Unter dem Motto Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt ruft am Samstag, 1. Dezember 2018 zeitgleich in Köln und in Berlin ein Aktionsbündnis zur Demonstration auf.

Drei Wochen vor der Weltklimakonferenz (COP 24 in Polen) ruft ein breites Bündnis aus Umwelt- und zivilgesellschaftlichen Organisationen unter dem Motto Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt am 1. Dezember in Köln und Berlin zur Demonstration auf. Im Aufruf heißt es: „Wir müssen die weitere Erderwärmung stoppen und den sozialverträglichen Kohleausstieg schnell und kraftvoll beginnen.“

In Berlin versammeln sich die Demonstranten um 12 Uhr vor dem Kanzleramt, um den Druck auf die Große Koalition zu erhöhen, die bisher den Klimaschutz nicht energisch genug vorangetrieben hat. Zeitgleich findet auch in Köln, vor den Toren des größten Braunkohlereviers Europas, eine Demonstration statt. In Köln zeigen sich die Folgen verfehlter Energiepolitik im Braunkohle-Tagebau täglich. Hier hat der Protest gegen die Abholzung des Hambacher Waldes die Menschen zu einer neuen Bewegung zusammengeschweißt.

Die Organisatoren fordern von der Bundesregierung eine faire Unterstützung für arme Länder, die am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Außerdem fordern sie die schnelle Abschaltung der Hälfte der Kohlekraftwerks-Kapazitäten in Deutschland, und zwar so schnell, dass das Klimaziel der Bundesregierung für 2020 noch erreicht wird. Weitere Forderungen sind ein gesetzlicher Fahrplan für einen schnellen Kohleausstieg, der sofortige Stopp aller Pläne für neue Kohlekraftwerke, Tagebaue und -erweiterungen sowie eine zielgerichtete Unterstützung der Beschäftigten in den betroffenen Kohle-Regionen.

Die Organisatoren blicken auch gespannt auf den Bericht der Kohlekommission, die bis Ende des Monats im Auftrag der Bundesregierung ihre Ergebnisse vorlegen will. Der Zeitplan ist eng: Anfang Dezember sollen Vorschläge für die Zeit bis 2022 vorliegen, über die Deutschland sein Klimaschutzziel für das Jahr 2020 mit zwei Jahren Verspätung erreichen soll. Zudem soll die Kommission vorschlagen, wie Deutschland das Klimaschutzziel 2030 erreichen kann und bis wann Schluss sein soll mit der Stromgewinnung aus Kohle. Der Abschlussbericht soll spätestens Ende des Jahres vorliegen und in das Klimaschutzgesetz einfließen, dass die große Koalition im kommenden Jahr verabschieden will.

In Köln startet die Demo am 1. Dezember um 12 Uhr an der Deutzer Werft am Rheinufer, führt über die Brücke in die Altstadt und zurück. In Berlin verläuft die Demo-Route vom Kanzleramt über die Spree durch das Regierungsviertel zur Friedrichstraße und zurück.

Zum Trägerkreis gehören neben den Umweltverbänden BUND, Greenpeace, WWF, NABU und NaturFreunde Deutschlands mit ihren Jugendverbänden auch die Klima-Allianz Deutschland, die kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor, sowie Germanwatch, Avaaz und Campact.

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