Zwei Drittel der europäischen Verbraucher sind laut einer Umfrage bereit, ihre Ernährung für den Klima- und Umweltschutz umzustellen.

Europa will klimafreundlicher essen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der europäische Verbraucherverband BEUC an gut 1000 Menschen in Deutschland und zehn weiteren EU-Ländern durchgeführt hat. Danach sind zwei Drittel der europäischen Verbraucher bereit, ihre Ernährung für den Klima- und Umweltschutz umzustellen. Fast ebenso viele, 64,3 Prozent, achten nach eigenen Angaben jetzt schon auf Umweltfolgen ihrer Essgewohnheiten.

Als Hürde bei der Umstellung auf eine klimafreundliche Ernährung sehen viele Verbraucher den Preis: Knapp 50 Prozent sind nicht bereit, mehr für nachhaltig produzierte Lebensmittel zu zahlen. Nur jeder Fünfte sagt dazu ja. Vielen Befragten fehlen auch Informationen: 57 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage sprachen sich für ein verpflichtendes Label mit Angaben zur Nachhaltigkeit aus.

Ernährung ist noch vor Heizung oder Verkehr der Faktor, mit dem die Haushalte in der Europäischen Union die Umwelt am meisten belasten. Vor allem Fleischkonsum gilt als klimaschädlich, weil für Tierfutter große Flächen gebraucht werden und bei der Tierhaltung viel Methan entsteht. In Deutschland macht die Ernährung rund 15 Prozent der CO2-Emissionen aus.

In der Umfrage bezeichneten sich nur knapp fünf Prozent der Teilnehmer als Vegetarier oder Veganer. Doch gaben ein Drittel an, bereits weniger Rind- und Schweinefleisch zu essen, weitere 6,2 Prozent haben es komplett vom Speiseplan gestrichen. Rund ein Fünftel haben sich vorgenommen, weniger oder gar kein rotes Fleisch mehr zu essen. Ein Drittel der Befragten hat nichts geändert und plant das auch nicht.

Noch schwerer fällt der Verzicht auf Milch und Käse. Nur 20,4 Prozent der Befragten in den elf Ländern wollen ihren Verbrauch für eine klimafreundliche Ernährung reduzieren, während 56,2 Prozent dazu nicht bereit sind. Nur wenige wollen Fleischalternativen wie Insekten (10,3 Prozent) oder im Labor gezüchtetes Fleisch (13,4 Prozent) auf dem Teller. Dann lieber ganz pflanzlich: 60,3 Prozent würden Fleisch durch Gemüse und Hülsenfrüchte ersetzen.

Zu den Ergebnissen der Umfrage: http://www.beuc.eu/publications/beuc-x-2020-042_consumers_and_the_transition_to_sustainable_food.pdf

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*