Vom 22. bis 29. September findet die erste bundesweite Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel statt.

Die Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel ist eine Plattform für alle, die sich für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Deutschland und für mehr Lebensmittelwertschätzung engagieren möchten. Egal ob Einzelperson, Unternehmen, Verein oder Verband – alle können mitmachen. Da Lebensmittelwertschätzung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, richtet sich die Aktionswoche explizit an Vertreter aller Sektoren entlang der Lebensmittelversorgungskette: Von der Primärproduktion über die Verarbeitung, den Handel und die Außer-Haus-Verpflegung bis hin zu den Privathaushalten. Verschiedene Initiativen und Projekte zeigen vielfältige Möglichkeiten, sich für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und für mehr Wertschätzung unserer Lebensmittel einzusetzen. Die Bandbreite reicht dabei von Web-Seminaren und Fachtagungen bis hin zu spielerischen und interaktiven Angeboten wie zum Beispiel einem Kühlschrank-Quiz für Kita-Kinder.

In Niedersachsen hat sich das Landeszentrum für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN) eine besondere Aktion ausgedacht. Die in Oldenburg angesiedelte Institution hat dafür das Projekt Gelbes Band initiiert. Obstbaumbesitzer, die ihre Bäume oder Sträucher nicht selbst abernten, sollen ein gelbes Band an den Baum anbringen und so signalisieren, dass jeder die Früchte für den Eigenbedarf ernten darf. Ziel der Aktion: mehr Wertschätzung für Lebensmittel.

Wo geerntet werden darf, soll neben sichtbaren gelben Bändern am Baumstamm auch über das Internet ersichtlich sein: Ab sofort wird auf der ZEHN-Webseite eine Übersicht aller Obstbäume und Flächen veröffentlicht, die aufzeigt, wo geerntet werden darf. Das Landeszentrum für Ernährung setzt dabei auf die Mithilfe der Obstbaumbesitzer. Diese sollen sich dafür online anmelden. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer (0441) 80 15 76. Vorbild für die Aktion ist ein Ernteprojekt, das im Jahr 2019 in Baden-Württemberg erprobt und in diesem Jahr als vorbildhaftes Projekt gegen Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet wurde.

Wer bundesweit eine Aktion einreichen möchte, kann dies per Mail an kontakt@zugutfuerdietonne.de tun. Fragen werden ebenfalls unter dieser Adresse beantwortet. Alle Informationen zu den Einreichungsmodalitäten gibt es hier. Die bundesweite Aktionswoche für mehr Lebensmittelwertschätzung ist eine gemeinsame Initiative von Zu gut für die Tonne! des Bundeministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Ministerien der Länder. Sie ist Teil der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung des BMEL. Ein Ziel der Strategie ist es, auf Handels- und Verbraucherebene den Lebensmittelabfall pro Kopf bis 2030 zu halbieren.

Nach einer Studie des Thünen-Instituts zu Lebensmittelabfällen in Deutschland im Jahr 2015 wirft jeder Deutsche pro Jahr ungefähr 75 Kilogramm Lebensmittel weg. Insgesamt landen allein in Privathaushalten jährlich rund sechs Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Die wenigsten Lebensmittel, die im Müll landen, gehören dorthin. Denn vieles, was wir wegwerfen, ist gar nicht verdorben, sondern erscheint uns nur nicht mehr gut und appetitlich genug. Das betrifft vor allem Obst und Gemüse. Welker Salat, schrumpelige Möhren oder Äpfel mit Druckstellen – all das, was für eine gesunde Ernährung besonders wichtig ist, aber leider auch bei falscher Lagerung schnell nicht mehr schön aussieht, landet am häufigsten in der Tonne. Obst und Gemüse machen mehr als ein Drittel des Lebensmittelabfalls aus. Danach folgen Back- und Teigwaren sowie Speisereste

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