Selbstliebe und erfüllte Beziehungen 28. März 2010 Zusammenleben 1 Kommentar Würden Sie sich als einen umweltbewussten Menschen bezeichnen? Möchten Sie etwas zur Rettung des Planeten beitragen? Dann lieben Sie sich selbst. Bewusste Selbstliebe ist der wirkungsvollste Umweltschutz. Ein Mensch, der sich selbst mag, verschönert und heilt seine Umgebung. Manchmal erzählen mir meine Klienten, sie wollen erst einmal mit ihrer nächsten Beziehung warten, bis sie sich selbst mehr lieben können. Dann frage ich sie, ob sie an einem schnelleren Weg in die Selbstliebe interessiert sind? Denn: Anstatt uns in Beziehungen blind wund zu reiben oder sie ganz zu vermeiden, können wir sie als eine radikale Kur der Selbstliebe begrüßen. Es ist so offensichtlich, und doch wollen wir es manchmal nicht sehen: Alle unsere Beziehungen sind ein nüchterner, unbestechlicher Spiegel unserer Beziehung zu uns selbst. Es ist nicht schlimm, dass wir zwischenmenschlich immer wieder Ent-Täuschungen erleben. Wenn wir sie mutig annehmen, anstatt gegen sie zu kämpfen, nüchtern sie uns aus. Wenn wir aufhören, unsere Beziehungen als Ersatz für mangelnde Selbstliebe zu missbrauchen, werden sie zur heiligen Medizin. Wach gelebte Beziehungen spiegeln uns kristallklar den Grad unserer Selbstachtung wieder. Wie wir uns selbst bewerten und akzeptieren, ist der zentrale Schlüssel zu allen Erfahrungen unseres Lebens. Alle Beziehungen sind perfekt, nur mit unserer Selbst-Bewertung können wir danebenliegen und damit immenses Leid erzeugen. Das Gesetz der Anziehung ist keine esoterische Floskel, sondern Realität. Wir können nichts vollkommen empfangen, geschweige denn es in unserem Leben halten, wenn wir es als wichtiger oder über uns stehend erleben. Wenn der Geliebte bedeutsamer ist als wir selbst, werden wir viel Zeit damit verbringen, um ihn oder mit ihm zu kämpfen, anstatt die Begegnung voll zu genießen. Wenn Geld für uns wertvoller ist als wir selbst, werden wir ihm ewig hinterher rennen. Wenn wir Gott auf einen Thron setzen, werden wir ewig spirituell Suchende sein. Schmerz als Tor zu uns selbst Es ist sogar gut, wenn unsere Beziehungen uns ent-täuschen. Jedes Mal, wenn wir den Zen-Schlag mit wachem Geist und offenem Herzen annehmen, verwandelt er sich in ein Geschenk. Die Wut wandelt sich in Schmerz. Der Schmerz wandelt sich in die Sehnsucht, uns selbst endlich nach Hause zu bringen. Uns selbst endlich der treue Freund, die liebevolle Freundin zu sein, die wir uns so sehr im Außen gewünscht haben. Sich selbst lieben und achten zu lernen ist ein einfacher Prozess. Doch er geschieht nicht von selbst. Er setzt unsere Bereitschaft voraus, Selbstliebe einen längeren Zeitraum mit der Entschlossenheit eines Kriegers zu praktizieren. Denn die Widersacher – Opferbewusstsein, Selbstzweifel und Selbsthass – geben selten schnell auf. Sie haben tiefe Spuren in unserem Schmerzkörper hinterlassen. Deshalb ist ein zentraler Angelpunkt unserer Selbstliebe der intelligente, disziplinierte und freundliche Umgang mit unseren Emotionen. Es gibt zwei vorherrschende Formen, wie Menschen, deren Selbstachtung beschädigt ist, ihre Gefühle ausdrücken: Entweder sie unterdrücken ihre Gefühle oder sie schwelgen darin. Beide Strategien sind klare Hinweise auf eine gestörte Beziehung zu uns selbst. Menschen mit hoher Selbstachtung sind im bewussten Kontakt mit ihren Gefühlen. Sie können ihre Emotionen ausdrücken und zugleich ruhig beobachten. Sie können unangenehme Gefühle in wertvolle Erfahrungen verwandeln und sie sind in der Lage, angenehme Gefühle bewusst zu erzeugen. Selbstliebe ist anziehend Solange wir die Wahl treffen, uns verstehen und achten zu lernen, ist uns ein starkes Selbstwertgefühl sicher. Die Belohnungen dieses Weges stellen alles in den Schatten, was wir vielleicht an Herausforderungen auf uns nehmen müssen. Ein Mensch, der sich selbst achtet, lernt sich kennen. Ein Mensch, der sich selbst kennt, weiß, was ihm gut tut, und handelt dementsprechend. Er verhält sich in seinen Beziehungen integer. Er respektiert seine Grundbedürfnisse genauso wie die seiner Mitmenschen. Wer sich selbst respektiert, lernt sich lieben. Wer sich selbst liebt, ist zu Hause. Witzigerweise erhalten wir nun das, worum wir die ganze Zeit gekämpft haben, leicht und spontan. Freundschaft, Anerkennung, Nähe organisieren sich natürlich um uns herum, wenn wir uns lieben. Selbstliebe hat nichts mit narzisstischer Selbstbefriedigung zu tun. Es bedeutet allerdings auch nicht, sich klein zu machen. Wenn wir bereit sind, auf falsche Selbst-Erhöhung und Selbst-Erniedrigung zu verzichten, sind Wunder möglich. Was, wenn die ganze Welt darauf wartet, Sie endlich beschenken zu dürfen, und nur noch eine Zusage fehlt. Raten Sie mal, von wem? „Das größte Übel, das den Menschen befallen kann, ist, schlecht über sich zu denken.“ Goethe Eine Antwort Anonymous 3. Mai 2010 Schöner Artikel. Herzöffnend und informativ. Ich bekomme Lust auf Ihre Seminare. Vielen Dank Herr Lindau. Antworten Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.
Anonymous 3. Mai 2010 Schöner Artikel. Herzöffnend und informativ. Ich bekomme Lust auf Ihre Seminare. Vielen Dank Herr Lindau. Antworten