Von Amelie Gebhard

Immer, wenn der Mondyklus Halbzeit hat, ist Vollmond. In dieser Phase werden die Ideen, die zum Neumond geboren wurden, überprüft und der Vollmond bringt die dazu bewussten und unbewussten Emotionen ans Licht.

Zum Schütze-Vollmond, der das Licht der Zwillingssonne reflektiert, geht es darum, zu überprüfen, ob Deine Ideen Deiner Vision entsprechen. Sind die hohen Ideale, die Du anstrebst, auch umsetzbar? Auf welchen neuen Wegen erreichst Du Deine Ziele? Die Zwillinge/Schütze-Achse symbolisiert in der Astrologie die kognitiven Fähigkeiten, philosophische Denkansätze, Glaubenssysteme und wie wir von unserer Umgebung lernen. 

Der Schütze-Mond versprüht eine positive Lebenseinstellung und man kann noch den Glanz spüren, den die Jupiter/Mondknoten-Konjunktion über diese Woche gelegt hat. Auch Venus und Neptun haben diese Woche gezaubert und alles in zarte Rosétöne getaucht. Es ist also durchaus möglich, dass dieser Vollmond zum Wochenende neuen Optimismus versprüht und den nächsten Stufen der persönlichen Weiterentwicklung eine tiefe Sinnhaftigkeit schenkt. Ja. Du warst zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und jetzt geht es weiter!

Die Krönung zu diesem Vollmondmoment ist das Trio aus Merkur, Uranus und Vesta. Merkur, der geflügelte Götterbote, symbolisiert alles, was mit Kommunikation zu tun hat. Er ist auch unsere Stimme und wird sichtbar durch das, was wir sagen, schreiben und denken. Merkur ist neugierig und möchte die Informationen, die er sammelt, analysieren.

Wenn Merkur auf Uranus trifft, den Individualisten mit siebtem Sinn, enthüllen sich überraschende Erkenntnisse in Form von Geistesblitzen und plötzlichen Umbrüchen. Mit Vesta, der Hüterin unseres inneren und heiligen Feuers, bekommen diese Gedanken eine Bedeutung, die dem eigenen Handeln eine heilige Pflicht verleiht. Das kann auch ein Befreiungsschlag sein, der innere Fesseln sprengen kann. 

Verdrängen gilt nicht, handeln ist gefragt, denn die gesammelten Informationen und neuen Visionen möchten vom Löwe-Mars am liebsten sofort in die Tat umgesetzt werden. Die direkte Wirkkraft der Löwenpower wirkt absolut überzeugend. Der Mond (13°) bewegt sich am Sonntag auf ein großes Feuertrigon zu: Lilith in Löwe (19°), Chiron in Widder (18°).  Die Bereitschaft, die extra Meile zu gehen und selbstbewusst Deine innere Mission raus in die Welt zu tragen, besitzt eine große Heilkraft. Eine authentische Verkörperung Deiner Ideale verlangt, diesen Idealen treu zu bleiben und ehrlich zu sich selbst zu sein. Wenn der unmittelbare Schein und das eigentliche Sein in Übereinstimmung sind, dann ist die Strahlkraft dieses Feuertrigons am beeindruckendsten.

Auch Venus, die kurz nach dem Vollmond das sonnige Löwezeichen betritt (und dort für ca 4 Monate bleiben wird), unterstützt Dich dabei, Deinen eigenen Gefühlen und Wünsche zu folgen. Warmherzig, großzügig, extravagant- diese Attribute passen gut zu der Venus im Löwen. Die Lebensfreude, die in den letzten Monaten dem Stress etlicher Veränderungen weichen mussten, erobert sich Stück für Stück des eigenen inneren Raums zurück. Welchem Bedürfnis möchtest Du noch mehr nachgehen, um ganz Du selbst zu sein? Was macht Dich wirklich glücklich?

Ab dem 11. Juni ist Pluto in seiner rückläufigen Phase zurück im Steinbockzeichen und räumt dort bis Ende Januar nächsten Jahres alles auf, was noch liegengeblieben ist- um es mal sehr wohlwollend auszudrücken.

Bei Pluto im Steinbock geht es um existentielle Fragen, und die haben ja nicht nur seit der Pandemie Hochkonjunktur. Seit 2008 war er im Steinbock unterwegs und zeigte sehr deutlich, was nun wirklich zu Ende geht, weil es sich nicht als tragfähig erwiesen hat.

Wenn es bisher mit dem leicht gesagten und nicht so leicht umsetzbaren Loslassen alter Lebenskonstrukte nicht geklappt hat, ist es nun an der Zeit, damit zu beginnen. Pluto ist relativ kompromisslos. Wenn Du glaubst, noch nicht bereit für eine notwendige Veränderung zu sein, wird Dich Pluto eines besseren belehren. Er fordert konsequentes Handeln.

Am gleichen Tag wechselt Merkur in das Zwillingezeichen und bleibt dort nur für etwas mehr als zwei Wochen. Das beschleunigt den Lauf der Dinge.  

Wenn ab dem 17. Juni dann auch Saturn rückläufig wird, wird klar, welche Grenzen überwindbar sind oder auch welcher Traum auf Treibsand gebaut war. Saturn möchte Struktur und das ist im grenzenlosen Fischezeichen eine echte Herausforderung. Denn dort sind die Wasser tief und es kann dauern, bis man auf dem Grund Halt gefunden hat. Saturn in den Fischen verlangt eine gewisse Flexibilität, die wiederum sehr der Lebenseinstellung „im Flow“ zu sein ähnelt.

Die nächsten Wochen werden sehr spannend, wenn die himmlischen Kräfte ihr Füllhorn über der Menschheit ausgießen. Auf der to do list vom Sommer 2023 steht nach Pluto das Ausmisten an erster Stelle. Ob es nun die Wohnung oder die eigenen Köpfe sind, die von altem Ballast, der nicht mehr benutzt und gebraucht wird, befreit werden. Fange einfach mit einem Bereich an und nutze die zweite Jahreshälfte dazu, um Platz zu schaffen. Welcher Teil Deiner Vergangenheit hält Dich davon ab, ein erfülltes Leben zu führen? Was kann jetzt geheilt werden? Nur wenn Du Platz schaffst, kann sich Neues entfalten. 

In diesem Sinne wünsche ich einen erleuchtenden Vollmond und einen beschwingten Sommerbeginn!

Über den Autor

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Amélie Gebhard studiert seit 1992 Gesichter und ihre Geschichten (als Maskenbildnerin) und seit 2018 die Sterne (als Astrologin). Ihre Motivation, die innere Schönheit äußerlich sichtbar zu machen, gilt für beide Professionen. Amélie ist es ein Anliegen, der Sternendeutung den Platz zu geben, der ihr gebührt: Mitten unter uns und im alltäglichen Leben; zur Selbsterforschung, als Ratgeber oder als Seismograf durch die Stürme, die das Leben zu bieten hat. Wenn sie nicht gerade über den Ephemeriden sitzt, gestaltet sie eine ihrer Collagen, in denen sie alles, was sie täglich findet, miteinander verbindet.
 
Zu hören: AstroDisco @spotify 
 

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