Ein Reisebericht über das Abenteuer Ernährung und Nahrungsmittelallergien

Nun sitze ich da, mit einem Entwurf über meine nun schon mehr als zwei Jahrzehnte bewusste Abenteuerreise in Sachen Ernährung mit wechselnden Nahrungsmittelunverträglichkeiten und verschiedenen Störungen im Verdauungssystem. Aufmerksam wurde ich auf den Zusammenhang zwischen Nahrung und Allergien bei meinen nunmehr erwachsenen Töchtern im Kleinkindalter – bis ich entdecken musste, dass auch ich von allergischen Darmerkrankungen betroffen bin.

Wir haben Mitte Januar 2013; die letzten Tage meiner schulmedizinischen Darmpilz-Therapie einschließlich einer strengen Diät neigen sich dem Ende zu. Immer wieder blüht ein offensichtlich gut versteckter, inzwischen in detektivischer Kleinarbeit eingekreister und extrem widerstandsfähiger Pilz namens Candida parapsilosis auf und macht mir mehr oder weniger das Leben schwer.

Ich habe die Faxen dicke. Denn seit ungefähr eineinhalb Jahren rücke ich ihm mit all meinem Wissen als Heilpraktikerin und Heilerin auf den Leib, nachdem schon in den Jahren davor hin und wieder durchgeführte Anti-Pilz-Kuren nicht den dauerhaften Erfolg brachten. Und das passiert mir, die ich mich doch auf diesem Gebiet spezialisiert habe. Ich frage mich, was ich übersehe, dass er mir immer wieder ein Schnippchen schlägt, und bin in den nächsten Tagen bei einer versierten Kollegin zur tieferen „Störfeldsuche“.

Zäher Pilz

Weiter bohren mich Fragen: Wieso ist es trotz einer überwiegend getreide- und industriezuckerfreien Kost immer wieder möglich, dass sich dieser Pilz am Leben erhält? Manchmal habe ich das Gefühl, wir spielen Katz und Maus. Jedes Mal, wenn’s mir gut geht und ich die Diät lockere, zeigt er mir eine lange Nase: Ätsch, da bin ich wieder … Die nicht nur einmal unternommenen ­umfangreichen Entgiftungen, eine vollständige und professionelle Zahnsanierung nach einer langwierigen Amalgamausleitung und die sehr erfolgreich abgeschlossene Therapie mit der Bioresonanzmethode zur Behandlung ­verschiedener Nahrungsmittelallergien, meine Umstellung auf überwiegend Bio-Essen und das Meiden von herkömmlichen Getreidearten – all das brachte zwar eine deutliche Verbesserung, der bisher gewünschte langfristige Erfolg trat jedoch noch nicht ein und versetzte mich immer wieder in eine emotionale Achterbahnfahrt.

Natürlich bin ich parallel auch dabei, Glaubenssätze und Muster aufzulösen. Ich fand heraus, dass ich über das Essen verschiedene Gefühle erhalten wollte: Noch immer ist ein herkömmlich gut gedeckter Frühstückstisch mit frischen Brötchen, süßer Marmelade, Kaffee und Orangensaft ein Inbegriff von Wohlstand und Zufriedenheit für mich. Mein allmorgendlicher Hirsebrei, der meinem Körper deutlich bekömmlicher ist, kann da irgendwie nicht mithalten…  „Kindersommer“ wollte ich essen – so fühlte sich die Sehnsucht auf der Suche nach etwas Essbarem an, das es einfach nicht gab.

Alte Armutsgelübde enttarnt

Einige Zeit habe ich jegliches Essen gesegnet und energetisiert, meine Zellen neu programmiert und mich auch von alten Verzichts- und Armutsgelübden entbunden, die ich als Priesterin und Heilerin in mehreren Inkarnationen auf mich nahm. Dieses Vorgehen zeigte insofern eine erstaunliche Wirkung, als mein Stoffwechsel spürbar leichter arbeitete und ich mich im Kopf auch freier fühlte für die Zeit, in der ich diese Techniken anwandte.

Außerdem erlebte ich in einer Rückführung Todesängste – eingekerkert unter primitivsten Bedingungen, höchstens ein Stück Brot am Tag und auf den sicheren Tod wartend … Aha – mein System hatte folglich gespeichert: Brot bringt Tod. Das war eine tiefgreifende Erfahrung und Teilerlösung für mich. Auch andere Symptome, zum Beispiel die Schmerzen, die mir einige verschiedene Nahrungsmittel oder Fehlkombinationen – Bestimmte Nahrungsmittel zu kombinieren ist für Empfindsame absolut unratsam, Insider nennen das „Fehlkombination“, da diese Verbindungen Gärungen verursachen, zum Beispiel Vollkornbrot mit Marmelade – verursachen, schaute ich mir von einer anderen Ebene an: Was verursacht mir da Druck? So banal es klingen mag: Erst kürzlich entdeckte ich, dass ich mir Bauchschmerzen in einer kindlichen Überforderung zulegte, um Mamas streichelnde Hände zu spüren oder zumindest tröstende Worte zu bekommen. Ich erkannte, dass ich dieses Muster jetzt im mittleren Lebensalter wirklich loslassen und mich selbst um mein inneres Kind kümmern konnte.

Alles übersüßt

Auf der körperlichen Ebene beginnt unsere Verdauung im Mund – das lernen wir bereits als Kinder. Ich staunte nicht schlecht, als mir erst nach meiner umfangreichen Zahnsanierung auffiel, wie miserabel ich aufgrund der Schmerzen bis dahin kaute. Denn die großen Amalgamfüllungen verursachten ziemliche Unannehmlichkeiten. Ist dann auch noch unsere Darmflora nicht mehr optimal zusammengesetzt, nimmt eine ungünstige Verdauung mit ihren nachfolgenden Gärungen ihren Lauf. Eine Übersäuerung – verursacht durch bereits tägliche ein bis zwei Tassen Kaffee – tut ihr Übriges. Wichtige Verdauungssäfte von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse können aufgrund der Übersäuerung nicht mehr ausreichend hergestellt werden, geschweige denn ihre Arbeit optimal verrichten. Die überaus wertvollen natürlichen Bitterstoffe beziehen aus meiner Erfahrung nur wenige in ihr tägliches Essen ein – wo sollen wir sie auch herbekommen? Industriezucker kann für unsere Verdauung fatale Folgen haben: Unsere Zähne werden unmittelbar angegriffen, Vitamine können nicht arbeiten und eine geschädigte Darmflora wird weiter sabotiert. Bleibt für mich die Frage, warum viele Lebensmittel, auch in der Bio-Branche, so extrem gesüßt sind.

Zu meinen weiter unbeantworteten Fragen gehört auch die, warum nicht nur ich inzwischen fast keine Bio-Getreideprodukte mehr vertrage, konventionell verarbeitetes Getreide schon gar nicht. Warum bricht diese Unverträglichkeit trotz einer medizinischen Ausschluss­diagnose von Zöliakie bzw. Sprue (Gluten­unverträglichkeit) immer wieder durch? Was geschieht da mit uns, mit unserem Bio-Saatgut und Bio-Getreide? Ich bezweifle, dass meine Symptome nur meiner eigenen Hochsensibiltät, von der mein Verdauungstrakt nicht ausgenommen ist, zuzuschreiben ist.

Nahrungsmittelallergien: Was toleriert mein Körper?

Oder verändert sich durch den Lichtkörperprozess, den ich als Lichtarbeiterin schon ein gutes Stück durchschritten habe, mein körperliches System derart, dass es nur noch sehr hochschwingende, sprich absolut natürliche Nahrung toleriert? In meinem persönlichen Umfeld gibt es Menschen, die bereits mehr als ein paar Wochen den Weg des Lichtnahrungsprozesses gehen. Wenn es irgendwann für mich stimmig ist, probiere ich auch das. Bis dahin bin ich noch beschäftigt, wie ich meinen Ess-Alltag gestalte: Manchmal bin ich schlichtweg irritiert und nah an der Grenze einer Ess-Störung. Zum einen erleichtert, mir zumindest Bioware aus dem Discounter leisten zu können; zum anderen enttäuscht über die ablehnende Reaktion meines Verdauungssystems auf die Discounter-Bio-Artikel. Die ­Unterschiede der verschiedenen Bio-Zertifizierungen werden ja inzwischen diskutiert. Auch die vielen Ernährungsempfehlungen, wie zum Beispiel Rohkost nur als Gemüse oder nur als Obst oder beides kombiniert, ayurvedische Ernährungslehren, die  Blutgruppendiät, die Trennkost, die kohlenhydratarme Ernährung und und und … lassen keine Langeweile aufkommen.

In meiner Ausbildung zur Familienaufstellerin hieß es oft: „Die schwersten Fälle werden selbst Therapeuten!“ Da scheint was dran zu sein, und es hat auch sein Gutes. Persönlich weiß ich sehr genau, was Patienten während einer Therapie empfinden, und kann reinen Gewissens Mut, Kraft und Vertrauen in die eigenen Selbstheilungskräfte vermitteln, wenn auch nicht alles sofort gelingt.
Bleibt nur, wie immer: Du erfährst alles im Tun. Und ich erfahre immer wieder: Heilung ist einfach eine Gnade!


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