffenwissen.de, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Ob Insekten in Sachsen, Feldhasen in Berlin, Alpensteinböcke in Bayern oder Schweinswale an Elbe- und Weserstrand – an vielen Orten können Naturfreunde entsprechende Daten zu Tieren sammeln. Die Forscher konnten die Gründe für das Insektensterben bisher nicht abschließend klären. Naturschützer gehen von einem großen Einfluss einer zu intensiven Landwirtschaft mit hohem Pestizideinsatz aus. Der Nabu fordert daher, ein deutschlandweites Monitoring einzuführen, um schnell Wege zu finden, das Insektensterben zu beenden. Infos zur Insektenzählung unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/index.html Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.