Das Startup HiMoment hat den Algorithmus zum Glücklichsein in eine App verbaut.

Mit sieben von zehn möglichen Punkten geht es uns Deutschen laut der Glücksatlas-Studie gar nicht so schlecht. Trotzdem will der Österreicher Christoph Schnedlitz uns noch glücklicher machen. Eine App, die dabei helfen soll, heißt HiMoment. Sie besitzt einen Algorithmus zum Glücklichsein und setzt dazu auf Künstliche Intelligenz und Neurowissenschaft.

Was die Wiener Glücks-App bringt? „HiMoment ist ein Programm, das seinen Nutzern tägliche Glücksboosts gibt. Erstmals wird erfolgreiche Glücksforschung mit künstlicher Intelligenz kombiniert“, erklärt Christoph Schnedlitz. Gemeinsam mit seinen Partnern Jan Hruby und Hermann Ziak feilt er seither daran, wie der User zur „besten Version seiner selbst werde“. Denn glücklichere Menschen seien motivierter, aktiver und sogar attraktiver. HiMoment verspricht einiges: Um 25 Prozent könne sie das individuelle Glück steigern, so die Macher. 

Das Prinzip klingt einfach: Der Nutzer befüllt die App mit schönen Momenten aus seinem Leben. Diese Momente werden allerdings nicht nur einfach wieder ausgespielt, sondern der Benutzer muss sich immer zwischen zwei Momenten entscheiden und sich die Frage stellen: „Welcher Moment macht mich glücklicher?“ Dieser Konflikt sei wesentlich für das Finden des optimalen Glücksmoments.

Der Algorithmus zeigt den Nutzern die Erinnerungen, die Glück langfristig trainieren. Die App zeigt zum Beispiel Sporterfolge, wenn der Nutzer gerade keine Motivation hat, Sport zu machen. Wenn es in der Beziehung kriselt, zeigt sie die schönsten Momente mit dem Partner. Da das Gehirn über Neuroplastizität verfügt und Regionen, die häufiger aktiviert werden, sich stärker ausprägen, kann das Gehirn positiv konditioniert werden.

Erste Studien aus anonymisierten Daten haben ergeben, dass die App die Nutzer in 30 Tagen durchschnittlich 25 Prozent glücklicher macht. Gemessen wurde auf einer Glücksskala von 0 bis 10 Punkten. Größere Sprünge machen Nutzer, die weiter unten auf der Skala beginnen.

Die Beschäftigung mit den Glücksfaktoren hat für den Gründer persönliche Gründe. Bereits mit 27 Jahren schien der ursprünglich aus Graz stammende Unternehmer an der Spitze der Karriereleiter angekommen zu sein. Als Finanzchef eines indischen Unternehmens war er dennoch unglücklich. Dann kam eines dieser Erlebnisse, die das Leben in ein Davor und ein Danach teilen können. Beim Wandern in der Steiermark führte ihm ein Unwetter die eigene Vergänglichkeit vor Augen: „Ich bin ängstlich in meinem Zelt gekauert und habe bei jedem Donner den Boden vibrieren gespürt. Und irgendwann kam ein Gedanke, der mich seither angetrieben hat: Was hinterlässt du?“, fragt der Neo-Wiener. Er beschloss, sein Leben zu ändern und sich darauf zu fokussieren, was glücklich mache. Noch in Graz wurde die Idee zu HiMoment geboren. Bald folgte ein Umzug nach Wien, um sich der Start-up-Szene anzuschließen und die App umzusetzen.

Infos unter: www.himoment.com/de

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