Was ist ADHS wirklich? Medikamente wie Ritalin unterdrücken nur Symptome – was sind die wahren Ursachen? Wie können Eltern ihren Kindern wirklich helfen? Über Rebellen für die Wahrheit.

ADHS-Kinder – „Chaoten“ in existenzieller Unruhe

Sie zappeln. Sie stören. Sie bringen ihre Eltern und Lehrer an den Rand der Verzweiflung. Kinder und Jugendliche mit einer „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“ oder auch „Zappelphilipp-Syndrom“ genannt. Sie funktionieren einfach nicht. Zwischen 2006 und 2011 hat sich ihre Zahl um 40 Prozent erhöht. Tendenz steigend. Experten sprechen gar von einer „Generation ADHS.“ Niemals zuvor waren Kinder verhaltensauffälliger, haben die an sie gestellten Forderungen so radikal verweigert.

Massendiagnose ADHS? Selten werden die wirklichen Beweggründe wahrgenommen, die im seelischen Erleben eines „unruhigen Kindes“ wirken. Ganz zu schweigen von ihrer Bedeutung für die Neue Zeit. Haben wir den Mut uns ihrer Radikalität zu stellen? Nehmen wir ihre Aufforderung an uns wahr? Sind wir bereit für eine Pädagogik des Herzens?

In der Praxis erlebe ich es oft. Wütend einfordernde Kinder, körperlich wie geistig hyperaktiv, mit enormer Stärke – daneben überforderte, verzweifelte Eltern. Für beide war der Weg bis hierher ein schierer Leidensweg: unruhige Kinder weinen schon als Babys viel (oder auch sehr wenig), sind in ihrem Getriebensein, ihrer Aggression und Impulsivität völlig ungehemmt, als Kehrseite dominieren Depression und Angst, und überfordern ihre Eltern. Sie passen in kein System. Stören sich an keinen Konventionen. Lassen sich nicht beruhigen. Nicht überzeugen. Schon gar nicht belehren. Etwas in ihnen ist in Rebellion. Im Ausnahmezustand. Dauerhaft. Schwer auszuhalten für Eltern, Geschwister, Erzieher, Lehrer, Therapeuten, die Kraft in ihnen, die sie treibt.

Nach wie vor dominiert in der Öffentlichkeit das medizinische Erklärungsmodell, das von einer genetischen Disposition ausgeht, die nicht heilbar ist. Veränderungen im Gehirn führen zu einer Störung des Neurotransmitter-Systems, die wiederum bewirkt, dass unruhige Kinder sich wenig regulieren und steuern können. Wer den Leidensdruck von Familien mit hyperaktiven Kindern kennt, den zähen Überlebenskampf, in den sich Eltern und Kinder tagtäglich verstricken, weiss, dass Medikamente mitunter notwendig sind und eine Erleichterung darstellen. Doch auch mit Medikamenten finden unruhige Kinder nicht zu sich selber. Es braucht die Weitung des Blickes, um zu erfassen, was unruhige Kinder seelisch bewegt. Woher kommt ihre Beunruhigung? Worauf ist ihr Fokus gerichtet? Wer ihre tiefe Verzweiflung erlebt, weiss: Dieser Zustand ist existentiell. Können unruhige Kinder zur Ruhe kommen?

ADHS und die „unsichtbare“ Mutter

Tilda ist drei. Während ihre Mutter bereits bei mir in der Praxis sitzt, steht Tilda im Hausflur und schreit. Ich höre sie seit einer viertel Stunde, Mutter und Tochter haben das Haus gemeinsam laut sprechend betreten. Die Mutter will ihre Tochter dazu bewegen, folgsam zu sein. Tilda bleibt immer wieder stehen, weigert sich weiterzugehen. Jetzt steht sie im zweiten Stock und schreit ohrenbetäubend laut. Die ersten Nachbarn öffnen die Türen – vom psychischen und emotionalen Kampf des Kindes aufgeschreckt. Tildas Mutter ist promovierte Juristin: „Sie muss endlich lernen, Grenzen zu akzeptieren. Ich muss einfach hartbleiben, sie erziehen.“ Doch Tilda ist nicht zu erziehen. „Mama! Komm` runter! Mama!“ brüllt Tilda wieder und wieder. „Komm` hoch! Tilda! Ich bin hier, im dritten Stockwerk über dir! Komm`!“ Tildas Mutter ist in den Hausflur gegangen. „Ich sehe dich nicht! Mama! Ich sehe dich nicht!!“ Tildas Körper ist vor Verzweiflung gekrümmt. Sie schreit und windet sich in Schüben aus Angst und Wut. Nachbarn versuchen sie zu trösten, in der Hoffnung, sie hört endlich auf. Tilda hört nicht auf. Ihr Schmerz ist zu tief, um auf oberflächliche Art und Weise getröstet zu werden. Tilda ist mutterseelenalleine. Vom wichtigsten Menschen in ihrem Leben verlassen. „Wie ein Ertrinkender, der um`s Überleben kämpft!“, denke ich und entdecke den Impuls auch in mir: Es möge endlich aufhören. Tildas Mutter ist bei Tilda angekommen, nimmt sie auf den Arm. Es dauert lange, bis Tilda sich wieder beruhigt hat. „Ich weiss nicht mehr, was ich machen soll.“ Tildas Mutter ist ratlos. Sie will das Beste für ihr Kind. Und weiss nicht, was das Beste ist.
Selten drückt ein „unruhiges“ Kind es so klar aus, wie Tilda es in diesem Moment tat, was sein inneres Erleben bewegt: „Mama, ich kann dich nicht sehen!“

ADHS als Bindungsstörung

Wir brauchen die sichere Bindung zur Mutter. Von ihr hängt unser Überleben ab. Sind wir hungrig, weinen wir – die Mutter kommt, füttert uns, es geht uns besser. Fühlen wir uns unwohl, weinen wir – die Mutter kommt, tröstet uns, wechselt die Windel, es geht uns besser. Sie schmust mit uns, kann uns fühlen, ist ganz für uns da. Über die Bindung zur Mutter entwickeln wir uns, unsere „Bilder“ von uns und der Welt. Dabei steht die Qualität der Bindung an erster Stelle: Bekomme ich die Sicherheit, den Schutz und die Geborgenheit, die ich brauche? Ist meine Mutter für mich da, ist sie anwesend, einfühlsam? Kann sie meine Bedürfnisse befriedigen? Oder ist sie emotional abwesend, ängstlich, belastet, versorgt mich zwar, wird aber meinen wirklichen Bedürfnissen nicht gerecht, kann mich nicht wahrnehmen, sich nicht in mich einfühlen. Dann gerate ich in Not. Weiss nicht, wie und ob meine Mutter auf meine Bedürfnisse reagiert. Strenge mich an, trotzdem bleiben meine Bedürfnisse unbefriedigt, ich schreie, weine, resigniere, schreie, weine. Es kommt niemand. Niemand ist da. Meine Augen erreichen die Mutter nicht. Sie ist woanders. Abwesend. Ich bin alleine. Fühle mich ängstlich, verlassen, wütend. Ich brauche Schutz. Bin schutzlos. Verlassen. Habe Angst zu sterben. Versuche es noch einmal. Schreie. Mache auf mich aufmerksam. Niemand kommt. Ich werde sterben. Jemand kommt. Sie ist nicht anwesend. Ich brauche sie. Bin alleine. Schreie. Gebe auf.

Der emotionale Kreislauf, in dem sich unruhige Kinder befinden, ist der Versuch, die Angst und Ohnmacht, den drohenden Tod, der allgegenwärtig ist, durch Bewegung zu bewältigen. Die Beunruhigung ist existentiell. Denn die Mutter ist nicht „da.“

Symptomaufstellung ADHS

Symptomaufstellungen zeigen, dass unruhige Kinder ihre Mütter emotional nicht erreichen können, weil diese ihre eigenen seelischen Verletzungen nicht geheilt haben. In der Verzweiflung des Kindes spiegelt sich zugleich die Verzweiflung der Mutter, die in ihrer eigenen „Kindheitswunde“ gefangen ist und für das Kind nicht real, nicht als Mutter sichtbar ist. Oft fühlen sich die Mütter selber noch als Kinder, nehmen nicht oder nur am Rande wahr, dass Kinder da sind, die sie brauchen und die mit allen Mitteln versuchen auf sich aufmerksam zu machen. Es ist die Kernbotschaft, die Tilda in den Hausflur schrie: „Mama, ich kann dich nicht sehen!“ Umgekehrt können traumatisierte Mütter ihre Kinder nicht sehen, hängen in unbewältigten Situationen mit ihren eigenen Müttern fest. Dabei spielen Kriegsgeschehnisse und unaufgearbeitete Erlebnisse aus der Grosselterngeneration eine grosse Rolle. In seiner Sehnsucht nach Bindung öffnet sich das Kind so weit, dass es sich über die Mutter an traumatisches Geschehen bindet, an das seine Mutter gebun­den ist. Auch das traumatisiert das Kind. Die Symptome der Unruhe, Impulsivität und Unaufmerksamkeit lassen sich als Bewältigungsversuch erkennen, mit dem das Kindes auf seine emotional abwesende Mutter reagiert, zugleich als Reaktion auf deren Traumagefühle, mit denen es in der Sehnsucht nach Bindung, in der Sehnsucht überhaupt etwas fühlen zu können, in Kontakt kommt. Diese Traumagefühle hat die Mutter weitestgehend abgespalten, ins Unbewusste verdrängt. Im Aufstellungskontext, der die seelische Wirklichkeit einer Person widerspiegelt, kommen sie wieder hoch ins Bewusstsein.

„Unruhige“ Kinder überfordern ihre Eltern. Stossen auf Ablehnung. Widerstand. Werden früh stigmatisiert. Sie machen aufmerkam auf die Wunden, die nicht geschlossen sind. Wenn der eigene Schmerz nicht angeschaut, nicht angenommen ist, ist es schwer die Radikalität auszuhalten, mit der ein „unruhiges“ Kind seine Verzweiflung zum Ausdruck bringt.

Und doch – auch diese Kinder tun das, was Kinder zu allen Zeiten getan haben. Sie nehmen das „Unerledigte“, „Unerlöste“ der Generation vorher auf ihre Schulten, wie wir es getan haben, wie unsere Eltern es getan haben. Die Stärke des Ausdrucks, die Ausdauer ihrer Rebellion, die Kraft, die heutigen Kindern zur Verfügung steht, hat dabei sicherlich eine nie zuvor erreichte Qualität angenommen. Sie nehmen es nicht einfach hin, flüchten sich nicht in Rollenspiele, verstecken sich nicht. Sie erdulden es nicht – nicht angenommen, nicht gesehen zu werden. Sie rebellieren dagegen an. Ihr Ausdruck ist von grosser Authentizität. Nichts an ihnen ist unecht. Sie sind bereit den Widerstand auf sich zu nehmen, der ihnen von Eltern und Gesellschaft entgegenschlägt. Jedes ihrer Symptome, jeder oberflächlich noch so unverstandene Ausdruck ihrer Beunruhigung steht im Dienste von Beziehung, von Heilung. Es ist notwendig für sie und für uns, dass wir unser Verständnis für sie erneuern. Und unser Herz öffnen.

Unruhige Kinder finden zur Ruhe, wenn Eltern bereit sind, ihre eigenen seelischen Verletzungen anzuerkennen und zu heilen. Dann findet unmit­tel­bar eine Ver­än­de­rung in ihrer Seele statt. Sie dür­fen end­lich zur Ruhe kommen. Es sind enorm starke Kinder und sie brauchen enorm starke Eltern: authentisch, klar, liebevoll, zugewandt.

Rebellen für die Wahrheit: Kinder der Neuen Zeit

Unruhige Kinder sind die Kinder der Neuen Zeit. Sie fordern uns auf zu wachsen. Sie stehen für den Wandel, der das Alte, Falsche, Ungeheilte transformieren will in einen neuen, authentischen, liebevollen Ausdruck. Dafür nehmen sie viel auf sich. Sie halten uns den Spiegel vor – spiegeln das Unangenehme, Gespaltene, Schmerzvolle in uns. Wir als Erwachsene tragen die Verantwortung Vorbilder zu sein. Wenn ein Erwachsener nicht in Kontakt mit sich ist – welches Vorbild kann er sein? Wenn ein Erwachsener nicht in innerer Klarheit mit sich und seinen Themen ist – welches Vorbild kann er sein? Unruhige Kinder werden so lange rebellieren, quengeln, schreien, sich verweigern bis wir als Erwachsene in eine heilsame Bewegung kommen. In diesem Moment endet ihr Dienst, ist überflüssig geworden.

Unsere Leistungs- und Profitgesellschaft scheint vom Wandel hin zum Neuen nichts mitbekommen zu wollen. Der Mensch mit seinen wirklichen Bedürfnissen steht nicht mehr im Mittelpunkt, schon lange nicht mehr. Das wird nicht so bleiben. Immer mehr Menschen machen sich auf den Weg, suchen nach neuen Formen des Zusammenlebens – zurück zum WIR, zurück zu einem GEMEINSAM, in dem die Werte des Herzens geachtet und gelebt werden. Der Bewusstseinswandel, der weltweit begonnen hat, ist nicht mehr aufzuhalten. Die Rebellen für die Wahrheit spielen darin eine grosse Rolle. Wie formulierte es eine wunderbare spirituelle Lehrerin erst kürzlich: „Erziehst du noch? Oder liebst du schon…“

16 Responses

  1. Amanda

    Ich habe eine Frage: Wie kann ich als Mutter mit ADS Vorbild für meinen Sohn (14 J.) sein. Er hat höchstwahrscheinlich auch AD(H)S. Er lebt mir ständig meine Fehler und Probleme vor, die ich selber habe. Ich bin darüber sehr traurig und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Mein Freund setzt mich zusätzlich deswegen unter Druck. Meine Beziehung läuft zur Zeit nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.

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    • Naja
      Hallo liebe Amanda

      Hallo Amanda,
      wie geht es dir und deinem Sohn heute ?
      LG aus Hamburg
      Von naja.

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  2. Neumann, Walter

    hi jasmin,

    ich kann aus der beruflichen erfahrung mit jugendlichen deine ausfuehrungen bestätigen.

    persoenlich bin ich der festen ueberzeugung, dass ad(h)s ein gesellschaftliches problem darstellt. es ist das manglednde mitgefühl von eltern, erziehern, paedagogen usw., weil man(n) und frau sich nicht die kostbare zeit nehmen ein gesundes beziehungsband zu ihren kindern herzustellen bzw. gestalten wollen oder aber dazu unfaehig sind.

    ich habe viele gespräche mit jugendlichen gehabt die auf ad(h)s diagnostiziert waren oder sich testen lassen sollten. bei der frage, „ob sie denn selber davon ueberzeugt seien ad(h)s zu haben“ ergaben sich oft intensive gespräche. grundsäztlich hatte ich bei allen ohne ausnahme nie den eindruck das sie ad(h)s gepraegt sind. es sieht so aus, so mein eindruck, dass erwachsene hierbei das eigentliche problem darstellen.
    vielmehr kam immer wieder der hinweis, dass (vor allem) die eltern sehr berufstaetig waren, viel staerkere interessen für materielle dinge im fokus hatten usw., kariere ist eben wichtiger als die eigenen kinder.

    ein beispiel:
    bei einem erlebnispädagogischen tag in einem hochseilgarten beobachtete ich einen jugendlichen, der sich vor den aktivitäten „drücken“ wollte. als ich ihn dann ansprach, was denn sein beweggrund für seine ablehnende haltung sei, war das erste was ich zu hören bekam: „sie müssen wissen, ich bin ad(haaaaa)sler“. die betonung lag hierbei auf haaaaa.

    er war in der tat für mitschueler und lehrkraefte eine herausforderung. es stellte sich heraus, dass die beziehung zu den eltern sich aeßerst schwierig gestalteten. in einem der gespraeche mit dem jgdl. erzaehlte er mir auf die frage: „wie denn die beziehung zum vater sei“. die antwort war: „sie müssen wissen, dass sich mein vater viel mehr sich für seien oldtimer-autos interessiert als fuer mich.

    in dieser schnelllebigen zeit ist das kind für familien (nicht alle) so etwas wie beiwerk, denn 11 minuten glückseligkeit im akt haben bei so manchen paaren die wirklichkeit, wenn es um kinder geht, nicht bedacht.

    LG
    Walter

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  3. insightrules

    Toller Artikel, schockierend und weiterführend. Schade das Frauen sich wieder angegriffen fühlen. Systemisch und Schuld schließen sich für mich aus. Ursache ist wie ES war, hat mit Schuld nix zu tun. Auch den Spruch Erziehen vs. Liebe werden viele missverstehen weil sie vermeintlich aus liebe erziehen… fragt sich eben wohin erziehen… aber die Grundlagen werden nicht angegangen. Das finanzfeudale System ist zu stark, s. Montagsdemos die genau unser Ziel haben aber einfach nicht ggfs. nur noch nicht durchkommen… Vll. haben einfach zu wenig aufgeklärte Kinder?

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  4. Hans-Jürgen Petrich

    Danke Frau Hermann, Sie haben es auf den Punkt gebracht.

    Ich kann diese angeblich bestätigte wissenschaftliche Spekulation vom „rein genetisch vererbten ADHS“ schon lange nicht mehr hören, insbesondere dann, wenn es mehr als offensichtlich ist, wie gestört die Familienverhältnisse sind – meist im Zentrum die Mutter – und wie hartnäckig das ignoriert wird von allen Seiten und mit allen Mitteln.

    Solange traumatisierte und/oder psychisch erkrankte Elternteile ihr Problem hartnäckig ignorieren, es verdrängen, sich in eine Traumwelt hinein-denken die mit der Realität schlichtweg nicht übereinstimmt, und nach Außen hin die „perfekte Familie“ meinen spielen zu können (was tatsächlich oft gelingt, bedeuerlicher Weise), solange werden dessen Kindern auch darunter leiden.

    Schlimm wird es wenn der traunmatisierte Elternteil irgendwannmal seine seine eigene Traumwelt die er anderen und sich selbst vorspielt für Real hält.
    Tyisches Verhalten in solchen schweren Fällen ist dann die Schuld für alles stehts anderen zu geben, egal wie Paradox, egal wie letztendlich (volksmündlich gesprochen) bescheuert diese Anschuldigungen auch sind… das merkt der Betroffene dann schon gar nicht mehr.

    Es heißt dann bei allem: „Der und das ist Schuld daß mein Kind / meine Kinder dies und dies Defizit haben“… wie fatal… wir fatal und traurig. Und es wird ihnen leider oft genug geglaubt weil das „Schauspiel“ zu echt wirkt. Hinter die Kulissen lassen sich sich nie gucken und falls man doch mal etwas erhaschen sollte werden sie extrem Agressiv und brechen, sofern möglich, den Kontakt ab.

    Mir tun diese Kinder unendlich Leid die unter solchen absichtlich(!) unentdeckten Umständen aufwachsen nur daß der Elternteil von Außen ja als „stark“ und „normal“ betrachtet wird. Das selbstveratende Motto lautet: „Nur keine Schwäche nach außen zeigen“…

    Immer so tun als sei alles bestens in Ordnung und man genieße ja daß Leben so wie es ist.

    Ich klage all diese Eltern(teile) an, die das tun, daß sie damit ihren Kinder aufs schwerste Schädigen, anstatt sich um ihre eigene Heilung zu kümmern machen sie alle anderen Verantwortlich für das Leid was sie durch ihre Selbst-Ignoranz erzeugen.

    Die Familien/Jugend Behörden klage ich an daß sie dieses extrem schädliche Verhalten oft genug ebenfalls vertsuchen… oder weil sie selbst schlichtweg psychologisch/padagogisch blind sind, aber dann sitzen schlichtweg die Falschen an den entsprechenden Plätzen.

    Diese Rechnung wird jedoch nicht aufgehen. Das Echo wird dann halt immer heftiger und heftiger auf einen selbst zurück treffen, und irgendwann wird das ganze Traumgebilde in sich zusammenbrechen wenn man die Last der Realität trotz aller Ingoranz, Lügen und gestreuten Halbwahrheiten nicht mehr ertragen kann.

    Dieser Tag wird kommen und er ist Notwendig. Bei jedem einzelnen der mittels Ignoranz und (Selbst)Lügen meint sich „durchschmuggeln“ zu können auf kosten anderer.

    Die jenigen, die an alle (Behörden, betroffener Elternteil) appelierten doch bitte endlich zur Vernunft zu kommen und den Dingen ins Auge zu sehen… aber nur auf (absichtliche) Taube Ohren stoßen… und somit ansehen müssen/mussten wie Kinder durch die Ignoranz regelrecht zerstört werden/wurden – in Heime lieber gesteckt werden und mit Ritalin vollgepumpt werden – auch das sind Opfer dieser kaum mehr zu ertragenen Ignoranz, nebst den Kindern Hauptsächlich.

    Das ist dann das Ergebnis einer hochkarätig materialischen und kapitalistischen ignoranten Mainstream- und Facebook-Gesellschaft… samt ihrer Behörden.

    Es ist sehr traurig.

    Gut daß es noch andere gibt, wie sie Frau Hermann, die da Licht ins Dunkle bringen.

    Liebe Grüße
    Hans-Jürgen Petrich (Thailand)

    Antworten
    • EinADSgeplagter
      Ja klar, alles nur erfunden... oO

      Hallo Leute,

      „Ich kann diese angeblich bestätigte wissenschaftliche Spekulation vom “rein genetisch vererbten ADHS” schon lange nicht mehr hören, insbesondere dann, wenn es mehr als offensichtlich ist, wie gestört die Familienverhältnisse sind – meist im Zentrum die Mutter – und wie hartnäckig das ignoriert wird von allen Seiten und mit allen Mitteln.“

      Also hier scheint sich ja jemand mal so richtig auszukennen. Ich selbst bin AD(H)S geplagt. Allerdings ist mir das erst im Alter von mitte 30 bewusst geworden. Zu Schulzeiten war ich halt immer der unauffällige und Träumer, der sein Potenzial zwar nicht ausschöpfen konnte (stand in jeder Beurteilung) aber trotzdem ganz gute Noten nocht hatte. Daher bin ich als Kind auch nie daraufhin untersucht worden.
      Jedoch gibt es schon reale Beeinträchtigungen die dadurch entstehen. Und die mangelnde Konzentrationsfähigkeit ist nur eines davon. Impulsivität und Stimmungsschwankungen können z.B. sehr belastend sein. Auch die Unfähigkeit in die Zukunft zu planen zum Beispiel und daraus resultierende Unfähigkeit eines steten Lebenslaufes.
      Und neine, ich hatte keine traumatische Kindheit, tolle und liebevolle Eltern und bin unter guten Bedingungen aufgewachsen (zum Glück).
      Allerdings glaube ich schon, dass viele hippelige Kinder die heute mit ADHS diagnostiziert werden und mit Ritalin ruhiggestellt werden, in Wahrheit andere Probleme haben und das ist dann wirklich fatal!!!
      MFG
      Der geplagte

      Antworten
      • Hans-Jürgen Petrich
        Nein, nicht erfunden... sondern eine Frage der Ursache.

        @Geplagter…
        Nein, ich sage nicht dass AD[H]S eine erfundene Angelegenheit ist sondern dass die Ursachen viel zu oft und zu schnell rein Genetisch gedeutet werden.

        Und dass zu wenig und zu duerftig die potentiellen psycho-sozialen Ursachen durchleuchtet werden.

        Von einer spirituell-psychosozialen Betrachtungsweise erst gar nicht zu reden vor allen im ent-spirituallisierten technokratischen Mainstream wie zB in Laendern wie Deutschland.

        Denn dadurch liese sich durchaus auch in einen intakten psychosozialen Kindheitsumfeld einiges erklaeren bei vorliegenden AD[H]S Symtomen.

        Aber das setzt natuerlich Voraus, dass Behandler als auch Behandelter diese Option in Betracht ziehen, und der Behandler (dann eher: Heiler) Fachwissen und Erfahrung aufweisen kann, sowohl psychologisch als auch in der spirituellen „Disziplin“.

        Innerhalb eines ent-spirituallisierten Mainstream in technokratischen Laendern (wie zB Deutschland) ist das jedoch eher rar zu finden.

  5. Jochen Müller

    Stimme dem Bericht von Frau Hermann absolut zu.
    Jeder der sich mit Familienstellen schon beschäftigt hat, weiß um die wahren Ursachen, weiß welche tiefgreifenden Auswirkungen Traumatisierungen aller Art im Familiensystem auf Kinder haben.
    Das Problem ist einerseits, daß sich viele Eltern überhaupt nicht bewußt sind, daß es diesen Zusammenhang zwischen ihren Traumata und den Verhaltensauffälligkeiten ihrer Kinder gibt. Andererseits wissen viele Eltern nicht um Ihre Probleme, die sie ja versucht haben ins Unterbewusste zu verschieben, die sie also unbewusst an Ihre Kinder weitergeben.
    Die Genetik , also der Körper folgt natürlich dann logischerweise den Eltern, aber erst als Folge!
    Kinder sind unheimlich feinsinnig, erkennen jede Emotion, jede Geste, jede echte emotionale Erreichbarkeit- oder auch Abwesenheit. All das spiegeln die stärker gewordenen Kinder heute umso deutlicher. Früher hat man sie vielleicht so traumatisiert, daß sie für immer ruhig geworden sind, das nannte man dann gute Erziehung, bravo.

    Das ist nichts esotherisches, sondern eine von der Psychologie anerkannte Therapiemethode um den Familien zu helfen. Viele Psychologen empfehlen den betroffenen Familien eine Aufstellungsarbeit.
    Kinder wurden schlagartig ruhig wie noch nie, wenn beim Familienstellen das dahinter stehende Trauma aufgestellt und damit angeschaut wurde. Natürlich ist es damit nicht getan, es braucht eine lange Zeit bis man vorankommt – aber man setzt an der Ursache an, nicht wie so oft an den Symptomen.
    Einen Grund für die Häufung von ADHS sehe ich schon darin, daß Eltern einfach noch weniger Zeit für ihre Kinder, für echte Zuwendung haben.
    Einige Kinder erkannten ihre eigenen Eltern nicht mehr, als sie aus dem Kinderhort abgeholt wurden, sie haben innerlich aufgegeben. Ob ihre seelischen Narben je heilen werden?
    herzliche Grüße und allen Betroffenen Mut zum Hinschauen!
    Jochen Müller / Freising , email: orazon@gmx

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  6. lostboy

    Es geht in diesem Artikel nicht um „Esotherik“, sondern um die spirituelle Betrachtungsweise des Menschen als Einheit vo Körper, Geist und Seele. Das Kinder in unserer heutigen Zeit – wie oben schön beschrieben nicht nur körperlich, sondern auch emotional ausbrennen ist durchaus nachvollziehbar. O.g. genannte Abneigungen zu akzeptieren, dass unsere früheren Generationen noch ein anderes Verständnis hatten, lassen sich allein dadurch widerlegen, dass wir in den letzten 100 Jahren zwei Weltkriege hatten, die die Menschheit in ihren Grundfesten erschütterten und das Leben über viele Jahre auf die Versorgung der Familie beschränkten und die emotionale Komponente dadurch zwangsläufig in den Hintergrund trat. Und das ist ja systemisch durchaus so gewollt, wenn man betrachtet, was politisch alles unternommen wird, um das klassische Familienbild zu zerstören (Grossfamilien, Kinderkrippen, beide Eltern berufstätig, Gender mainstream,…)

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  7. Rita

    Danke für diesen Beitrag Frau Herman!
    Ich war selbst ein „störendes“ Kind und habe so lange darunter gelitten, weil ich doch nur lieb sein wollte.
    Heute weiß ich, dass mein Herz von Anfang an wußte, dass meine Eltern gar nicht da waren – damit gemeint ist das innere Sein – . Sie waren tatsächlich unsichtbar – besonders meine Mutter.
    Danke für diese Rehabilitation.
    Herzensgruß, Rita

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  8. Sue

    Die üblichen Vorurteile reloaded ohne wirkliches Hintergrundwissen, für mich ein Beispiel unseriöser Berichterstattung.

    Dasselbe Vorurteil, dass die Mütter schuld seien, wurde damals auch beim Autismus lange gehegt.
    Dabei sind gerade diese Mütter viel mehr für ihre Kinder da, weil sie sie einfach mehr brauchen und auch mehr Anleitung im Alltag benötigen.
    Macht es ihnen nicht noch schwerer, indem ihr sie stigmatisiert und ihnen die Schuld zuschiebt.

    ADHS ist eindeutig erblich. Fehldiagnosen lassen sich natürlich nicht ausschließen. Wenn jemand eine ADHS-Symptomatik aufweist, muss nicht unbedingt ADHS dahinter stehen. Ein schwerer Eisenmangel kann beispielsweise die typische leichte Ablenkbarkeit und Konzentrationsschwäche erzeugen, da er den Dopaminstoffwechsel beeinträchtigt.

    In späteren Jahren können gerade diese Menschen Eckpfeiler der Gesellschaft werden und sind es auch tatsächlich vielfach. Ich kenne mehrere Unternehmer persönlich, die trotz oder gerade wegen ADHS vieles auf die Beine gestellt haben. Außergewöhnliche Persönlichkeiten, kann ich nur sagen.
    Viel häufiger als andere sind sie hochbegabt, da die Reizfilterschwäche vermehrte Verknüpfungen im Gehirn fördert.
    Jedenfalls ist es alles andere als förderlich, die Schuld den Müttern zuzuschieben. Das sehe ich als höchst negativ an.

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  9. Wahrheit

    Hallo!

    Beachten wir mal allgemeine Tatsachen:ausgelaugte Böden,Pestizide und Schwermetalle in Nahrungsmittel und Wasser,gentechnisch veränderte Nahrungsmittel(Monsanto lässt grüßen),Impfungen(Quecksilber,Aluminium und was noch alles),Amalgam,Plastik(Bisphenol A und andere Weichmacher),Medikamente(fragliche Zusatzstoffe,Nebenwirkungen,Vergiftung und Belastung der Leber usw),chronische Infektionen(Parasiten,Borrelien und Co Keime etc),Flugzeug Abgase(unter anderem Nanopartikel),Lärm,Elektrosmog(Mobilfunk,Wlan,DEct Telefone),Stress sicherlich auch(psychisch und vorallem körperlich),Austrocknung und der übermäßige Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten(Zucker,Weißmehle),Umweltgifte aller Art,Zigaretten,Gifte aus Zahnpasta(Fluorid,Aluminiumbestandteile,Titandioxid),Aluminium Speisesalz,Deodorants(Aluminium),Shampoos und andere Pflegemittel(Hormone,Erdölbestandteile etc etc)…Es ist sicherlich nicht alles aber das wesentlichste.

    Untersuchungen,Erfahrungen und rationale Überlegungen beweisen dass all dass Ursachen für Neurologische Störungen sind bei Kindern vorallem(Lernstörungen,ADS,Autismus).

    Mehr als logisch dass man davon wenig oder garnichts in den Massenmedien.Mit diesen Schadstoffen wird immerhin sehr viel Geld gemacht.Es wird alles getan,damit sowas nicht an die Öffentlichkeit kommt,alles wird dafür getan:Studien gefälscht,bestochen,gemordert,diffamiert.Es ist traurig dass Pharma,Lebensmittel,Kosmetik und andere Abteilung über Leichen gehen,über Milliarden!!

    Über den Tellerand schauen und sich informieren(nicht nur über TV und co)

    Mein Buchtipp: Dr Mutter-gesund statt chronisch krank

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  10. Angelika

    Sie haben ein tolles Gespür für diese Kinder. Mein sohn heute 20 hat auch ADHS und rebellierte seit ich denken kann, gegen die für ihn empfundenen Ungerechtigkeiten, gegen Widersprüche der sogenannten Vorbilder in Reden und handeln. Das habe ich früher als Belastung empfunden.Heute bin ich stolz auf ihn und seinen inneren Kompass der vom Gegenüber jederzeit Authentizität einfordert.Heute bin ich dankbar für dieses Geschenk an Seele die mein Sohn erfüllt und wünsche allen“ gebeutelten“ Eltern dieses Erkennen und die Erfahrung der tiefen Liebe zu der diese Menschen fähig sind.

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  11. Nirdosh

    „Unruhige Kinder finden zur Ruhe, wenn Eltern bereit sind ihre eigenen seelischen Verletzungen anzuerkennen.“

    Bei der massiven Zunahme in den letzten Jahren hieße das umgekehrt, dass die Generationen unserer Eltern, Großeltern, Urgroßeltern therpeutisch-spirituell weiter waren als die Menschen heute.
    Das wage ich zu bezweifeln.

    Meine Beobachtungen im Erziehungs- und Unterrichtsalltag gehen in eine simplere Richtung: Bewegungsmangel, Fehlernährung, Computerspiele gepulste Mikrowellenstrahlung (schon Grundschüler rennen mit dem Handy durch die Gegend) halte ich für viel entscheidender als die „Esoterisierung“ eines Massenphänomens.

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  12. Nine

    Das ist ja wieder mal praktisch. Die Mütter sinds gewesen. Da möchte ich doch mal meinen inzwischen erwachsenen ADHS-Sohn zitieren, zu dem ich übrigens ein wunderbares Verhältnis habe. Er sagte nämlich gestern erst, dass viele, die den Eltern die Schuld geben, gar nicht sehen würden, dass man bei einem ADHS-Kind noch viel, viel mehr da und anwesend sein muss und dass man noch viel mehr Energie aufwenden muss, als bei einem Kind, bei dem es „glatt“ läuft. Er ist sehr bemerkenswert, weil er gerade dabei ist, über alles, was in seiner Schulzeit so passiert ist, zu reflektieren.

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  13. Tara-Leonora

    Liebe Frau Herman, das ist ein wundervoller, mutiger Artikel der sicherlich wieder einen Aufschrei der Empörung provoziert. Ich möchte Ihnen sagen, dass ich Ihre Beobachtung teile und ich wünsche mir, dass manche/r beginnt, in sich zu gehen … statt mit dem Kind zum Arzt! Herzlichst Tara

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