Täglich trinken wir Wasser, in der Annahme, dass es sauber im Sinne von schadstoff- und keimfrei ist. Doch weit gefehlt. Leitungs- und gekauftes Flaschenwasser enthalten Inhaltsstoffe, die zum Teil die Gesundheit gefährden oder zumindest im Verdacht stehen, schädlich zu sein. Über unser täglich Trinkwasser.

 

Besonders in der Kritik stehen handelsübliche Flaschenwasser in Kunststoffflaschen. Oft werden diese in einem Arbeitsgang hergestellt und befüllt: Kunststoffrohlinge werden an der Öffnung von der Maschine erfasst und, damit sie dort beim Formen per Heißluft nicht an der Maschine kleben bleiben, mit Trennmitteln versehen und sofort zum Abkühlen mit „Trinkwasser“ befüllt – Deckel drauf und fertig.

Wer sich ein Glas von in Plastikflaschen abgefülltem Wasser eingießt, der führt seinem Körper nicht etwa nur klares, gesundes Trinkwasser zu, sondern genießt gleichzeitig auch eine gute Portion des Schwermetalls Antimon und einen großen Schluck Hormone. Spiegel Online zitiert hierzu am 13.03.2009 eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt: „Wir mussten feststellen, dass Mineralwasser hormonell betrachtet in etwa die Qualität von Kläranlagenabwasser aufweist.“ Na dann – wohl bekomm’s!

 

Auch Quellwasser in Flaschen sind oft belastet

Selbst Wasser in unbedenklichen Glasflaschen sind belastet. In jedem Mineral-, Quell- oder Tafelwasser sind – so wie es ganz natürlich aus dem Boden plätschert – weit mehr Schadstoffe und in höheren Konzentrationen erlaubt als im Leitungswasser. Es darf zum Beispiel mit Arsen und Uran belastet sein und nach Arzneimittelrückständen wird erst gar nicht gesucht.
Alternativ bleibt nur Leitungswasser. Hier sieht es zum Glück nicht ganz so düster aus, denn wenigstens gelten hier die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Doch es gibt auch hier genügend Anlass genau hinzuschauen. So finden sich auch im Leitungswasser Medikamentenrückstände, ein Cocktail mit hormonähnlicher Wirkung, und zum Teil Schwermetalle, die durch das hauseigene Leitungsnetz eingebracht werden. Neue Kupferrohre zum Beispiel, die in den ersten Jahren erhöhte Kupferanteile im Wasser verursachen, können für Leber- und Nierenschäden bei Kleinkindern verantwortlich sein.

 

Welche Filtersysteme für Trinkwasser sind sinnvoll?

Doch wie kann man Wasser wieder trinkbar machen? Ein Vorteil von Leitungswasser ist, dass man es relativ einfach, effektiv und sicher, im Sinne von hygienisch einwandfrei, filtern kann. Hier sollte man – im Gegensatz zu offenen (Kannen-)Filtern, die mit effektiver Wasserfilterung eigentlich nichts zu tun haben und oft eher zu einer Verschlechterung der Wasserqualität durch erhöhte Keimbelastung führen – zu geschlossenen Filtersystemen greifen.

Es gibt grundsätzlich zwei geschlossene Filtersysteme, die Schadstoffe zuverlässig entfernen:
Aktivkohle-Blockfilter oder Umkehr-Osmoseanlagen. Aktivkohlefilter beseitigen zuverlässig eine breite Palette von Schadstoffen. Angefangen bei Schwermetallen, die durchschnittlich zu 96 Prozent entfernt werden, über Pestizide, Chlor und Arzneimittelrückstände, sprich Hormone, die sie zu 99,9 Prozent entfernen. Was Aktivkohle nicht filtern kann, sind die sogenannten Salze, die Mineralien, dazu gehört auch der Kalk (Calciumcarbonat) im Berliner Wasser. Doch Mineralien im Wasser spielen in erster Linie eine geschmackliche Rolle und beeinflussen den pH-Wert. Gesundheitlich gesehen spielen sie so gut wie gar keine Rolle, da wir Mineralien zu circa 99 Prozent mit der Nahrung aufnehmen und nicht mit dem Wasser.

Umkehr-Osmosefilter können zusätzlich zu den Schadstoffen auch Salze, also Mineralien, sprich Kalk, filtern. Je nachdem, ob mit oder ohne elektrische Druckerhöhungspumpe, zaubert die Anlage aus vier Litern Eingangswasser ein bis drei Liter Reinwasser. So erhält man ein sehr sauberes Wasser, fast destilliert, welches durch den Entzug der Mineralien einen durchschnittlichen pH-Wert von 6,5 aufweist und damit sauer ist. Ob Wasser für den Menschen nun sauer oder basisch sein sollte, ist noch nicht abschließend erforscht, da es bei der Verstoffwechselung im Magen erst einmal säuert und im Pankreas der pH-Wert wieder angehoben wird.

 

Nach dem Filtern: Erneute Mineralisierung nötig?

Grundsätzlich hat dieses Wasser eine hohe Reinigungskraft, da es mehr Stoffe in Lösung nehmen kann. Die Gefahr der Demineralisierung ist relativ gering, wenn man nicht gerade dazu neigt, sich ausschließlich von Pommes Frites und Cola zu ernähren. Die Filteranlage sollte einen Edelstahl-Wasserhahn haben, damit das saure Wasser keine Metalle auslöst. Oft werden noch Mineralisierungskartuschen mitgeliefert, um den pH-Wert wieder anzuheben, doch leider gibt es von der Herstellerseite nur ungenügende Informationen darüber, was sich genau im Innern dieser Kartuschen befindet, woraus die sogenannten „Mineralballs“ eigentlich bestehen, wie sie hergestellt werden und was und wie viel sie an das Wasser abgeben. Hierzu stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit, denn warum sollten die Mineralien erst herausfiltert werden, wenn das Trinkwasser anschließend wieder unkontrolliert mit Mineralien versetzt wird?

Unabhängig davon, ob man sich dazu entscheidet, sein Trinkwasser mit einem Umkehrosmosefilter oder einem Aktivkohlefilter zu reinigen – beide Systeme liefern hochgradig schadstofffreies Trinkwasser, das man nirgendwo so günstig – und ohne kastenweise Flaschen zu schleppen – kaufen kann.


Abb: © terramara – pixelio.de

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