Jeder vierte der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge hat einen Job. Das geht aus einem Bericht vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Nach dem Bericht des IAB haben 25 Prozent der Flüchtlinge, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, eine Arbeit gefunden. Viele von ihnen arbeiten in Jobs, bei denen keine guten Deutschkenntnisse erforderlich sind. Wenn sich der Beschäftigungszuwachs so fortsetze, habe die Hälfte der Zuwanderer nach fünf Jahren eine Arbeit, erklärte Leiter des IAB-Forschungsbereichs Migration, Herbert Brücker. Nach seinen Schätzungen dürften bis Jahresende 2018 monatlich 8500 bis 10.000 weitere Flüchtlinge einen Job finden.

Wer einen Job bekommt, unterscheidet sich stark nach den Herkunftsländern: Besonders häufig gelang es dem Bericht zufolge Pakistanern, eine Anstellung in Deutschland zu finden. Im Februar 2018 hätten etwa 40 Prozent der pakistanischen Zuwanderer eine Arbeit gehabt. Auch bei Migranten aus Nigeria und dem Iran sei die Quote hoch. Von den Flüchtlingen aus Syrien, die die meisten Asylanträge stellten, habe es jeder Fünfte in einen Job geschafft.

Häufig arbeiten die Zuwanderer in Jobs, bei denen keinen guten Deutschkenntnisse erforderlich sind. Jeder fünfte arbeitetet im Gastgewerbe und in Dienstleistungsunternehmen – oftmals in der Reinigung, in der Logistik oder im Sicherheitsdienst. Das liegt an den Qualifikationen, die die Migranten mitbringen. Viele von ihnen haben schon vorher in Dienstleistungsfirmen gearbeitet. Jeder Zweite hat laut IAB eine Anstellung als Fachkraft. Nur die wenigsten Flüchtlinge arbeiten in der Industrie.

Viele Flüchtlinge werden erst im Jahresverlauf auf Jobsuche gehen, da die Mehrheit von ihnen ihre Sprach- und Integrationskurse erst noch beenden müssen. Hinzu kommt, dass nicht alle Flüchtlinge von ihrer Arbeit leben können. 15 Prozent aller Geflüchteten, die Hartz IV beziehen, haben eine Arbeit, müssen aber aufstocken. So steigt nicht nur die Zahl der Erwerbstätigen, sondern gleichzeitig die der Hilfebedürftigen.

2015, im ersten Jahr der Flüchtlingskrise, waren rund 890.000 Migranten weitgehend unkontrolliert nach Deutschland gekommen. 2016 sank die Zahl der Asylbewerber auf etwa 280.000, im vergangenen Jahr waren es nur noch knapp 187.000.

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