Eine breite Mehrheit der Menschen sieht sich durch den Klimawandel bedroht und sieht einen globalen Klimanotstand.

Wie aus einem veröffentlichten Bericht des Uno-Entwicklungsprogramms (UNDP) und der britischen Oxford Universität hervorgeht, glauben fast zwei Drittel der weltweit 1,2 Millionen Befragten, die Welt stehe vor einem Klimanotstand,. Bei dieser bislang größten Umfrage der Vereinten Nationen wurden Menschen verschiedener Altersklassen aus 50 Ländern befragt, in denen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt.

Der Studie zufolge zeigten sich besonders Menschen in Italien, Großbritannien und Japan besorgt über Auswirkungen des Klimawandels. 80 Prozent der Befragten dort äußerten ihre Sorgen angesichts heftiger Hitzewellen, Dürren, sintflutartigen Regenfällen und Stürmen. Frankreich, Deutschland, Südafrika und Kanada lagen in der Umfrage dicht dahinter. Dort bezeichneten mehr als drei Viertel der Befragten die Bedrohung als globalen Notfall. Am wenigsten Zustimmung fand diese Ansicht bei Bürgern aus ärmeren Ländern (58 Prozent) sowie bei Menschen über 60 Jahren (etwas weniger als 60 Prozent). Frauen zeigten sich insgesamt etwas besorgter über die globale Erwärmung als Männer.

Die Ergebnisse legen den beteiligten Forschern zufolge nahe, dass Klimabewegungen wie Fridays for Future trotz Corona-Krise weiter Aufschwung erleben. Die Besorgnis über den Klimanotstand sei viel weiter verbreitet, als bislang bekannt war und die große Mehrheit derer, die einen Klimanotstand erkennen, wollen dringende und umfassende Maßnahmen.

Die Studienteilnehmer sollten außerdem angeben, welche Lösung sie im Kampf gegen den Klimawandel als die effektivste sehen:

  • Die Mehrheit (79 Prozent) erachtet den Schutz von Land und Wäldern als effektivstes Mittel gegen den Klimawandel.
  • An zweiter und dritter Stelle stehen jeweils die Reduktion von Essensabfällen (74 Prozent)
  • und der Einsatz erneuerbarer Energien (71 Prozent).
  • Nur knapp über die Hälfte (57 Prozent) gaben die Förderung von Elektromobilität als Mittel der Wahl zum Klimaschutz an.
  • Dem Vorschlag, eine fleischfreie Ernährung voranzutreiben, stimmten 44 Prozent zu.

Die weltweite Auswertung zeigte, dass in den Staaten mit den höchsten Treibhausgasemissionen im Energiesektor die Zustimmung für die Förderung erneuerbarer Energien am höchsten ist. So lag sie in den USA als größtem Verbraucher von fossilen Energien unter den Staaten der Umfrage bei 65 Prozent.

Die Ergebnisse basieren auf der Teilnahme an einem Computerspiel, in dem verschiedene Aspekte des Klimawandels abgefragt wurden. So sollten auch jüngere Menschen erreicht werden. In Deutschland nahmen insgesamt 27.238 Personen an der Befragung teil. Beim virtuellen Klimagipfel der UNO im Dezember 2020 hatte UN-Generalsekretär António Guterres die Staats- und Regierungschefinnen aufgefordert, in ihren Ländern den Klimanotstand zu verhängen – so lange, bis Klimaneutralität erreicht sei. Jedes Land, jede Stadt, jede Finanzinstitution und jedes Unternehmen müsse Pläne verabschieden, damit die Emissionen bis 2050 netto bei null liegen.

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