Der Sommer 2021 war der heißeste in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen.

Der vergangene Sommer 2021 war der heißeste in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen des Copernicus Klimawandeldienstes im Jahr 1979 und auch ein Sommer der Extreme. Während im Süden Europas Waldbrände loderten, verwüstete eine Flutkatastrophe Regionen in Deutschland und mehreren Nachbarländern. Demnach war es in den Sommermonaten des vergangenen Jahres rund ein Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.

Für die Copernicus-Aufzeichnungen werden Auswertungen von Bodenstationen, aus Ballons, von Flugzeugen und Satelliten genutzt. Das ganze Jahr 2021 war ein Jahr der Extreme, darunter der heißeste Sommer in Europa, Hitzewellen im Mittelmeerraum, Überschwemmungen und Windflauten in Westeuropa. Das Maß der Temperaturerhöhung schwankte regional. So hat in Teilen der Ostsee die jährliche Meeresoberflächentemperatur mehr als fünf Grad über dem Durchschnitt gelegen. Ein vorläufiger europäischer Hitzerekord war auf Sizilien gemessen worden – mit 48,8 Grad.

Und die hohen Temperaturen trugen bei zu den teils verheerenden Katastrophen des Sommers: Dass die Hitzewelle in Teilen Italiens, Griechenlands und der Türkei zwei bis drei Wochen andauerte und zugleich Trockenheit herrschte, begünstigte dem Copernicus-Klimawandeldienst zufolge die Entwicklung der zahlreichen Waldbrände. Insgesamt ist allein im Juli und August 2021 im Mittelmeerraum eine Fläche von 800.000 Hektar verbrannt. Das entspricht der Hälfte der Fläche Schleswig-Holsteins.

Auch zur Flutkatastrophe, die in Deutschland mehr als 180 Menschen das Leben kostete, veröffentlichten die Wissenschaftler Erkenntnisse. Die Flutwelle hat sich auch deshalb so stark entwickeln können, weil bereits in den vorherigen Wochen ungewöhnlich viel Regen gefallen ist. Der Boden hat daher nicht mehr ausreichend Wasser aufnehmen können. Die Wassermengen in Einzugsgebieten von Rhein und Maas wurden als die größten seit 1991 eingeschätzt.

Der Anteil klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre hat dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr erneut zugenommen: Die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre stieg um 2,3 ppm – um Teilchen pro Millionen Luftteilchen. Die Konzentration des Gases Methan erhöhte sich um 16,5 ppb, Teilchen pro Milliarden Luftteilchen. Dieser Anstieg ist deutlich größer als in den Vorjahren. Methan verbleibt für eine kürzere Zeit in der Atmosphäre, ist dafür aber noch schädlicher als Kohlendioxid. Freigesetzt wird das Gas zum Beispiel in der Öl- und Gasindustrie, auf Abfalldeponien und in der Landwirtschaft.

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