Lieben = Selbstfindung

Dort wo wir uns die Hand reichten, in dem wir jeweils nach den Weiten und Tiefen des Seins im Anderen griffen, in diesem alles umfassenden Raum – der voller Energie die trennende Individuation des Einzelnen zu einem transzendentalen, gesamten Wesen verschmilzt – dieser Raum, den man Reflektion, Beziehung oder auch tieferes Verstehen nennt, nur dort findet größeres Begreifen und unverzerrte Selbstfindung statt. Über den Strom der Liebe.

 

Liebe entsteht – wo Bilder und Masken abgelegt werden

Unsere Rollen und Masken, das Verlangen anders zu sein – als wir wahrlich sind – die Angst nicht zu genügen und nichts halten zu können, sind zerstörerischer Selbstschutz, der wahre Begegnung ohne Bilder und Illusionen – die erste Forderung der Liebe – zwischen den Menschen, nicht zulässt. Wer begreift: dass im Entblättern seiner Scheinfassaden zwar oft auch Schwächen und Mängel ans Tageslicht kommen, doch dies Zulassen auch das aufrichtige zeigen von Stärke ist, weiß: dass zu lieben vor alledem bedeutet, seine persönlichen Schwächen annehmen zu können und sie langsam in Stärken zu verwandeln.

 

Wandlung von Schwächen in Stärken

Nur wer den Mut aufbringt, sich in seinem verletzlichen Sein, umfassend mit all seinen Schwächen nackt hinzugeben, ermöglicht die große Heilung, die darin besteht: zu erfahren auch mit seinen Schwächen geliebt zu werden, aus diesem Erkennen gründet die Selbstliebe, die höchste Form von Achtung gegenüber seinem sensiblen, konflikt-beladenen Sein. Nur wer in sich gehend, sich selbst bejahen kann, erfährt die Gefühlsschauer wahrer Freude und weiten Glücks, dem die Bedingungslosigkeit der Liebe widerfahren ist.

 

Geben und Nehmen – der Strom der Liebe

Dass die entstandene Energie durch Selbstakzeptanz nicht dem Zwecke des Haltens, sondern dem Versprühen angedacht ist, hält das Liebes-Gefüge zweier Menschen mit einem stark gebenden – und nehmenden Band zusammen. Wer dann noch erkennt, dass nichts zu halten ist, nur der Moment in seiner Lebendigkeit schwingt und alles umfasst, dringt in den lebendigen Strom der Liebe vor, der keine Vergleiche, noch die zerstörerische Wut der Eifersucht oder Angst mehr kennt!

 

Widmung

Diese Zeilen wurden für meine große Liebe – die Muse meines Herzens – geschrieben. Diese Erfahrung hat mir tieferes Verstehen und unmittelbare Selbstfindung ermöglicht, Wege für die es keine Anleitung – sondern nur den Moment der Handlung und Überwindung gibt.

 

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2 Responses

  1. Valentin Dr. Wulz

    Mich hat besonders der Abschnitt „Wandlung …“ angesprochen, zumal hier die Bedeutung der Selbstliebe stark herausgearbeitet wurde!
    Ein wirklich interessanter Beitrag!!!

    Antworten

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