Extinction Rebellion (Rebellion gegen das Aussterben) ist eine weltweit aktive Bewegung, die in der Klimakrise zu zivilem Ungehorsam aufruft.

Mit Extinction Rebellion findet die aktuelle Klimabewegung in größerem Maßstab nun auch Ausdrucks- und Aktionsformen, die Taktiken des zivilen Ungehorsams nutzen. Die Bewegung, die erst im Oktober 2018 gegründet wurde, ist in knapp 50 Ländern aktiv und hat mehr als 300 Ortsgruppen, von denen mehr als 30 auch seit 2019 in Deutschland aktiv sind. Die neue Protestbewegung hat ihre Wurzeln in der Philosophie von Gandhi, der Flower-Power-Bewegung der Sechziger Jahre und der Entschlossenheit der Occupy-Bewegung. Mit dieser Mischung hat Extinction Rebellion erreicht, dass auch Prominente wie die britische Schauspielerin Emma Thompson oder Mitglieder des britischen Olympia-Teams die Proteste öffentlich unterstützten und sogar daran teilnahmen.

Ein entscheidender Punkt der Bewegung ist der neue Ansatz von Extinction Rebellion, mehr Druck auf Entscheidungsträger auszuüben. Die Proteste sind in ein Gesamtkonzept eingebunden, bei dem es auch um das Menschenbild geht und nicht nur um einzelne politische Forderungen. Extinction Rebellion setzt bei vielen Aktionen auf zivilen Ungehorsam und blockiert zum Beispiel mit Sitzblockaden Straßen, um den Verkehr lahmzulegen und so Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Bewegung basiert auf der Forschung zum Erfolg von radikalen Kampagnen, daraus leiten die Gründer der Bewegung in London konkrete Aktionsformen ab, die sie als wirkungsvoll einschätzen.

In London beispielsweise haben Aktivistinnen und Aktivisten zwei Wochen lang Teile der Innenstadt lahmgelegt. Der Polizei ist es nicht gelungen, die Proteste komplett aufzulösen, obwohl sie Hunderte verhafteten. Die Londoner Polizei teilte mit, dass die Bereitwilligkeit der Teilnehmer, sich festnehmen zu lassen, und der fehlende Widerstand gegen Verhaftungen sehr ungewöhnlich war. In der Tat nehmen Teilnehmer Verhaftungen bewusst in Kauf, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Das Ziel von Extinction Rebellion ist es, die öffentliche Debatte und die Wahrnehmung der Klimakrise in der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Damit wollen sie mindestens 3,5 Prozent der Bevölkerung mobilisieren. Das ist ihrer Ansicht nach die notwendige kritische Masse, um den nötigen Wandel zu erreichen.

Extinction Rebellion hat dabei drei zentrale Forderungen:

1. Die Regierungen sollen den Klimanotstand ausrufen. (Ist in einigen Regionen schon geschehen)

2. Die Treibhausgas-Emissionen sollen bis 2025 auf Netto-Null reduziert werden und der ökologische Raubbau soll mit allen Mittel eingedämmt werden.

3. Die Regierungen sollen Bürgerversammlungen einberufen, die ausarbeiten, wie diese Ziele verwirklicht werden.

Extinction Rebellion ruft für den 27. September 2019 gemeinsam mit Fridays for Future, United4Earth, IWW Environmental Unionist Caucus, Youth Strike 4 Climate und Demand Utopia zum Earth Strike auf, einer als bisher größten Klimaprotest geplanten Protestaktion.

Infos unter https://extinctionrebellion.de/

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