Costa Rica ist ein kleines Land in Zentralamerika, doch in Sachen Nachhaltigkeit und Arterhaltung ein Vorreiter für viele andere Staaten.

Costa Rica ist flächenmäßig gesehen ein kleines Land in Zentralamerika. Rund 450 Kilometer lang, an der schmalsten Stelle trennen den Pazifik und die Karibik gerade einmal 112 Kilometer. Damit ist Costa Rica nur ein Viertel größer als die Schweiz. Doch wenn es um Themen wie Nachhaltigkeit, Arterhaltung und das ökologische Bewusstsein für das eigene Handeln geht, ist Costa Rica ganz groß. Doch das war nicht immer so. Einst waren drei Viertel des Waldes abgeholzt. Die Profitgier, der Ackerbau und die Viehzucht hätten die umwerfende Natur des Landes beinahe komplett zerstört. Bevor ein Umdenken stattgefunden hat.

Heute sind rund 50 Prozent des Landes von Wäldern bedeckt. Etliche Schutzzonen wurden für die Natur- und Arterhaltung eingerichtet. Es wurden schon ganze Nationalparks wegen eines zu großen Touristenansturms geschlossen – um die Natur zu schützen. Costa Rica hat verstanden, was andere Staaten so dringend verinnerlichen müssten: Die Nachhaltigkeit ist eine der obersten Einnahmequellen des Landes. Dadurch nimmt der kleine Staat in Zentralamerika in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle ein. Bis 2021 will das Land klimaneutral werden. Da wundert es nicht, dass es die Costa-Ricaner waren, die als erste eine Ökosteuer auf Benzin einführten.

Costa Rica setzt sich für den sanften Öko-Tourismus ein, um den größten Schatz des Landes zu beschützen: die Flora und Fauna. Zwar ist Costa Rica der größte Ananas-Exporteur der Welt und ein wichtiger Globaler-Player in den Export-Bereichen Bananen, Kaffee und Kakao. Das reicht aber bei weitem nicht aus, um die Schulden des Staates zu decken. So hat sich zum Beispiel der Selvatura Adventurepark den Naturschutz groß auf die Fahne geschrieben. Neben den Bereichen, welche für das Zip Lining und die Spazier-Routen reserviert sind, verfügt der Selvatura Park über eine nochmals gleich große Fläche, welche unbebaut ist. Diese dient dem Naturschutz und der Arterhaltung. So schützen die Parkbetreiber den Lebensraum für viele Wildtiere.

In Monteverde findet sich die Finca Life. Life steht für Low Impact For Earth. Hier wird der auf den Namen Café Monteverde gebrandete Kaffee hergestellt. 84 Hektar gehören zur Farm. Kaffee wird auf der Hälfte der Fläche angebaut. Die andere Hälfte dient, wie auch beim Selvatura Park, der Arterhaltung und dem Umweltschutz. In den 50er Jahren wurde hier Zuckerrohr angebaut. Später fasste man den Entschluss, auf Kaffee zu setzen, da dies für die Natur weniger belastend ist, auch wenn die Produktion wesentlich schwieriger ist. Die Lage verschärft sich aktuell zunehmend. 2019 markiert das zweite Jahr in Folge, in welchem die Plantagen künstlich bewässert werden muss. Ein Umstand, den es so bis dato in der Firmengeschichte noch nicht gegeben hat.

Da die Finca künftig komplett auf Spritzmittel verzichten möchte, arbeiten die Farmbesitzer eng mit verschiedenen Universitäten auf der ganzen Welt zusammen, um so neue Anbaumethoden für Kaffee zu entwickeln. Aktuell tüfteln sie hier an einem neuen organischen Dünger, der von Hand hergestellt wird. Erst vor einigen Jahren wurden in Costa Rica erfolgreich die ersten Teakholz-Bäume gepflanzt, eine neue Holzsorte für noch mehr Diversität. Die Bäume dürfen erst gefällt werden, wenn diese ausgewachsen sind – und dies auch nur mit einer speziellen Genehmigung. Wer dagegen verstösst, hat schnell Probleme mit der Justiz. 1996 wurde zudem ein Gesetz gegen die Abholzung erlassen.

Costa Rica ist auch sehr an alternativen Energieformen interessiert und nutzt unter anderem Windenergie, Solarenergie, sowie Gas und Thermalenergie. Bei einem Land mit acht aktiven Vulkanen bietet sich dies auch an. Die letzte Plastiktüte wurde übrigens Ende Juli 2019 im Supermarkt ausgehändigt.

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