Der Sozialatlas 2022, der Daten und Fakten über das, was unsere Gesellschaft zusammenhält, beinhaltet, kann kostenlos über die Heinrich-Böll-Stiftung bestellt werden.

Der Sozialatlas 2022 der Heinrich-Böll-Stiftung erscheint am 2. März 2022 und bringt Übersicht in die Komplexität des Sozialsystems, zeigt seine Grundlagen und Perspektiven. So wird sichtbar, dass der soziale Zusammenhalt auf einer Kooperation von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft beruht – und seine Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann.

Durch die sich rasant verändernde Arbeitswelt, den demografischen Wandel und die Migration kommen neue Herausforderungen auf die Gesellschaft zu. Damit der deutsche Sozialstaat leistungsfähig bleibt und zu einer weitgehend abgesicherten Gesellschaft beitragen kann, muss er angepasst werden. So müssen zum Beispiel strukturell bedingte Lebensrisiken und ungleiche Lebenschancen, die gerade Kinder und Jugendliche in ihren Entwicklungsperspektiven beschränken, beseitigt werden.

Der Sozialatlas beginnt mit einem Essay über den Kit, der eine Gesellschaft zusammenhält, illustriert eine kurze Entwicklungsgeschichte der deutschen Sozialpolitik und gibt einen Überblick über die Vielzahl an rechtlichen Grundlagen, die die Ansprüche auf Leistungen zur Existenzsicherung und Daseinsfürsorge bilden.

Ein weiteres Kapitel vom Sozialatlas widmet sich der Abhängigkeit von Staat und Markt. Der Staat kann ein grundlegendes Sicherungsniveau schaffen, wenn Wettbewerb und Wertschöpfung ermöglicht werden. Rechtlich, finanziell sowie organisatorisch funktioniert das Zusammenspiel auf vielen Ebenen und über drei Prinzipien: Äquivalenz, Solidarität und Subsidiarität.

Ein hohes Sozialbudget kann nur gebildet werden, wenn ein gewisses Wohlstandsniveau erreicht wird, denn die Mittel für den Ausgleich der Lebensverhältnisse finanzieren sich im Wesentlichen durch Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Ein Wohlfahrtsmix aus Verbänden, Gewerkschaften sowie gemeinnützige Stiftungen und Vereinen setzen mit ihren Angeboten Sozialpolitik in die Tat um. Das kooperative Zusammenleben der Gesellschaft wäre ohne diesen „Dritten Sektor“ undenkbar.

Zu entdecken gibt es dabei die neue Vielfalt der Familienmodelle. Menschen übernehmen in unterschiedlichen Konstellationen dauerhaft Verantwortung füreinander, das geltende Recht trägt dem bisher nur teilweise Rechnung. Der Sozialatlas macht darauf aufmerksam, dass vor allem viele Alleinerziehende eine bessere Unterstützung brauchen.

Der Sozialatlas macht auch auf die Bedeutung der Zivilgesellschaft aufmerksam. In Ehrenämtern und über unbezahlte Freiwilligenarbeit geben Bürgerinnen und Bürger Geld, Zeit, Güter und Ideen für das Gemeinwohl. Sie leisten damit einen Beitrag zum Zusammenhalt, den der Staat allein nicht erbringen kann, und stärken so die Demokratie.

Da Elternhaus und Einkommen nach wie vor ausschlaggebend dafür sind, welchen Bildungsweg Kinder einschlagen, sind kluge Investitionen in die Qualität von Schulen und die soziale Infrastruktur nötig. Die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik muss Übergänge zwischen Erwerbsformen ermöglichen, Qualifikationen fördern und gibt Starthilfen zur Selbstständigkeit geben. Pflege- und Rentenversicherung sind die beiden dringlichsten Felder, auf denen etwas grundlegend Neues geschehen muss, um auch in Zukunft eine Alters- und Pflegeversorgung zu gewährleisten.

Bestellungen sind ab sofort möglich unter www.boell.de/de/2022/02/02/sozialatlas-2022?dimension1=ds_sozialatlas

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