Psychische und physische Probleme können vielfältige Ursachen haben. Doch da das Weltbild vieler Therapiemethoden begrenzt ist, entziehen sich zahlreiche Krankheitsgründe ihrem Blickwinkel. Die Folge: Die Methoden greifen nicht, die Klienten gelten als unbehandelbar. Schamanische Heilarbeit kann Licht in diejenigen Winkel unserer Seele werfen, die viele herkömmliche Behandlungsansätze bisher noch nicht ausgeleuchtet haben.

Zur Lösung seelischer Probleme wurden im letzten Jahrhundert die verschiedensten psychotherapeutischen Behandlungsmethoden entwickelt, nicht zuletzt das sich schnell verbreitende Familienstellen nach Bert Hellinger. Aber selbst bei dieser Methode, die gerade bei Beziehungsproblemen oftmals rasch zu erstaunlichen Lösungen führt, gibt es Fälle, die sich jeder Intervention zu entziehen scheinen. TherapeutInnen hierzulande sprechen dann gern von „Therapieresistenz“; dabei sind sie zumeist nur am Ende ihres Lateins angekommen. Entweder ist ihnen nicht bekannt, dass psychische und physische Leiden ihre Wurzeln auch in früheren Leben und/oder in so genannten Besetzungen haben können – oder sie kennen für diese Probleme keine angemessenen Behandlungsmethoden.
Schamanen können hier Abhilfe schaffen, da sie – im Gegensatz zu westlichen Lehrmeinungen – davon ausgehen, dass die Geist-Seele des Menschen ihren physischen Tod überlebt und sich zum Zweck ihrer Entwicklung wiederholt inkarniert.

Verstorbene Seelen setzen sich fest

Sie wissen, dass Ängste, Traumata, Beziehungs- und andere Probleme aus früheren Leben durch mehrere Inkarnationen mitgeschleppt werden und sich so lange störend auswirken können, bis sie bewusst gemacht und geheilt werden.
Als Störfaktoren können sich aber auch Verstorbene erweisen, die nicht wissen, dass sie gestorben sind und sich daher noch in der Umgebung Lebender aufhalten. Dieses Schicksal scheint besonders häufig westlich aufgeklärte Geister zu treffen, die zu Lebzeiten davon überzeugt waren, dass mit dem Tod alles vorbei sei. Da das Bewusstsein jedoch erhalten bleibt und Verstorbene ihre Umgebung genau so wahrnehmen wie früher, glauben diese Toten, sie seien noch am Leben! Verwirrt, da ihnen niemand mehr antwortet, können sie auf die „Lösung“ verfallen, sich in der Aura Lebender festzusetzen. Dabei entziehen sie ihren Wirten nicht nur Energie, sondern sie versuchen auch, ihre eigenen Auffassungen durch sie hindurch zur Geltung zu bringen. So verwirren sie die Lebenden, die sich oft selbst nicht mehr verstehen – und diese wiederum verwirren ihre Umgebung durch ihre widersprüchlichen Verhaltensweisen. Die Befreiung von solch ungebetenen Gästen ist mit der schamanischen Methode verhältnismäßig leicht.
Es gibt jedoch andere Geist-Seelen, bei denen das nicht so einfach ist. Diese wissen ganz genau, dass sie gestorben sind: Sie halten sich mit voller Absicht bei bestimmten Menschen auf, um sich an diesen für zu Lebzeiten erfahrene Kränkungen oder Leiden zu rächen. Solche Wesen können ihre Opfer psychisch und physisch erheblich quälen und mühelos Therapien zum Scheitern zu bringen, weil jede Hilfe für ihr Opfer ihre Absichten durchkreuzen würde. Auch dieser Seelen muss man sich annehmen, damit sie ihre Opfer verlassen und sich auf den Weg in eine neue Inkarnation begeben.

Abgespaltene Teile integrieren

Die schamanische Heilweise – ich erlernte sie von dem bekannten brasilianischen Heilerehepaar Carmen und Jarbas Marinho – besteht in ihrer ausgeprägtesten Form darin, dass man das jeweilige Problem von dem Klienten/der Klientin auf ein so genanntes Inkorporationsmedium überträgt. Über das trainierte Medium kann der Schamane die abgespaltene Teilpersönlichkeit bzw. den Besetzer, zum Sprechen und damit die ungelösten Probleme in Erfahrung bringen und bearbeiten. So kann Abgespaltenes erfahrbar gemacht, geheilt und in das Bewusstsein des Klienten integriert werden.
Für eine dauerhafte Heilung muss der/die Klient/in allerdings die unterschiedlichen Vorgänge anschließend therapeutisch durcharbeiten, um sie für sich zu einem positiven Abschluss zu bringen. Hier ist also auch wieder Therapie gefragt.
Da schamanische Heilweisen von der Göttlichkeit allen Lebens ausgehen, wirken sie auf alle Beziehungen heilend ein: auf die zu sich selbst, zum Nächsten, zu allen fühlenden Wesen – und schließlich auch zum lebendigen Organismus Erde.

Über den Autor

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Studium der Soziologie, Psychoanalyse, Philosophie und Politiwissenschaften. Seit 1979 Studium alternativer Psychotherapiemethoden in USA, ausgedehnte Studienreisen nach Nord-, Mittel- und Südamerika zu Heilern, Indianern, Schamanen und tibetischen Lamas. Ausbildung durch brasilianische Heiler.

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Eine Antwort

  1. Fernanda Marinho
    "Die schamanische Heilweise – ich erlernte sie von dem bekannten brasilianischen Heilerehepaar Carmen und Jarbas Marinho – besteht in ihrer ausgeprägtesten Form darin ....."

    Einzelheiten zur praktischen Anwendung dieser von Ilse Korte beschriebene „schamanischen“ Heilweise des Ehepaares Marinho findet man auf der Internetseite: www.alkastar.de

    Antworten

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