von Silke und Robert Ender

Aus einer höheren Perspektive betrachtet sind Freude und Leid wie zwei Seiten derselben Medaille – und dabei frei von Gut oder Böse, Hell oder Dunkel. Gleichzeitig existieren diese Unterschiedlichkeiten ganz natürlich in unserer Welt. Sie ermöglichen es uns, Erfahrungen zu machen und zu lernen. Jede Erfahrung ist uns dabei zu etwas dienlich. Wir könnten also sagen, sie hilft uns und ist somit auch irgendwie gut. Ob wir sie nun als schmerzhaft oder schön empfinden, darüber entscheidet unsere Wahrnehmung.

Neulich zeigte sich das für mich sehr deutlich, als ich ein Kind in der Kita beobachtete, das immer und immer wieder von einem kleinen Tisch heruntersprang. Es landete jedes Mal auf den Knien, was ihm deutlich weh tat. Trotzdem sprang es erneut. Im ersten Moment dachte ich: Wann erkennt es denn endlich, dass es sich verletzen kann, und hört auf damit? Aber dann verstand ich, dass der Wunsch nach einer bestimmten Erfahrung hier so groß war, dass das Kind diese Handlung, so wie ich sie sah, gar nicht als bedrohlich empfand. Dieses Kind erfuhr hier nicht nur den Schmerz des Aufpralls, sondern gleichzeitig auch Freude am Springen, Mut zum Handeln und die eigene Kraft und Körperlichkeit. Dieses Kind wurde gesehen. Die Mutter kam und tröstete es. Es fühlte sich umsorgt, gehalten und geliebt.

Ich glaube, die meisten Menschen würden sich, aus dieser Perspektive heraus betrachtet, entscheiden, erneut zu springen… Wenn Freude und Leid zusammengehören und die Unterscheidung über die Perspektive unser Wahrnehmung geschieht, besitzen wir auch die Wahl der Möglichkeiten. Wir entscheiden über den Weg zu einer Erfahrung und darüber, ob es uns dabei gut oder schlecht geht. Kraft unseres freien Willens können wir uns jederzeit neu und anders entscheiden. Lasst uns doch eine Realität wählen, die leichter ist. Beginnen wir damit, unserem (inneren) Kind Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken, ohne dass es sich verletzen muss. Entscheide dich für dein Leben.

www.puretheta.de

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