Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Das Chamäleon zählt zu den Echsen und hat viele Fressfeinde.
Die erste Überlebensstrategie des Chamäleons ist die Tarnung. Werde ich nicht bemerkt, dann werde ich auch nicht gefressen! Also macht sich dieser Meister der Maskierung unsichtbar, indem er seine Hautfarbe wechselt und so vollständig mit der jeweiligen Umgebung verschmilzt. Neben einer 360-Grad-Sicht können sich die Augen bemerkenswerterweise unabhängig voneinander gleichzeitig auf zwei Ziele fokussieren, also – die Umwelt unablässig absuchend – Gefahr aus jeder Richtung erkennen. Chamäleon, das ist eine homöopathische Begegnung mit dem Versteckten in uns, dem verletzlichen, einsamen und ängstlichen Teil, der dem Leben misstraut und in allem das Schlechte sieht. Sicherheit erwächst hier nicht aus der kraftvollen Verbindung zu unserem inneren Wesenskern, sondern daraus, sich perfekt in seine Umgebung einpassen zu können.

Hierzu ein beeindruckendes Klientenfeedback aus meiner homöopathischen Praxis nach Chamäleongabe:
„Ich hatte den abgefahrensten Traum meines Lebens. Ich träumte in den Morgenstunden einen kompletten Spielfilm, eine Mischung aus „Matrix“ und „The Truman Show“. Es ging darum, dass sich unterhalb der realen Welt eine versteckte Ebene befindet, auf der die Menschen ackern und schuften, aber überhaupt nicht wissen, dass sie gefangen sind und von den Machthabern der realen Ebene kontrolliert werden. Doch immer wieder einmal entstehen Löcher in diesem System, so dass einzelne Individuen Einblicke erhalten, wie sie manipuliert und in einem Gefängnis gehalten werden. Irgendwann konnte ich mich als eines von diesen Individuen erkennen und schaffte es irgendwie, nach draußen zu gelangen. Irgendwann wurde ich halb wach und nahm die Realität des Traumes mit in meine normale Lebensrealität. Ich lag da und war überzeugt, dass die Machthaber mich wieder eingefangen haben und weiter kontrollieren. Wie kann ich mich verhalten, damit sie nicht merken, dass ich sie durchschaut habe? Wie verhalte ich mich besonders unauffällig, um sie auszutricksen? Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie ich ab jetzt mit der Welt umgehen soll, einer Welt, in der nichts echt ist, die zudem schlecht, böse, voller Manipulation und Unterdrückung ist und sich über mich lustig macht. Auf einmal kam mir der Gedanke: Es ist mir egal. Ich entscheide mich dafür, an das Gute, an die Liebe als höchste Realität zu glauben. Alles andere ist mir egal. Und wenn ich dabei immer wieder ins offene Messer laufe, ist das zwar nicht schön, aber dieses positive Weltbild ist für mich das Wichtigste, was es gibt. Ich merke, wie sich dabei eine tiefe Ebene des Misstrauens gegenüber dem Leben zu lösen beginnt, eine Ebene, die mir immer noch weisgemacht hat, dass das Leben böse ist, dass Gott mich straft, wenn ich einen Fehler mache. Das Mittel hat ja gerade erst angefangen zu wirken, aber es zeigt mir einfach die Richtung, eine Richtung, für die ich höchst dankbar bin.“

De-Camouflage

Gibt man bei Wikipedia das Wort „Camouflage“ ein, erhält man folgende französische Übersetzung: Irreführung, Täuschung, Tarnung. „Richtig abdecken wie die Profis“ lautet die Devise des Schminksets „Camouflage“. Homöopathisches Chamäleon ist die ultimative De-camouflage, indem sie unsere Angst vor den gelüfteten, teils sehr schmerzhaften Wahrheiten und ihren unausweichlichen Konsequenzen aufzeigt.

Hierzu ein weiteres Klienten-Feedback aus meiner homöopathischen Praxis:
„Direkt nach Chamäleon-Einnahme schaue ich mir einen Film an mit einem mir sehr vertrauten, auch äußerlich nicht ganz unähnlichen Hauptdarsteller. Nach einer Liebesnacht mit seiner Freundin konfrontiert diese ihn nach der Dusche mit sechs unbeantworteten Anrufen auf seinem Handy: „Wer ist Britt?“ Er ist kurz betroffen, antwortet aber dann sehr wahrhaftig: „Du weißt doch, ich kann nicht anders. Mit mir ist eine monogame Beziehung nicht möglich.“ Diese Antwort, mit der ich absolut nicht gerechnet hätte, beeindruckt mich sehr. Was für eine Freiheit, denke ich spontan. Da nimmt sich jemand wirklich selber ernst. Und ich? Seit 30 Jahren drücke ich mich in Partnerschaften um diesen Satz herum. Ich habe verheimlicht, gelogen, aber nie klare Verhältnisse geschaffen. Dahinter war immer die Angst, alleine zurückzubleiben und dass unter diesen Umständen keine Frau bei mir bleiben würde.“

Selbst-Täuschung

Sozialpsychologisch steht Camouflage für Selbsttäuschung, eine Art Abwehrmechanismus des Geistes, um sich vor Schlimmerem zu bewahren. Wir täuschen also nicht nur andere, sondern auch uns selbst! Homöopathisch deckt das Chamäleon beides auf, sowohl die Irreführung anderer zum eigenen Vorteil als auch die Selbsttäuschung, um tiefen Schmerz zu vermeiden.

Homöopathischer Themenbereich

Homöopathisches Leitmotiv der Reptilienmittel (Chamäleon, Echse, Krokodil und Schlange) ist die Tarnung: sich im Nachteil wähnen und daher versteckt statt offen agieren. Nur unbemerkt kann ich überleben! Ich darf mein wahres Selbst nicht zeigen! Ein Leben aus einem inneren Zufluchtsort heraus. Reptilien wie das Chamäleon können den Schleier der (Selbst-)Täuschung wegziehen und uns ermutigen, sichtbar zu werden und zum Vorschein zu kommen.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
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Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich immer auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

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