Die Internationale Energieagentur (IEA) hat Maßnahmen veröffentlicht, wie wir das 1,5-Grad- Ziel noch erreichen können.

Die Internationale Energieagentur (IEA) fordert harte Einschnitte bei der Erdöl- und Gasförderung und den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien. Kein Geld mehr für Kohle, kein Geld mehr für Gas – damit soll das 1,5-Grad-Ziel doch noch erreicht werden. Die notwendigen Maßnahmen – insgesamt mehr als 400 – staffelt die IEA in Fünf-Jahres-Intervallen.

2021

Ab sofort, so steht es im Plan der IEA, sollen keine neuen Kohlekraftwerke mehr zugelassen werden. Investitionen in Projekte zur Versorgung mit fossilen Brennstoffen soll es ebenfalls nicht mehr geben. Das bedeutet: keine neuen Kohleminen, keine neuen Erdgasförderstätten, keine neuen Erdölbohrungen.

2025

Ab 2025 sollen keine Heizungsanlagen mehr verkauft werden, für die fossile Energieträger genutzt werden müssen. Heizen kann man auch mit Strom. Bisher ist das nur deutlich teurer. In Zukunft könnten auch Wärmepumpen wichtiger werden: Dabei wird thermische Energie, also Wärme aus der Erde oder der Luft, in Heizungssystemen genutzt.

2030

Für das Jahr 2030 setzt die IEA eine Reihe von Marken fest: Unter anderem sollen alle neugebauten Häuser energieeffizient sein: Sie müssen gut isoliert sein, sich klimaneutral heizen und kühlen lassen. Und auch bei der Beleuchtung darf kein zusätzliches CO2 ausgestoßen werden. Außerdem wird anvisiert, dass der Anteil von E-Autos an der Menge weltweit verkaufter Autos 60 Prozent erreicht. Pro Jahr sollen zusätzlich 1020 Gigawatt an Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung stehen. Dafür müssen neue Anlagen gebaut werden.

2035

Wenn es nach der IEA geht, werden im Jahr 2035 mindestens 50 Prozent der verkauften Lastfahrzeuge elektrisch betrieben. Neuwagen mit Verbrennungsmotoren dürfen ab dann nicht mehr verkauft werden. Außerdem sieht der Stufenplan vor, dass jährlich vier Gigatonnen CO2 gebunden werden. Welches Verfahren das sein wird, ist noch in der Forchungsphase.

2040

Vom Jahr 2040 an sollen 50 Prozent aller Gebäude klimaeffizient sein, unabhängig davon, ob es sich um Alt- oder Neubauten handelt. Außerdem, heißt es im Bericht der IEA, sollen 50 Prozent des Treibstoffs in der Luftfahrt emissionsarm sein. Verbleibende Kohlekraftwerke, die bis 2040 noch in Betrieb sind, müssen nachgerüstet werden.

2045

Jedes Jahr sollen von 2045 an 435 Megatonnen Wasserstoff zur Verfügung stehen. Wasserstoffbasierte Treibstoffe können in Bereichen eingesetzt werden, die nicht elektrifiziert werden können: für die Herstellung von Kosmetika, wo synthetische Öle als Schmierstoff gebraucht werden, für die Stahlherstellung oder als Flüssigtreibstoff im Flugverkehr.

2050

Wenn alle Punkte, die die IEA auflistet, erfüllt werden, kommen im Jahr 2050 rund 70 Prozent der weltweiten Energie aus Windkraft- und Solaranlagen. Die CO2-Emissionen aus dem Energiesektor gehen gegen null.

Infos unter www.iea.org/articles/net-zero-by-2050-hinges-on-a-global-push-to-increase-energy-efficiency

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