3000 Frauen beteiligen sich in über 5000 Gärten in Burkina Faso an dem Projekt One Woman One Garden, für dass die 17-jährige Schülerin Anna Pertl jetzt ausgezeichnet wurde.

Sie ist noch nicht mal 18 Jahre alt und hat mit ihrem sozialen Engagement in Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, schon die Lebensverhältnisse von vielen Familien verbessert. Seit zwei Jahren organisiert Anna Pertl das Gartenbauprojekt One Woman One Garden, das Frauen in dem afrikanischen Land Burkina Faso ermöglicht, mit den Erträgen in der Trockenzeit ihre Familien zu ernähren oder ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Die Schülerin an der Munich International School in Buchhof hat damit als 15-jährige begonnen und entwickelte es als ein Projekt im Rahmen eines Lehrplans für ein Internationales Abitur weiter.

„Es gibt kein effektiveres Werkzeug für die Entwicklung, als Frauen Verantwortung zu übertragen“: Dieses Zitat von Kofi Annan, dem ehemaligen UN-Generalsekretär, steht als Motto über Anna Pertls Projekt. Was mit 80 Teilnehmerinnen begann, hat inzwischen mehr als 3000 Frauen in über 5000 Garteninitiativen in Burkina Faso erreicht. Dafür wurde die Schülerin in der vergangenen Woche mit der höchsten Auszeichnung der westafrikanischen Republik geehrt. Der Bürgermeister der Stadt Koudougou hat ihr dort den nationalen Verdienstorden La Medaille de ‚ordre du merit nationale  überreicht.

Anna Pertls Projekt beruht auf einer recht simplen Erkenntnis. Bei einer ihrer regelmäßigen Reisen nach Burkina Faso fiel ihr auf, dass der in Europa weit verbreitete Anbau von Gemüse in Hausgärten völlig unbekannt war: „Die Leute dort stehen Neuerungen misstrauisch gegenüber. Meine Mission war, sie zu einer neuen Tradition zu inspirieren“, erklärt Pertl.

Burkina Faso, früher Obervolta, ist eins der ärmsten Länder der Erde: Im Entwicklungs-Index der Vereinten Nationen rangiert es auf Platz 181 von 187 weltweit erfassten Ländern. 64 Prozent der Bevölkerung muss von weniger als einem US-Dollar pro Tag überleben, die durch Fehlernährung bedingte Kindersterblichkeit liegt bei 41 Prozent. Nicht einmal 30 Prozent der Frauen können lesen und schreiben, nur sechs Prozent dürfen weiterführende Schulen besuchen. Der Klimawandel sorgt für eine Verschärfung der Lage: Seit 35 Jahren sind dort immer weniger Niederschläge zu beobachten, die Sahel-Zone dringt immer weiter nach Süden vor.

Für One Woman One Garden entwickelte Anna Pertl ein landwirtschaftliches Kursprogramm, suchte nach geeigneten Grundstücken, Sponsoren für Samen und Dünger sowie lokalen Märkten für den Verkauf von Auberginen, Gurken, Kohl, Zwiebeln und Tomaten. Was als Projekt für Hausgärten begann, entwickelt sich immer mehr zu einem Gemeinschaftsprojekt. Inzwischen schließen sich mehr und mehr Frauen in Dörfern zusammen, um Gemeinschaftsgärten anzulegen.

Infos unter http://onewomanonegarden.com/

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