Deutschland deckte 2019 nur 17,4 Prozent seines Energieverbrauchs aus erneuerbaren Stromquellen – weniger als der EU-Schnitt. Der europäische Spitzenreiter ist Schweden.

Bei der Nutzung erneuerbarer Stromquellen machen andere Staaten der Europäischen Union größere Fortschritte als Deutschland. Das Statistische Bundesamt hat Zahlen zum Ausbau der regenerativen Energiequellen veröffentlicht. Daraus geht hervor: 2019 lag der Anteil erneuerbarer Stromquellen in Deutschland lediglich bei 17,4 Prozent – mehr als zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der 27 EU-Mitgliedstaaten.

Damit liegt Deutschland – die größte europäische Volkswirtschaft – auf Rang 16 von 27. Im Vergleich zum Zeitpunkt zehn Jahre zuvor stieg der Prozentsatz von 10,9  auf 17,4  Prozent.

Die Vorreiter der Energiewende sind dem Statistischen Bundesamt zufolge in Nordeuropa zu finden: Schweden deckte im Jahr 2019 bereits 56,4 Prozent seines Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Stromquellen, der Spitzenwert in der EU. Hohe Anteile erneuerbarer Energien haben den Angaben zufolge auch Finnland mit rund 43 Prozent, Lettland mit 41 Prozent und Dänemark mit etwa 37 Prozent erreicht. Eine untergeordnete Rolle spielten erneuerbare Stromquellen den Zahlen des Bundesamtes nach unter anderem in Luxemburg, Malta und den Niederlanden: Dort lag der Wert 2019 zwischen 7 und 8,8 Prozent.

Der Bruttoendenergieverbrauch, der diesen Angaben zugrunde liegt, umfasst den Energieverbrauch der Endverbraucherinnen und -verbraucher, zum Beispiel in den Bereichen Industrie, Verkehr und Haushalten. Hinzu kommt der Eigenverbrauch der Kraftwerke und der Netzverlust bei der Energieübertragung.

Mit einem Durchschnittswert von 19,7 Prozent für den Anteil erneuerbarer Energien war die Europäische Union 2019 noch weit von ihrem Zwischenziel für das Jahr 2030 entfernt: In den kommenden Jahren soll ein Wert von 40 Prozent erreicht werden. Diese Zielmarke ist Bestandteil des Europäischen Green Deals, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will.

Um diese Marke zu erreichen, sollen auch die jährlichen Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken. 2019 lagen die Emissionen um rund ein Viertel niedriger als 1990.

PM Statistisches Bundesamt: www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/10/PD21_N061_41.html

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