Seit Jahrtausenden haben Pilze in der asiatischen Volksheilkunde ihren festen Platz. Nun findet die „Mykotherapie“, die Behandlung von Krankheiten mit bestimmten Pilzen und Pilzsubstanzen, auch hierzulande immer mehr Anhänger.

Spricht man von Pilzen, assoziiert man je nach Geschmack und Erfahrung entweder eine leckere Speisebeilage oder Schimmelpilz an feuchten Wänden, Füßen oder unter Nägeln. Doch die medizinische Verwendung von Pilzen ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Schon beim „Gletschermann Ötzi“ fand man den Birken-sporling. Dieser hat unter anderem eine antibakterielle und blutstillende Wirkung. Ötzi litt an Darmparasiten, und die Wissenschaft ist sich sicher, dass er diesen Pilz zur Linderung seiner Beschwerden zu sich nahm.

Die ältesten Berichte über bemerkenswerte Heilerfolge mit Großpilzen stammen aus China und sind 4000 Jahre alt. Bis ins 19. Jahrhundert war das Wissen um die Linderung von Leiden durch bestimmte Vitalpilze auch in unseren Breiten bekannt, geriet aber dann durch die Entwicklung der pharmazeutischen Industrie in Vergessenheit. Während die moderne Medizin bis vor einigen Jahren nur Penicillin verwendete, das aus Schimmelpilzen hergestellt wird, beginnt man nun auch verstärkt das Augenmerk auf bestimmte Großpilze zu lenken, angeregt durch einen wissenschaftlichen Kongress, der 1974 in Tokio stattfand. Wissenschaftliche Studien an Universitäten und an medizinischen Einrichtungen in Japan, China, Korea, USA, Brasilien und Europa belegen die medizinische Effektivität von Pilzen bei der Wiederherstellung der menschlichen Gesundheit.

 

Pilze – Nahrungsenergie in Kompaktform

Mykotherapie Pilze

Pilze enthalten eine Vielzahl an bioaktiven Substanzen, die sowohl ernährungsphysiologisch als auch in pharmakologischer Hinsicht sehr interessant sind.

Der Körper bekommt alles, was er braucht – ohne viel unnütze Substanzen. Pilze enthalten wenig Kalorien, viel essentielle Aminosäuren, Proteine, Chitin, Eisen, Zink, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und wirken probiotisch. Sie helfen dem Organismus, sich selbst zu schützen, Krankheiten zu bekämpfen, und sie wirken regulativ.

Zum Beispiel der Ling Zhi, der göttliche Pilz der Unsterblichkeit (jap. Reishi, lat. Ganoderma lucidum – Glänzender Lackporling). Laut der asiatischen Volksheilkunde verlangsamt er den Alterungsprozess und wirkt lebensverlängernd. Seine Oberfläche ist lackartig glänzend, und die Farbe seines Fruchtkörpers kann von orangerot bis schwarz variieren. Sein Fleisch ist holzartig.

In der Natur ist der Pilz selten. Ihn zu entdecken, galt als gutes Omen, und häufig wurde er als glücksverheißender Talisman genutzt. Sein Anwendungsspektrum ist unglaublich breit. Er ist Immun- stimulator, hemmt das Tumorwachstum und wird deshalb in Japan offiziell begleitend in der Krebstherapie angewandt. Er wirkt herzstärkend, senkt den Cholesterinspiegel, entgiftet, wirkt vorbeugend gegen Allergien, senkt den Blutdruck, steigert die körperliche Leistung durch Verbesserung der Sauerstoffaufnahme des Blutes, wirkt entzündungshemmend, antiviral und mildert die Nebenwirkungen verschiedener Medikamente und Therapieformen, unter anderem bei der Chemotherapie.

Kein Wunder, dass er zeitweilig teurer als Gold gehandelt wurde. Das „Göttliche Heilkraut“ kann seit zirka 20 Jahren organisch streng kontrolliert angepflanzt werden und ist somit mittlerweile für jedermann erschwinglich. Erhältlich ist der Ling Zhi in getrockneter Form, wobei Pulver oder Extrakte des roten Ling Zhi die qualitativ hochwertigsten sind. Ling Zhi ist absolut ungiftig und man kann ihn problemlos ein ganzes Leben lang einnehmen.

 

Pilz-Power aus der Natur

Shii-Take (lat. Letinus edodes – Kastanienpilz) – ist nach dem Champignon der Speisepilz mit dem größten Produktionsvolumen der Welt. Er wird auch als der kleine Bruder des Ling Zhi bezeichnet. Bei uns ist er hauptsächlich in getrockneter Form zu haben. Der Shii-Take kann unter anderem wirkungsvoll eingesetzt werden bei schlechter Abwehrlage, Migräne, Gicht, Rheuma, Tumoren, erhöhtem Cholesterin und Allergien. Pilzmuffel können ihn auch in Kapseln oder als Extrakt erhalten.

Weitere Vitalpilze können an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden. Der Maitake (tanzender Pilz) wirkt als Leberschutz, bei Bluthochdruck, Blutzucker und Cholesterin. Der Hericium (Affenkopfpilz) wird vor allem bei Magengeschwüren und Darmentzündungen eingesetzt, der Agaricus Blazei Murill (ABM) ist das derzeit wohl beste alternative Mittel in der Krebstherapie und der Cordyceps ein natürlicher Stimmungsaufheller und ein Aphrodisiakum. Damit Pilzprodukte ihre volle Wirkung entfalten können, ist es sinnvoll, sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum einzunehmen. Dabei sollte darauf geachtet werden, unbestrahlte und unbelastete Ware zu erhalten. Die oben genannten Angaben verstehen sich nicht als Therapievorschlag oder -anweisung.


Bild oben – Der Shii-Take stärkt das Immunsystem
Bild rechts – Der Reishi beugt dem Altern vor

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