2019 veröffentlichte die Welternährungsorganisation (FAO) den ersten Weltzustandsbericht zur Biodiversität in Landwirtschaft und Ernährung.

Basierend auf Informationen aus 91 Ländern und 27 internationalen Organisationen, der Analyse globaler Literatur und Daten sowie Beiträgen von über 175 Autoren und Gutachtern hat die Welternährungsorganisation (FAO) die Biodiversität für Lebensmittel und Landwirtschaft und deren Management weltweit bewertet. Dabei wurden wichtige Treiber sowohl für positive als auch für negative Trends in der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt identifiziert, außerdem wurden Produktionspraktiken vorgestellt, die die Biodiversität fördern.

In ihrem neuen Weltzustandsbericht berichtet die Weltermährungsorganisation FAO, dass die landwirtschaftliche Biodiversität in dramatischem Tempo verloren geht. Gemeint sind nicht nur Pflanzen und Tiere, die Nahrung, Futter, Brennstoff und Kleidung liefern. Es geht außerdem um Lebewesen, ohne die die Agrarproduktion in den Ökosystemen kaum möglich wäre, zum Beispiel Insekten, Fledermäuse, Vögel, Bodenlebewesen wie Regenwürmer, Pilze und Bakterien – die so genannte assoziierte Biodiversität. Diese Organismen halten Böden fruchtbar, bestäuben Pflanzen, bekämpfen Schädlinge oder reinigen Luft und Wasser. Auch sie drohen zu verschwinden.

Die Ursachen dieser fatalen Entwicklung liegen vor allem bei aktuell zu wenig nachhaltigen Methoden der Land- und Wassernutzung, Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Bevölkerungswachstum sowie Verstädterung, ergab die Auswertung von Berichten von 69 Studien zu ausgewählten Themen.

Was kann gegen den dramatischen Verlust der landwirtschaftlichen Vielfalt und der assoziierten Biodiversität getan werden? Die gute Nachricht des Weltzustandsberichtes ist, dass das Interesse an biodiversitätsfreundlichen Praktiken und Ansätzen wächst, allen voran am Ökolandbau. Die meisten Länder haben rechtliche, politische und institutionelle Rahmenbedingungen für die nachhaltige Nutzung und den Erhalt der Biodiversität geschaffen. Diese sind jedoch oft unzureichend. Der Bericht unterstreicht die Rolle, die die breite Öffentlichkeit dabei spielen kann. Verbraucher und Verbraucherinnen können sich für nachhaltig angebaute Produkte entscheiden und nicht nachhaltig erzeugte Lebensmittel boykottieren.

Der Bericht ist hier verfügbar: www.fao.org/state-of-biodiversity-for-food-agriculture/en/

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