Nach „Plastic Planet“ setzt sich der österreichische Filmemacher Werner Boote mit dem Schreckensgespenst der Überbevölkerung auseinander. Derzeit gibt es 7,2 Milliarden Menschen auf der Welt und die Zahl steigt stetig an – einigen Schätzung zufolge könnten es im Jahr 2100 über 13 Milliarden sein. Wäre das zu viel? Sind wir schon zu viele? Sind die Probleme des Hungers und der Ausbeutung des Planeten wirklich an die Zahl der Weltbevölkerung gebunden? „Population Boom“ untersucht den Mythos Überbevölkerung, verweist auf die wahren Schuldigen und plädiert für eine Sicht auf das Menschliche.

Von Uschi Rapp

 

Bevölkerungszuwachs: Sind 7 Milliarden Menschen zu viel für diesen Planeten?

Das Schreckensgespenst der Überbevölkerung ist auch mir seit vielen Jahren vertraut. Ich verfüge über verschwommene Erinnerungen an Fernsehnachrichten und Schlagzeilen der BILD-Zeitung aus meiner Kindheit und gebe zu, dass es in mir die Vorstellung gibt, dass sich bestimmte Bevölkerungsgruppen bzw. ganze Nationen „unkontrolliert“ vermehren. Und weil diese „Massen“ natürlich vornehmlich arm und ungebildet sind, kommt man mit der angeblich dringend notwendigen Geburtenkontrolle nicht weit. Denn zum einen haben wir für immer mehr Menschen ganz bestimmt nicht genug Land, Nahrung und Arbeit auf dieser Welt und überhaupt: Was, wenn die alle zu uns kommen?

Obwohl ich überzeugt bin, dass wir alle gleich sind, die gleichen Rechte haben, egal wie und wo wir geboren wurden, und dass wir daher alles miteinander teilen müssen, geistert nichtsdestotrotz das eben geschilderte Szenario – ungeprüft und unreflektiert – seit Jahren im meinem Kopf herum. Gefördert und untermauert werden diese Ansichten durch Veröffentlichungen wie z. B. die aktuelle Studie zum Weltbevölkerungsanstieg der Vereinten Nationen. Dort kann man unter anderem lesen: „Die Bevölkerungsdichte Afrikas wird in etwa auf die des heutigen Chinas ansteigen“. Grund dafür sei die Geburtenrate in Afrika. Sie sinke weniger stark als angenommen.

Aha. China, Afrika. Genau. Millionen von Menschen die sich ungeachtet der dramatischen Weltlage einfach immer weitervermehren. Unsere Welt wird also immer „voller“ und keiner weiß, wie man mehrere Milliarden von Menschen mit den Ressourcen dieses einen Planeten versorgen kann.

Alle nach Österreich!

In Population Boom widmet sich Werner Boote genau diesen diffusen Ängsten und stellt während des Films eine überraschende und witzige Rechnung auf, um das Drama zu entschärfen: Die gesamte Weltbevölkerung passt nämlich – man höre und staune – in unser Nachbarland Österreich. Und die 7 Milliarden Menschen wären dann noch nicht einmal in Legebatterien übereinander bis in den Himmel gestapelt und zusammengepfercht, sondern jeder einzelne hätte dort über 11 QM Platz! Kein Witz, es stimmt. Das kann jeder nachrechnen. Und 11 QM sind immerhin fast doppelt soviel, wie der Europäischen Gerichtshof einem Sträfling in Einzelhaft zugesteht. Und dann – was für eine faszinierende Vorstellung – wäre der Rest der Welt *menschenleer*. Klar: Das ist eine Milchmädchenrechnung, aber auch eine Gedankenspielerei, die – zumindest bei mir – die diffuse Angst vor der angeblichen Überbevölkerung sehr schnell relativiert hat.

Also woher kommt die Angst vor „zu vielen“ Menschen? Wer hat sie geschürt, wem nützt sie und was ist das eigentliche Problem?

Das Märchen der Überbevölkerung: Eine gute Ausrede, nichts tun zu können

Das Bild einer bedrohlichen Überbevölkerung existiert schon seit Ende des 18. Jahrhunderts. Es geht auf Thomas Robert Malthus zurück, der überzeugt war, dass die Nahrungsmittelproduktion nicht mit dem Bevölkerungswachstum mithalten kann. Mit dieser Aussage traf er auf eine der menschlichen Grundängste: die Angst, teilen zu müssen. Zudem wurde und wird heute noch gezielt Stimmung dafür gemacht. „Diese Kampagne hat so gut funktioniert, weil der Gedanke, dass es zu viele Menschen gibt, als Ausrede für vieles anwendbar ist. Überbevölkerung ist ein billiger Vorwand dafür, dass man selbst nichts tun muss. Denn es sind die zu vielen anderen, die Unheil anrichten.“

Das Märchen der Überbevölkerung wird besonders gerne erzählt, wenn über Hunger, Armut, Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen gesprochen wird, so Werner Boote. „Noch immer denken einige, dass eine Milliarde Menschen deswegen hungern, weil es nicht genug Nahrung gibt. Doch weltweit werden genug Lebensmittel produziert, um die gesamte Menschheit ernähren zu können! Nebenbei: 1,5 Milliarden Menschen weltweit sind übergewichtig … – Die Gründe für Hunger sind schlichtweg Armut und Ungerechtigkeit. „

Konzerne, die skrupellos sämtliche Ressourcen ausbeuten und die Umwelt verschmutzen, reden sich gerne darauf hinaus, dass die zahlreichen Konsumenten genau dies verlangen und dass die Ressourcenknappheit durch die große Anzahl der Menschen verschuldet sei. Aber wie auch der aktuelle Living Planet Report des WWF klarstellte: Der ökologische Fußabdruck nimmt in den Ländern am meisten zu, in denen die Bevölkerung am wenigsten wächst. Unser Lebensstil und die Art der Ressourcenverteilung definieren das Problem, nicht die Anzahl der Menschen.

Wie voll ist unsere Welt?

Werner Boote bereist diese angeblich so von Menschen übervolle Welt und lässt sich von der Kamera begleiten. Er beginnt 2011 in New York, als der UNO-Generalsekretär die Geburt des siebenmilliardsten Menschen verkündet, nicht ohne direkt im Anschluss mit bleierner Stimme Krieg, Klimawandel und Hungersnot, kurz: das „Überbevölkerungsproblem“, zu erwähnen.

Anscheinend ist der Medienmagnat und Großgrundbesitzer Ted Turner einer der führenden Verfechter der These der drohenden Überbevölkerung und wir erfahren von dem „National Security Memorandum 200“, in welchem die USA bereits 1974 verfasst, dass die Bevölkerung in 13 Ländern der Welt reduziert werden müsse.

Eines dieser Länder ist Mexiko. Dort trifft Boote den Rechtsanwalt Mendoza Morales, der 74 Mexiko bei den Verhandlungen zur Bevölkerungsreduktion vertrat. Rückblickend reflektiert er, dass es seiner Ansicht nach nur darum ging, die Ausbreitung des Kommunismus einzudämmen. – Ist Geburtenkontrolle also kein ökologisches bzw. ökonomisches, sondern ein politisches Mittel? Und wer schaut dabei auf die Menschen, die ihre Geburten kontrollieren sollen?

Boote tut es: Während seines Besuchs in Peking befragt er eine Chinesin kurz vor ihrer Hochzeit zur ihrem Kinderwunsch. Ja, sie wünsche sich später ein Kind. Und das sei auch in Ordnung so. Die chinesische 1-Kind-Politik ist offenbar tief in ihr verankert, denn erst als Boote ihr vorschlägt, sie solle sich doch einfach einmal vorstellen, die Regierung würde nächstes Jahr das Gesetz ändern und noch ein zweites Kind erlauben, gibt sie lächelnd zu, dass sie dann gerne einen Sohn und ein Mädchen hätte und erklärt: Ein Junge und ein Mädchen ergeben das chinesische Zeichen „Hao“ und das bedeutet: gut.

Lösung Geburtenkontrolle?

In Indien, dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung der Erde sind zwei Kinder pro Paar (We two and our two“) das politisch geforderte Ziel, das mit teilweise sehr fragwürdigen „Fördermaßnahmen“ durchgesetzt werden soll. Auf diese geht Boote nicht näher ein. Er ist kein Michael Moore, der den Zuschauer mit grausamen Fakten entsetzen will. Daher erfahren wir nur in einem Nebensatz, dass den Frauen Fernseher oder eine neuer Mixer versprochen wird, wenn sie sich sterilisieren lassen. Boote setzt nonchalant – stets im Anzug – seine Mission „ich zeige euch, um welche Menschen es hier geht“ fort und besucht in einem Slum in Mumbai die Familie Khatoon, deren Frauen es sich nicht vorstellen können, nur zwei Kinder zu haben.

Und so ziehen wir mit dem Regisseur von Land zu Land, treffen unterschiedliche Familienmodelle und unterschiedliche Menschen, eine Krankenschwester in einer Entbindungsstation, Autoren, Aktivisten und Sachverständige. Und alle zeichnen trotz ihrer unterschiedlicher Erfahrungen den gleichen Schluss: Geburtenkontrolle ist nicht die Lösung, sondern das Problem. Was passieren kann, wenn immer weniger Menschen geboren werden sieht man in Ländern wie zum Beispiel in Japan: Wir begleiten Boote in ein verlassenes Dorf, wo ein ehemaliger Lehrer resigniert seine leere Schule zeigt. Auch in Japan wandern immer mehr Menschen in die Städte ab, zum Beispiels nach Tokio, wo übrigens inzwischen mehr Windeln für Erwachsene als für Babys verkauft werden.

Angst vor Überschwemmung und unterschwelliger Rassismus

In Afrika könnte der Geburtenrückgang zu einer Überalterung führen, noch bevor sich dort die ökonomische Situation verbessert hat. Sie werde aber von den reichen Nationen weiterhin gefördert, da diese wohl eine „Überschwemmung“ fürchten.

Im Interview mit Werner Boote erzählt Obadias Ndaba von Weltjugendallianz Afrika: „Afrika ist in keinster Weise überbevölkert. Natürlich sagen das die Menschen gern. Es ist einfach, Überbevölkerung mit der Frage nach Essen und Umweltverschmutzung zu verknüpfen. Dabei ist in Wahrheit Afrika mit der Regionen mit der geringsten Bevölkerungsdichte. Wir sind unter 40 Personen pro Quadratkilometer in Afrika. Und Afrika ist eine der ärmsten Regionen der Welt. In Westeuropa dagegen sind 170 Menschen pro Quadratkilometer. Also selbst wenn sich die Bevölkerung Afrikas vervierfacht, ist es noch immer unter der Bevölkerungsdichte Westeuropas.“

In Finnland interviewt er Wolfgang Lutz, einen österreichischen Sozialwissenschaftler und Demographen, der erklärt: „Der Denkfehler ist, dass man zu stark nur auf die Zahl der Menschen geschaut hat und nicht auf die Fähigkeiten. Es gibt keine optimale Bevölkerungszahl. Die hässliche Komponente ist, dass es angeblich wertvolle und weniger wertvolle Völker gibt und von den einen möchte man mehr haben und von den anderen weniger. Das ist ein unterschwelliger Rassismus. Wenn man den Sudan eine einigermaßen vernünftige Landwirtschaftspolitik haben würde, könnte alleine der Sudan mit seinem fruchtbaren Land eine Milliarde Menschen ernähren. Man kann nicht sagen, dass es zu viele Menschen gibt, aber man kann sagen, es gibt zu viele Menschen mit zu wenig Bildung, zu wenig Nahrung, mit zu wenig sozialer Absicherung.“

Angst vor Überbevölkerung als perfekte Ablenkung

Eine weitere Antwort gibt Betsy Hartmann, die Direktorin des Bevölkerungs- und Entwicklungsprogramms, die Boote am Hampshire College besucht. Ihrer Ansicht nach verschärft sich die Überbevölkerungsdebatte genau zu dem Zeitpunkt, an dem Menschen auf der ganzen Welt auf die Konzentration von Reichtum und das Chaos auf dem Finanzmarkt reagieren. Dabei gäbe es drängendere Fragen, die einer Klärung bedürfen. Nicht die Überbevölkerung in den Entwicklungsländern sei für den Klimawandel verantwortlich, sondern das Produktions- und Konsumsystem des Westens. Sichtlich empört berichtet sie, dass allein das Pentagon täglich mehr Erdöl verbraucht als ganz Schweden und dass alleine der Sudan theoretisch eine Milliarde Menschen ernähren könnte.

Die Message von Population Boom fasst Werner Boote wie folgt zusammen: „Fettes Auto, protzige Villa. Das brauchst du um glücklich zu sein, sagt unser System. Dabei ist der Mensch in erster Linie ein soziales Wesen und auf ein Miteinander angewiesen.“

Population Boom

Zum Schluss bereist Werner Boote Bangladesch. Dort, in Tongi, treffen sich jedes Jahr fünf Millionen Muslime zum Pilgertreffen „Bishwa-Ijtema“, um anschließend mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren. Die Bilder mit den Menschenmassen in den Straßen von Tongi sind spektakulär und werden von Journalisten gerne verwendet, um den Mythos Überbevölkerung zu illustrieren. Und Werner Boote traut sich: Er steigt mit den Massen auf das Dach eines komplett überfüllten Zuges und erfährt von seinen Mitreisenden, wie sie für einander sorgen und sich gegenseitig festhalten, damit niemand Schaden nimmt. Eine Erfahrung, die seine These auf Schönste bestätigt: Problematisch ist nicht die Zahl der Menschen, sondern wie sie miteinander umgehen.

Darf man sich heutzutage noch über zusätzliche Erdenbürger freuen?

Am Ende des Films ist klar: Die Vielzahl der Menschen auf dieser Welt sind nicht schuld an der ökologischen oder ökonomischen Katastrophe. Es sind die westlichen Vermögenseliten, die offensichtlich wenig Lust haben, anderen Bevölkerungsgruppen oder Ländern den gleichen Luxus und die gleichen Sicherheiten zuzugestehen wie sich selbst und seinesgleichen. Daher lancieren sie geschickt und schon seit Jahrhunderten die Mär der Überbevölkerung. Das wahre Problem aber sind Verteilung und Profitdenken.

Es liegt an uns, dass wir den Blick dorthin richten und nicht auf die Menschen, die genau unter diesen beiden Geiseln am meisten leiden: Die Armen dieser Welt. Diese Armen aber nicht nur als bedürftige Masse sondern als Individuen mit Familien, mit Sehnsüchten und Gefühlen, wie sie auch jeder aus dem (materiell) reichen Westen kennt, wahrzunehmen, das ist die besondere Qualität von Population Boom.

Für die Menschen, die Werner Boote besucht hat – egal wie arm – ist ein Kind nicht einfach ein Problem, nicht nur ein weiteres Maul, was gestopft werden muss oder eine Zahl in einer beängstigend wirkenden Statistik. Sehr oft ist ein Kind in erster Linie ein neuer Mensch, ein Kind von liebenden Eltern. Die junge Frau, die in der nairobischen Geburtenstation auf ihr nächstes Kind wartet, formuliert es so: „Es schmerzt im Moment, aber die Freude währt für immer.“

Population Boom: Weitere Informationen:

Auf die Hintergründe zum Ressourcenverbrauch (Wasserverteilung, Konsequenzen des zunehmenden Fleischkonsums, Ernährung der Weltbevölkerung) und zum ökologischen Fußabdruck geht Werner Boote im Film selbst nicht detailliert ein. Für Interessierte wurden aber auf der Webseite zum Film die wichtigsten Informationen zusammengestellt:
Fakten zur Ressourcennutzung
Fakten zum ökologischen Füßabdruck und zur Weltbevölkerung
Fakten zur Ernährung

Population Boom
Ein Film von Werner Boote
A 2013, HD Cam/DCP, 93 Min.

Kinotrailer

Deutscher Vertrieb durch www.mindjazz-pictures.de

Alle Bilder: Population Boom © Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH

 

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3 Responses

  1. Kristina

    Dieser Artikel und Film sind sehr erfreulich und wertvoll, da sie endlich das Dogma über die angebliche „Überbevölkerung“ beenden.

    Es war schon ziemlich fahrlässig als die Medien eine fatalistische, verlogene,
    menschenfeindliche pseudo-wissenschaftliche Panikmache sog.“Überbevölkerung“
    und „Kollaps“ verbreiteten, um offenbar die wahren Probleme zu verschleiern,
    um Menschen kollektiv zu belasten und sie gegenseitig aufzuhetzen.
    Leider lassen sich viele Menschen aufhetzen und wagen es sogar das Leben
    von anderen Menschen zu be-urteil-en, zu kon-troll-ieren und in Frage zu stellen.

    Dabei müsste doch allen klar sein, dass die Politik samt Wissenschaft, Medien, Justiz und Militär für alle Krisen hauptverantwortlich bzw. schuldig ist, da alle
    diese Bediensteten die Aufgabe auf sich nahmen „Schaden vom Volk abzuwenden“
    und dafür hohe Pensionen und Milliarden-Steuergelder kassieren.
    Statt ihrem Volk ehrlich zu dienen (oder abzudanken), missbrauchen viele Beamten und Funktionäre regelmäßig ihre Machtposition und betreiben vorsätzliche Schädigung durch Korruption, Unterlassung, Verfolgung Unschuldiger, Desinformation und Kriegspropaganda.

    Auch Pädagogen sind für alle Krisen mitverantwortlich, da sie die Kinder
    (unter dem Deckmantel „Erziehung“) stets bevormunden, willkürlich benoten, bestrafen, bedrohen, entfremden und die ganzen Familien traumatisieren und konditionieren.
    Um Krisen zu bewältigen, wäre es erstmal notwendig, den Schulzwang samt willkürliche Pädagogenmacht abzuschaffen und allen Kindern nur freiwilligen Schulunterricht – wie beim Studium – anzubieten.
    Denn es ist unzumutbar, zynisch, missbräuchlich und menschenfeindlich, wenn Kinder unter Schulzwang kein Widerspruchsrecht haben und sogar zu Genderismus und Frühsexualisierung brutal gezwungen werden (ansonsten droht den Eltern Gefängnisstrafe).

    Insofern ist die „Schuld“ klar definierbar, leicht erkennbar und kann nicht bagatellisiert oder kollektiv zugewiesen werden, wie es manche hin und wieder versuchen.
    Jeder Zwang v.a. Schulzwang und Arbeitszwang ist abzuschaffen und zu verbieten.
    Alle Krisen können schnell friedlich bewältigt werden, indem die Steuergelder
    nicht mehr für Kriege/Waffenproduktion ausgegeben werden, sondern für das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) in jedem Land der Erde.
    Es gibt schon seit ca. 30 Jahren viele wissenschaftlich ausgearbeitete Konzepte für die Finanzierung des BGE und es ist nicht nachvollziehbar, warum sich manche schneller mit Krieg abfinden wollen, als mit Frieden und dem BGE (Geld für alle).

    Revolution des Systems für eine tatsächliche Neuordnung
    von Andreas Popp und Rico Albrecht
    http://www.wissensmanufaktur.net/plan-b

    Unternimm die Zukunft – Götz W. Werner und das Grundeinkommen
    http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/

    Antworten
  2. Axel Wartburg

    Ein aus meiner Sicht absolut lesenswerter Artikel.

    Eine Frage bleibt jedoch offen. Nämlich die, wen der Autor mit „die westlichen Vermögenseliten“ meint.

    Letztlich allerdings ist die Beantwortung unerheblich, da er aus meiner Sicht hier absolut falsch liegt und, wie ich hoffe unbewusst, die Struktur „wir sind gut“ und „die sind schlecht/böse“ zum Ausdruck bringt.

    wir alle sind meiner Meinung nach Ursache für das weltweite Leid. Und es ist mir wichtig, dass hier URSACHE, und eben nicht „Schuld“ steht, da Schuld ebenso ein Begriff der Herrschaftssprache ist (wie Gut und Böse eben auch), dank der die Struktur des Teilens und Herrschens ausgedrückt wird.

    Wir alle sind die Ursache! Jeder hat eine unterschiedlich große Ursache. Die einen eine größere, weil sie öfter sich selbst und anderen den kriegerischen Aspekt ausdrücken (Ausgrenzung von Andersartigkeit, Streit, mangelnde Wertschätzung, etc.). Andere weniger, weil sie öfter respektvoll und wertschätzend (sich selbst und anderen gegenüber) sind.

    Ich persönlich kenne keinen, der keine Mitursache in sich trägt. wie auch, wo doch selbst Jesus im Tempel gewütet hat?

    Es ist alles sinnvoll. Nichts braucht sich zu einem „besseren“ wandeln. Es reicht vollkommen, wenn wir mehr Erkenntnis umsetzen. Öfter, langanhaltender undlänger. ♥

    Herzliche Grüße

    Antworten
  3. Vigor Calma

    Vielleicht wäre es ein Ansatz das Pferd auf eine andere Art zu satteln.
    Eventuell geht es weniger darum „ob“ Menschen ernährt werden können, sondern vielmehr, wie das zukünftige Miteinander aussehen soll, wenn schon jetzt die meisten modernen Menschen kaum mehr eine Idee von zwischenmenschlicher Kommunikation haben.

    Überbevolkerung ist weniger eine Frage der Recourcen, sondern eine Frage der Menschlichkeit. Wie fühlt es sich denn praktisch an, wenn der Kampf ums Überleben immer gnadenloser wird? Einfach, weil nicht jeder ein Superstar werden kann, oder einen Job in der Chefetage bekommt… Wenn all die schönen Ideale von Nächstenliebe in den Müll gekloppt werden, weil es nur noch darum geht einen Platz in der Masse zu erkämpfen?

    Das ist die Welt, in die neue Kinder selbstsüchtig und überwiegend unreflektiert geworfen werden. Eltern glauben in romantischer Selbstüberschätzung, sie würden alles „besser“ machen, als ihre Eltern – um dann vom Leben ausgebremst zu werden.

    Überbevölkerung ist weniger das Thema, als vielmehr:
    Wer von den selbsternannten Supermamas und Superpapas ist der anspruchsvollen Aufgabe wirklich gewachsen?
    Anderenfalls wird einfach das Rad des Leides weiter am Laufen gehalten. Einfach, weil das die „Menschen“ schon immer so getan haben.

    Evolution wäre and dieser Stelle zu hinterfragen: ist ein neuer Erdenbürger wirklich die Antwort auf DEINE Fragen und die Lösung für DEINE Aufgaben.
    Oder eben nur eine clevere Ablenkung von DEINER Angst vor der Belanglosigkeit und dem Tod?

    (Hassantworten aufgebrachter Supermamas und Superpapas bitte wie immer an meinen Hass-Klon schicken. 😉 Danke.)

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