Das Thema Übersäuerung wird von der Hochschulmedizin bisher zu wenig beachtet, stellt es doch eine der grundlegenden Ursachen für die meisten Zivilisationskrankheiten dar.

Um emotionales Missempfinden auszudrücken sagen Menschen seit altersher „ich bin sauer“. Hiermit wird exakt ein Zustand beschrieben, der alle Organe, Gewebe und Regulationssysteme des Menschen durch Übersäuerung beeinträchtigt. Durch Nahrungsmittel wie Fleisch, Weißmehlerzeugnisse, Zucker, viele Milchprodukte, Alkohol oder auch durch Stress, wird der Körper mit einer fortlaufenden Säurezufuhr konfrontiert. Dies bleibt nicht ohne Folgen.

Zahlreiche Symptome werden in der Präventiv- und Gesundheitsmedizin auf eine Übersäuerung zurückgeführt.
Herz- Kreislauf: Durchblutungsstörungen, Arterienverkalkung, Tinnitus, Hämorrhoiden, Kopfschmerzen, Raynaud Syndrom.
Energie und Nervensystem: chronische Antriebsschwäche, Depression, Schlaflosigkeit, Schmerzen und Verspannungen.
Orthopädische Erkrankungen: Rheuma und Gicht, Muskelkrämpfe, Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung auch Weichtheilrheumatismus genannt), Osteoporose, Myogelose (Muskelhärte).
Erkrankungen der Haut und Lunge: Akne, Neurodermitis, Cellulite, Haarausfall, Schuppenbildung, Allergien.
Darm und Verdauungsorgane: chronische Magen-Darmstörungen (z.B. Candida albicans), Diabetes, Sodbrennen, Paradontose, Karies, Mundgeruch, Blähungen.
Immunsystem: allgemeine Abwehrschwäche. In Teilen der Naturheilkunde wird zudem auch ein Zusammenhang zwischen der Übersäuerung und dem Herz- und Hirninfarkt und auch Krebs vermutet.

Wie reguliert der Körper den Säure-Basen Haushalt?

Zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Säure-Basengehalts in unserem Organismus gemessen als ph-Wert sind mehrere Regulationsmechanismen verantwortlich. Das Blut besitzt eigene Puffersubstanzen die den Blut ph-Wert in einem engen Bereich (zwischen 7,38- 7,42) regulieren. Bei Verschiebungen entstehen lebensbedrohliche Erkrankungen, die üblicherweise intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Als weitere Regulationsorgane dienen der Magen, der Darm, die Niere, die Lunge und die Haut. Die Hochschulmedizin (Krankheitsmedizin) interessiert ausschließlich der Säurestatus des Blutes, während die vorbeugende Medizin (Gesundheitsmedizin) sich nicht auf das Blut beschränkt, sondern das Gewebe miteinbezieht und der sogenannten latenten Übersäuerung mehr Beachtung beigemessen wird. Hiermit wird ein Zustand bezeichnet, in dem der Körper noch Säuren puffern kann, aber hierzu Basenreserven aus anderen Organen abbauen muss. Die Gewebedepots füllen sich somit mit sauren Valenzen um den übrigen Organismus zu schützen. Die zunehmende Übersäuerung des Bindegewebes als Säurezwischenlager hat weitreichende Konsequenzen; so können sich in diesem Milieu verschiedenste Moleküle verbinden, die populärwissenschaftlich als Schlacken bezeichnet werden. Diese „Verschlackungen“ führen zur Verdickung der Zellmembrane mit negativen Auswirkungen für den Stoffwechseltransport. Das heisst, dass Ablagerungen, welche aus dem Körper entfernt, also ausgeschwemmt werden müssen, die sich verdickende Zellwand immer weniger durchdringen können. Dies gilt ebenso für lebenswichtige Enzyme und Hormone, die im Zellinneren produziert werden. In umgekehrter Richtung werden z.B. Nährstoffe, welche die Zelle für Ihre Existenz benötigt, daran gehindert, die Zellwand zu passieren.

Übersäuerung: Diagnostik der Azidose

Leider ist die Diagnostik der latenten Gewebsübersäuerung nicht einfach und selbst Medizinern weitgehend unbekannt. Mit der einfachen Bestimmung des ph-Wertes des Blutes kann, wie oben dargestellt, keine Aussage über den Säurezustand des Gewebes getroffen werden, da dieser immer relativ konstant gehalten wird. Messungen des Urin-ph Mithilfe von Teststreifen ist nur sehr bedingt sinnvoll, da die Niere zwar extrazelluläre (außerhalb der Zelle befindliche) Säuren ausscheidet, aber intrazelluläre nicht reguliert. Unter allen verfügbaren Methoden hat sich der sog. „Sander Test“ als geeignetes Testverfahren zur Bestimmung der latenten Gewebsazidose erwiesen. Neben der Messung des Urin-ph-Wertes erfolgt auch die Messung der Pufferkapazität von fünf Urinproben, die nach einem klar definierten Schema an einem Tag gesammelt werden. Die Interpretation der Ergebnisse sollte in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.
Der Sander Test wird in wenigen Speziallabors in Deutschland durchgeführt
und kostet ca. 40 Euro.

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