Positives Denken und Affirmationen: Was wir denken, beeinflusst, wie wir uns selbst und die Welt Wahrnehmen.

Positives Denken

Viele Menschen sehen ihr Leben sehr negativ und betrachten vorwiegend die schlechten Dinge, die ihnen zustoßen oder das Unglück in der Welt. So wichtig konstruktive Kritik ist, so sehr kann sie auch dazu führen, nur noch das Schlechte zu sehen und in einer schwarzen Gedankenwolke zu versinken. Das hat negative Auswirkungen sowohl auf unsere seelische, als auch auf unsere körperliche Gesundheit.

Viele Philosophien raten darum dazu, auch die positiven Aspekte des eigenen Lebens immer wieder bewusst zu betonen und auch in etwas schlechteren Zeiten die eigene Leistung hervorheben oder zu versuchen das Gute in allen Dingen zu erkennen.

Gedanken haben direkten Einfluss auf unsere Gefühle, unser Gehirn und sogar unsere Biochemie. Schon alte Philosophien betonen darum die Kraft des positiven Denkens, wie zum Beispiel das Sivananda Yoga, das eine ganzheitliche Balance von Geist und Seele vorsieht und als einen der Grundpfeiler auch das positive Denken beinhaltet.

Yoga setzt dabei auf allen Ebenen gleichzeitig an: Das Yoga besitzt eine spirituelle Wirkung und kann Ängste beseitigen oder das Selbstbewusstsein stärken. Darüber hinaus kann die bewusste Kontrolle über den eigenen Körper einen inneren Frieden auslösen und die negativen Gedankenwelten vertreiben. Positives Denken hilft, auch den Geist in Einklang mit dieser harmonischen Grundhaltung zu bringen. Auch andere Yoga-Schulen beziehen positives Denken oder die „Liebe in Worten und Gedanken“ in ihre Lehre mit ein.

 

Positives Denken in Philosophie und Psychologie

Positives Denken findet nicht nur im meditativen Umfeld statt, denn auch innerhalb der Philosophie gibt es Strömungen, die sich mit diesem Weg beschäftigen. Der Philosoph Ralph W. Emerson gilt als einer der ersten Vertreter der Positive Thinking – Bewegung, neben Joseph Murpy und Norman Vincent Peale.

In Deutschland ist Erhard Freitag einer der bekanntesten Vertreter. Seine Beschreibung des Unterbewusstseins als „Kraftzentrale“ soll Menschen helfen, die Kraft im Inneren zu erkennen und die Verwirklichung der Lebensträume durch positive Bestärkung zu erreichen. Freitag vergleicht das Unterbewusstsein mit einem Bankkonto, in dem sich alles ansammelt, was der Mensch erlebt und fühlt und sobald positive Gedanken mehrfach im Spiel sind, füllt und erweitert sich das Konto mit positiven Elementen.

Dabei geht es auch darum, aus negativen Gedankenspiralen auszubrechen und den Fokus wieder bewusst auf Stärken zu legen, statt immer nur Schwächen und Fehler zu betonen.

 

Positive Affirmationen lernen und anwenden

Neben dem positiven Denken ist die positive Affirmation in diesem Kontext ein wichtiges Werkzeug. Im Prinzip handelt es sich dabei um die Selbstbejahung und um die Stärkung der eigenen Fähigkeiten, die das persönliche Wachstum auch auf der mentalen Ebene unterstützen soll.

Wie im Yoga ist dabei ein ganzheitlicher Ansatz sinnvoll: Ein besseres Selbstwertgefühls ist zum Beispiel auch über ein verbessertes Körperbewusstsein zu erreichen, was dieser Artikel ausführlich erläutert. Sport und bewusste Bewegungen verbessern das Körpergefühl und helfen dabei, den eigenen Körper besser wahrzunehmen.

Die Affirmation unterstützt dies auf der mentalen Ebene. Affirmationen sind kurze, positive Sätze, die jeder Mensch den Tag über mehrmals in seinem Inneren wiederholt, um die Botschaft in Körper und Geist zu verfestigen. Das Verfahren ist beispielsweise auch als Autosuggestion bekannt.

Die Theorie dabei ist nicht, die Realität zu verleugnen und sich etwas „einzureden“, sondern eher, negative Gedankenmuster zu durchbrechen, sich an das „Wahre und Gute“ zu erinnern und sich selbst zu motivieren. Es ist darum wichtig, dass man Affirmationen auch wirklich als wahr fühlen kann – sonst versucht man sich nur selbst zu betrügen.

 

Positive Gedanken und Affirmationen im Sport

In der Welt des Leistungssportes sind einige Beispiele zu finden, denn die Hochleistungssportler prägen sich vor ihren Wettkämpfen und Wettbewerben ihre eigene Stärke ein und suggerieren Kraft, Leistung und den unbedingten Willen zu siegen.

Viele Sportler beschäftigen dafür sogar eigene Mental-Coaches, um neben ihrem Körper auch ihren Geist fit zu halten.

Dabei zeigt sich, dass die geistige Einstellung einen ganz erheblichen Einfluss auf die körperliche Leistung haben kann und darum für viele Sportler fast genauso wichtig geworden ist, wie Ernährung und körperliche Fitness.

 

Positive Gedanken und Affirmationen für das Selbst

Für die positive Affirmation sind bestimmte Sätze hilfreich, die täglich wiederholt werden sollten oder als kleine Sprüche in der Wohnung wiederzufinden sind. Sie sollten stets in der Ich- und Gegenwartsform formuliert werden. Beispiele

  • Ich nehme mich selbst an, so wie ich bin

  • Ich sende und empfange Lebensfreude

  • Ich bin ruhig und gelassen

  • Ich bin ein liebenswerter Mensch

Mit der Affirmation können Menschen jedoch nicht nur das eigene Wesen bewusst stärken, sondern auch den Erfolg im Sport oder im weiteren Lebensweg voranbringen. Diese Bestätigungen der eigenen Qualitäten sind mentale Erinnerung an das eigene Können und eigenen Fähigkeiten.

 

Positive Affirmationen und das Gesetz der Anziehung

Positive Affirmationen wurden auch populär im Zusammenhang mit dem „Gesetz der Anziehung“, das sich mit der Harmonielehre beschäftigt: Gedanken, Gefühle und Handlungen sollten das widerspiegeln, was der Mensch in seinem Leben zurückbekommen möchte. Die Theorie: Wir begegnen in unserem Leben immer den Dingen, zu denen wir in unserem Denken und Fühlen in Resonanz stehen. Indem wir bewusst unser Inneres steuern, ändern wir darum auch unsere äußere Realität. Dabei sollen auch positive Affirmationen und Visualisierungen helfen, wobei es weniger um das Gesagte geht, sondern um das, was wir in unserem Innersten wirklich fühlen. Die Worte der Affirmationen sind also nur ein Weg, mit den Gefühlen dahinter in Kontakt zu kommen. Das funktioniert auch andersherum: Denn manchmal tauchen beim aussprechen der Affirmation auch Widerstände oder sabotierende Gedanken auf, die uns viel darüber verraten, was wir wirklich glauben und denken.

 

Positive Affirmationen, um Glaubenssätze zu ändern

Eine Methode, die passenden Affirmationen für sich herauszufinden ist es, negative Gedanken und Glaubenssätze in positive Bestätigungen umzuwandeln, zum Beispiel:

Ich bin nicht kreativ –> Ich entdecke jeden Tag neue Talente an mir
Ich bin nicht gut genug –> Ich verdiene es, geliebt zu werden

Jede Person sollte dabei auf die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften achten und nur Sätze verwenden, die auch wirklich zu einem passen und die man wirklich fühlen kann. Hilfreich ist es, die Sätze aufzuschreiben, auszusprechen oder aufzunehmen, als Melodie zu summen oder den Sätzen Düfte, Geräusche oder Farben zuzuordnen. So prägen sich die positiven Sprüche noch besser ein.

 

Hilfestellungen für Affirmationen

Positive Affirmationen wirken durch Wiederholung. Deshalb gibt es kleine und größere Helfer, die einen den Tag über begleiten und an die positiven Affirmationen erinnern. Die wohl bekannteste Methode sind kleine Zettel am Spiegel.

Eine Möglichkeit ist das bewusste Einsetzen von Farben und Harmonien, um bestimmte Qualitäten in unser Leben zu holen. Blau steht zum Beispiel für positive Energie, für Zuverlässigkeit, Vertrauen, Ruhe und Kühle. In Kombination mit Grün und Braun können in der Wohnung kleine Erinnerungsinseln entstehen, die dabei helfen, die eigene Ruhe zu finden. Rot steht für die Liebe, für Wärme und Nähe und kann zusammen mit Weiß ein positives Selbstbild hervorrufen. Wer mehr über die Farbenlehre und die Kombinationen mit farblichen Dekorationselementen für die positive Affirmation erfahren möchte, findet in diesem Eintrag ausführliche Informationen.

Wer dem eigenen Spruch einen Duft zuordnet, gibt diesem der Bekräftigung eine zusätzliche Tiefe. Lavendel ist beispielsweise ein gern genommener Duft, um für Entspannung und Ausgeglichenheit zu sorgen. Eine Verbindung von einem beruhigenden Spruch mit einem Lavendelsäckchen neben dem Badezimmerspiegel oder als Kerze im Wohnzimmer kann viel zur Stärkung des Selbst beitragen. Zitronengras ist anregend und erfrischend, hebt die Stimmung und kann bei lethargischen Zuständen zu mehr Lebenskraft verhelfen. Deshalb ist eine Kombination von ermutigenden Sprüchen möglich.

Positiv durch das eigene Leben gehen, kann für Körper und Seele einen nachhaltigen Effekt haben. Dabei werden die Veränderungen erst nach einer gewissen Zeit zu sehen sein, doch die Energie und die Kraft sind vom ersten Tag der Affirmationen an vorhanden. Wer es ausprobiert, wird schnell sehen, wie gut einem die eigenen Worte tun können.

 

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