Ein breites Bündnis aus Sozial-, Umwelt- und Klimaschutz-Organisationen unterstützt den dritten weltweiten Klimastreik der Fridays-for-Future-Bewegung am 24. April. Dieser wird erstmals rein virtuell als Online-Klimastreik organisiert, da Klimaschutz-Demonstrationen mit Millionen Teilnehmenden aktuell nicht möglich sind. 

Fridays for Future plant unter den Hashtags #NetzstreikFürsKlima und #FightEveryCrisis für den 24. April einen Online-Klimastreik ab 12 Uhr mit Konzerten, Schaltungen zu Ortsgruppen und internationalen Gästen sowie verschiedenen Mitmach-Formaten. „In Krisenzeiten übernehmen wir Verantwortung und bleiben zu Hause. Aber die Klimakrise geht weiter – also auch unser Protest”, so Annika Rittmann von Fridays for Future. Alle können mitmachen, indem sie ihren eigenen Protest auf der Streikenden-Karte von Fridays for Future im Internet eintragen unter fffutu.re/netzstreik.

Das Unterstützerbündnis erklärt: „Die Pandemie zeigt uns: Um Krisen zu bewältigen, ist es entscheidend, auf die Wissenschaft zu hören, solidarisch zusammenzustehen und entschlossen zu handeln. Genau das gilt auch für die Klimakrise. Alle Konjunkturpakete, die jetzt auf den Weg gebracht werden, müssen sozial gerecht sein und können, richtig eingesetzt, neben der Förderung von Beschäftigung und Wertschöpfung gleichzeitig den Klimaschutz voranbringen.“ 

Das Bündnis fordert: „Wenn jetzt hunderte Milliarden fließen, dann muss jedes Konjunkturpaket auch gezielt den Klimaschutz voranbringen und unsere Wirtschaft und Gesellschaft langfristig gerechter, widerstandsfähiger und nachhaltiger machen.“ Investiert werden müsse unter anderem in den Ausbau erneuerbarer Energien, in sozial gerechte energetische Gebäudesanierung und nachhaltige Infrastruktur: „Der Protest und die Forderungen der Schülerinnen und Schüler sind notwendig, um die Klimakrise zu stoppen. Wir stellen uns am 24. April an die Seite von Fridays for Future und rufen auf zur Teilnahme am #NetzstreikFürsKlima.”

Für Luise Neumann-Cosel, Teamleiterin Klima-Team Campact, müssen alle Maßnahmen, die jetzt die Wirtschaft ankurbeln sollen, im Einklang stehen mit den Pariser Klimazielen. Dann hätten wir die Chance, einen großen Schritt in eine klimagerechte Zukunft zu gehen. Genau das empfehle im Übrigen auch die Leopoldina in ihrer aktuellen Stellungnahme.

Auch Lisa Göldner, Klima-Expertin bei Greenpeace, mahnt zur Solidarität mit den ärmsten Staaten: „Solidarität ist das Gebot der Stunde, auch in der Klimakrise. Die Erderhitzung verstärkt Ungerechtigkeiten und trifft Menschen im Globalen Süden, die am wenigsten Verantwortung für den Klimawandel tragen, besonders hart. Klimaschutz muss bei den geplanten Konjunkturprogrammen eine zentrale Rolle spielen.”

Sebastian Scholz, NABU-Klimaschutzexperte, vergleicht das Coronavirus mit der Klimaerwärmung: „Man muss die Erderhitzung wie ein planetarisches Virus sehen: Immer mehr Treibhausgase zerstören die Immunität der Atmosphäre, das Fieber steigt und Leben ist in Gefahr. Die Jugend hat recht: Wir dürfen nicht warten und verdrängen. Sonst wird es immer schwieriger, die Klimakatastrophe abzuwenden.“

Ab 12 Uhr wird es am 24. April einen Livestream im Internet geben, bei dem Beiträge von Rednern aus aller Welt, Beiträge von FridaysForFuture-Ortsgruppen aus ganz Deutschland und Musik von berühmten Künstlern geplant ist. Zu finden sein wird der Stream unter: https://fridaysforfuture.de/livestream/

Zum Koordinierungskreis des Unterstützerbündnisses gehören: Attac, Avaaz.org, BUND, Campact, Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland, NABU, NaturFreunde Deutschlands, Together for Future, WWF sowie die Jugendverbände BUNDjugend, NAJU, Naturfreundejugend Deutschlands, WWF Jugend.

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