Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

Meine Begegnung mit dem Mammutbaum beginnt mit einer absoluten Überforderung.
Als hätte mir jemand den Stecker gezogen und mir komplett die Kraft genommen, meinen gewohnten Bahnen zu folgen, mich zu schützen, abzusichern und zu verstecken, um ein Bild von mir im Außen aufrechtzuerhalten. Ich fühle mich zunächst wie ein gefällter Baum in der Horizontale am Boden, der nun langsam wieder ganz neu vom Leben nach dessen ganz eigenen Vorstellungen vertikal aufgerichtet wird.

Homöopathisch hat der Mammutbaum Offenbarungs- und Wegweiserfunktion. Er verlangt ehrliche Lösungen für drängende Probleme auf unserem manchmal beschwerlichen Weg zum eigentlichen Kern. Wir fühlen uns mitunter wie fremdbestimmt und einer unbekannten Macht ausgeliefert, die wie ein nicht sichtbarer Regisseur im Hintergrund die Fäden zieht. Der Mammutbaum überrascht dann aber mit „sinnvoll gesteuerten Zufällen“, die gerade jetzt zu unserer schwelenden Problematik genau zu passen scheinen. Eine gerichtete Kraft, die authentisch macht, was heißt, sich nicht anders zu geben, als man sich wirklich gerade fühlt.

Das Frühstücks-Foto

Einen solch merkwürdigen Zufall erlebe ich nach Einnahme des homöopathischen Mammutbaumes morgens im Café, von wo aus ich meiner Schwester ein Handyfoto mit Croissants und Kaffee drauf schicke. Umso geschockter war ich, als ich feststellte, dass mein Handy eigenständig die Nachricht an eine Frau geschickt hatte, die ich einige Wochen vorher kennengelernt hatte. Diese Begegnung hatte eine Ambivalenz in mir ausgelöst. Einerseits spürte ich seit Langem mal wieder Lust, mich auf eine Beziehung einzulassen, andererseits empfand ich aber auch Angst vor Verletzung und dem Verlust der Bequemlichkeiten des Alleinseins. Insofern war ich froh, dass der kontrollierende Teil erstmal das Rennen machte und mich dazu brachte, mich nicht mehr zu melden.

Die freudige SMS-Reaktion auf meine irrtümliche Nachricht ließ nicht lange auf sich warten, gefolgt von einem Anruf, den ich nur zögerlich entgegennahm. In dessen Verlauf entwickelte sich dann aber ein tolles Gespräch, in dem ich genau diese innere Ambivalenz ganz offen ansprechen konnte und dabei auf vollstes Verständnis stieß. Ich habe dabei richtig gespürt, wie sich mein Herz öffnete und ich merkte, dass hinter meiner Angst eigentlich der Wunsch steht, diese Frau wirklich näher kennenzulernen.

Familienaufstellungen des Lebens

Nach dem Glauben der australischen Ureinwohner ist der heilige Mammutbaum eine pflanzliche Manifestation unserer Ahnen. Das erlebe ich in krasser Form in einem Café, in dessen Mitte wie bestellt ein riesiger Baum steht mit einer angelehnten rosa Leiter. Während ich zum Mammutbaum recherchiere, setzt sich direkt einen Tisch weiter ein älterer Mann mit aggressiver Ausstrahlung hin, der eine Reinkarnation meines Großvaters sein könnte, so ähnlich sieht er ihm. Mit diesem Großvater verbindet mich ein unerlöstes Gewalt-Trauma meiner Kindheit. Ich spüre förmlich körperlich, wie – ausgelöst durch die Blicke des Cafébesuchers – etwas Tiefsitzendes, lange in mir Angestautes, Unterdrücktes aus mir hinausdrängt in Form von Tötungsphantasien.

Durch Einnahme des homöopathischen Mammutbaumes bemerke ich dann jedoch die Chance dieser Situation. Indem ich diesen „Stellverteter“ eine Weile beobachten kann, erkenne ich mehr und mehr meinen Großvater in seiner eigenen biographischen Traumatisierung. Ich sehe, dass uns ein ganz ähnliches Grundlebensgefühl verbindet, und wie viel meiner Lebensenergie noch in dieser karmischen Verbindung gebunden ist. Als dann schließlich der Verteter meines Großvaters aufsteht und das Lokal verlässt, hat sich ein Knoten in mir gelöst. Mein Blick auf ihn ist friedlich und ich bedanke mich für diese „Familienaufstellung im Freien“, die mir das Leben da gerade geschenkt hat.

Der Mammutbaum deckt auf und arbeitet dabei archaisch – er schickt uns beispielsweise über Träume Botschaften, da, wo wir noch feststecken in unverarbeitetem Schmerz. Nachdem mein Herz drei Tage wie zusammengeschnürt war, brach im Traum durch die Begegnung mit meiner vor neun Jahren verstorbenen Mutter dieser ganze zurückgehaltene Verlustschmerz heraus, explodierte förmlich in meiner Brust und befreite sich, indem ich fürchterlich weinen musste…

Mammutbaum: Anwalt des Lebens

Der homöopathische Mammutbaum ist Ruf an uns und Auftrag, zu lernen, immer wieder die Kontrolle loszulassen, die eigenen Grenzen zu überwinden und über uns selbst hinauszuwachsen. Das Leben sagt: Da, wo die Angst ist, ist der Weg! Und der Mammutbaum als Anwalt des Lebens fragt: „Wann hast du eigentlich aufgehört, dich den Herausforderungen des Lebens zu stellen?“

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
Homöopathie – Lösung – Traum – Offenbarung – Grenzen – Angst – Lebensfluss

Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

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