Noch bis zum 22. April 2019 finden bundesweit wieder zahlreiche Ostermärsche und Aktionen zum Thema Frieden statt.

Demos, Gedenkveranstaltung, Mahnwachen, aber auch Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfeste – an Ostern geht seit 1960 traditionell die Friedensbewegung mit Ostermärschen auf die Straße, um gegen steigende Rüstungsausgaben, Atomwaffen und für die weltweite Abrüstung zu demonstrieren. „Aktuell gibt Deutschland über 40 Milliarden Euro für Rüstung und Militär aus, Tendenz steigend“, heißt es beim Netzwerk Friedenskooperative, das die Ostermarsch-Aktionen bündelt. Dabei werde das Geld etwa in Kitas, Schulen, Krankenhäusern, beim öffentlichen Nahverkehr, bei der Alterssicherung und dem ökologischen Umbau dringend benötigt. Bundesweit sind an diesem Osterfest in 90 Städten Ostermärsche geplant.

Der Ostermarsch in Berlin startet am Samstag, 20. April, unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten“ und beginnt um 13 Uhr auf dem Rosa-Luxemburg-Platz. Die Organisatoren fordern von der Bundesregierung

  • Abrüsten statt Aufrüsten – soziale Sicherheit statt Milliarden für Krieg
  • Sofortiges Ende der Sanktionspolitik
  • Einhaltung des Völkerrechts
  • Abzug der US-Atomwaffen
  • Kündigung des Stationierungsvertrags für ausländische Truppen
  • Austritt aus dem NATO-Kriegsbündnis
  • Schluss mit allen Formen von Auslandseinsätzen der Bundeswehr und Rüstungsexporten
  • Schluss mit der äußeren und inneren Aufrüstung der EU, sowohl zu Kriegszwecken als auch zur Unterdrückung demokratischer Bewegungen
  • Statt Konfrontation – Entspannung mit Russland

Der Ursprung der Ostermarschbewegung liegt in Großbritannien. Atomwaffengegner marschieren 1958 von London zum Atomforschungszentrum in Aldermaston. In Deutschland kommt es 1960 zum ersten Ostermarsch. Pazifistische Gruppen laufen drei Tage lang von Bremen, Hannover, Braunschweig und Hamburg zum NATO-Truppenübungsplatz im niedersächsischen Bergen. Von da an wächst die Bewegung Jahr für Jahr. Ihren ersten Höhepunkt erreicht sie 1968. Die Studentenunruhen, der Vietnamkrieg und die Ermordung von Martin Luther King bringen in der Bundesrepublik rund 300.000 Menschen auf die Straße. Danach wird es wieder ruhiger an den Ostertagen. Neuen Auftrieb erhält die Bewegung erst Anfang der 1980er-Jahre, durch den NATO- Doppelbeschluss und die Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen in Europa. 1983 sind es mehr als 700.000 Demonstranten, die durch die Städte ziehen. Nach dem Ende des Kalten Krieges lässt die Resonanz wieder deutlich nach. Bis heute sind es bundesweit noch immer Zehntausende, die an Ostermärschen teilnehmen.

Infos unter www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2019

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