Wasser und Energie sparen im Haushalt: Was kann man tun? Einfache, aber effektive Maßnahmen, die Umwelt und Geldbeutel schonen.

Unser Weg zu einem umweltbewussten Leben

Bei meiner Familie und mir hat vor einiger Zeit ein Umdenken stattgefunden. Ich will nicht sagen, dass wir vorher die reinsten Umweltsünder waren, aber wirklich bewusst und sparsam sind wir mit Energie und Wasser im Alltag auch nicht umgegangen. Meine Kinder sind 7 und 9. Den Ausschlag zu unserem Umdenken hat der Film „Home“ gegeben, den wir uns zusammen als Familie angesehen haben. Eigentlich traurig, dass es immer erst einen konkreten Anstoß braucht, damit Menschen etwas ändern.

Wir haben also beschlossen, dass wir im Haushalt ab sofort jede Menge Strom, Heizkosten und Wasser sparen wollen. Die Umwelt ist unser primärer Beweggrund dabei, allerdings freuen wir uns natürlich auch über die Kosteneinsparungen, die dies mit sich bringen wird. So haben wir beschlossen, das Geld, welches wir im ersten Jahr unseres neuen, umweltbewussten Lebens sparen, für einen Familienkurzurlaub zu nutzen.

Um nicht völlig ohne Sinn und Verstand in das Abenteuer sparsamer Haushalt zu starten, haben wir uns vorher im Internet schlau gemacht und dann Schritt für Schritt unsere Gewohnheiten geändert. Besonders hilfreich finden wir die Broschüre der Verbraucherzentrale. In dieser PDF sind viele nützliche Tipps zusammengefasst. Wie also sehen unsere Bemühungen zum Strom- und Wassersparen im Einzelnen aus und mussten wir dafür wirklich Einschränkungen oder Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen?

 

Wasser sparen – Waschen nur noch in der Regentonne oder wie?

Zuerst befassen wir uns mit dem Thema Wasser. Als vierköpfige Familie haben wir einen recht hohen Wasserverbrauch. Woran es aber genau liegt, dass wir so viel verbrauchen, war uns bisher nicht klar. Für verschwenderisch haben wir uns nie gehalten. Was also werden wir ab jetzt anders machen?

Das Projekt beginnt im Badezimmer. Gerade in der kalten Jahreszeit liebe ich es, ausgedehnte Schaumbäder zu nehmen und verschwinde sicherlich zwei bis dreimal jede Woche in der heißen Wanne. Ich war mir im Klaren darüber, dass der Wasserverbrauch etwas höher ist, als wenn ich dusche. Dass eine volle Wanne allerdings 140 Liter Wasser schluckt war mir nicht klar. Die Dusche hingegen verbraucht nur 15 Liter pro Minute. Also werden meine Badevergnügen auf nur noch einmal alle zwei Wochen eingekürzt. Zum Glück sind mein Mann und meine Kinder sowieso keine Badefreunde und so muss nur ich mich mit dieser Einschränkung anfreunden.

Sehr sinnvoll finden wir Mischdüsen, die an Wasserhahn und Duschkopf geschraubt werden. Ich hatte angenommen das Wassergefühl wäre dadurch ein anderes, aber obwohl durch so eine Mischdüse 50 Prozent Wasser gespart werden können, merken wir kaum einen Unterschied auf der Haut. Natürlich wird der Wasserhahn beim Rasieren oder Zähneputzen trotzdem ausgedreht, denn auch durch dieses Verhalten können, auf das Jahr gerechnet, mehrere hundert Liter Wasser gespart werden.

 

Die Toilette – der größte Wasserverschwender

Bei unserer Recherche erfahren wir weiterhin, dass die Toilettenspülung einer der größten Wassersünder im Haushalt ist. Bei jeder Spülung werden bis zu 10 Liter Wasser verbraucht. Meinen Kindern habe ich von Anfang an beigebracht, die Spartaste zu nutzen. Also müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen, wenn wir bei der Toilettenspülung sparen wollen. Meine Idee ist es, Wasser aus der Regentonne zu nehmen. Damit es kein zu großer Umstand ist und jeder erst zu Tonne tapern muss, bevor er auf Klo kann, stelle ich ab jetzt einfach jeden Morgen zwei volle Eimer Regenwasser neben die Toilette. Reicht das nicht für den Tag, wird natürlich trotzdem auch mal per Taste gespült. Vor allem meine Jüngste hat zum Teil Probleme die vollen Eimer zu heben und greift lieber zur mechanischen Spülung.

Unser Umweltschutzplan geht in der Küche weiter. Obst und Gemüse werden ab jetzt nur noch in einer Schüssel und nicht mehr unter fließendem Wasser gewaschen. Das restliche Wasser nutze ich zum Gießen der Zimmerpflanzen. Eine wassersparende Spülmaschine besitzen wir zum Glück bereits. Auch bei der Waschmaschine machen wir alles richtig. Sie wird immer nur voll beladen eingestellt. Ich wasche meist bei 30 oder 40 Grad. Nur hin und wieder wasche ich die Sachen bei 60 Grad. Das ist zwar für die Umwelt nicht gut, jedoch der einzige Weg, Bakterien und Pilze aus der Kleidung und den Handtüchern zu bekommen. Die Gesundheit meiner Familie geht in diesem Fall einfach vor.

 

Strom sparen – Sitzen wir nun alle im Dunkeln?

Das zweite Projekt heißt: Strom einsparen. Darauf freut sich vor allem mein Sohn, der das Thema gerade in der Schule durchgenommen hat und uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Als erstes schauen wir, welche Haushaltsgeräte echte Energiefresser sind und wo wir in neue Geräte investieren sollten. Unser zehn Jahre alter Trockner zum Beispiel hat uns immer gute Dienste geleistet, muss nun aber definitiv abdanken. Nach reiflicher Überlegung entscheiden wir uns für ein neues Gerät von Quelle. Zuvor hatten wir den Trockner auf der Facebookseite des Unternehmens als Gewinner der Produktbewertung entdeckt. Im Sommer trocknen wir die Wäsche sowieso immer im Garten auf der Leine. Nur im Winter möchte ich keine Schimmelbildung im Haus riskieren, weswegen der Trockner dann regelmäßig zum Einsatz kommt. Zum Glück ist das die einzige große Neuanschaffung. Einzig und allein der Wasserkocher wir noch durch ein neues und effizienteres Gerät ersetzt. Kühlschrank und Eistruhe sind bereits auf dem neuesten Stand in Sachen Energieeffizienz.

Wir ersetzen in allem Räumen die Glühbirnen durch LED-Lampen. Bei vielen Lampen sind die energiesparenden Birnen sowieso schon drin und so müssen wir nur einige auswechseln. Wenn wir sowieso schon mal im Baumarkt sind, um Birnen zu erstehen, kaufen wir auch gleich noch vier Mehrfachsteckerleisten mit Ein- und Ausschaltknopf. Ab jetzt läuft kein Gerät mehr auf Standby und mit nur einem Knopfdruck sind unser Fernseher, die Stereoanlage, der Verstärker und der Laptop vom Netz. Ich habe irgendwo gelesen, dass eine vierköpfige Familie so bis zu 100 Euro im Jahr einsparen kann.

In der Küche machen wir das Meiste bereits richtig. Ich verwende immer nur Töpfe in der passenden Größe für die Kochplatte und benutze jedes Mal einen Deckel, damit das Wasser schneller kocht. Wasser für Tee, die Wärmflasche und andere Dinge erhitze ich stets im Wasserkocher, weil auch das stromsparender ist, als das Wasser im Topf zu erwärmen und weil es einfach schneller geht.
Was ich mir allerdings angewöhne, ist, den Kühlschrank und die Eistruhe in regelmäßigen Abständen abzutauen. Nach jedem Abtauen muss das Gerät wieder weniger Energie aufwenden, um die Lebensmittel kühl beziehungsweise gefroren zu halten.

 

Heizkosten sparen – Im Winter nur noch mit dicker Jacke auf dem Sofa entspannen?

Auch beim Thema Heizkosten sind wir uns einig, dass sich etwas ändern muss. Wir beginnen damit, dass wir die Heizung im Wohnzimmer um zwei Grad herunterdrehen, damit sie nur noch auf 20 Grad steht und in den übrigen Zimmern um vier Grad. Nur im Kinderzimmer soll es weiterhin wohlig warm sein und dort bleibt sie auf 23 Grad. Schon allein die Senkung um ein Grad spart sechs Prozent der Heizenergie. Während ich früher im Winter die Fenster zum Lüften immer auf Kippe gestellt habe, erfahre ich jetzt, dass es viel sinnvoller ist, einmal alle Fenster gleichzeitig aufzureißen und die Luft im Haus komplett auszutauschen. Auf diese Weise gelangt frische Luft in die Räume, ohne dass die Außenwände und die Decken zu stark auskühlen.

Zudem legen wir uns ein paar neue extra dicke Vorhänge zu, die am Abend die warme Luft in den Zimmern halten sollen. Im Kinderzimmer steht eine Kommode halb vor der Heizung. Diese bekommt einen neuen Platz, damit sich die Wärme optimal im Raum verteilen kann. Ritzen an den Fenstern kleben wir mit Isolierband ab. Auf Dauer planen wir sowieso das Haus energieeffizient umzurüsten, für den Moment muss das Isolierband jedoch reichen. Hinter den Heizkörpern bringen wir Dämmplatten aus dem Baumarkt an, um die Wände dort besser zu isolieren und Wärmeverluste zu vermeiden. Im Bad haben wir oft mal den Heizlüfter aufgestellt, weil wir es nur temporär, also morgens beim Duschen, warm haben wollten. Wie ich jetzt weiß, sind Heizlüfter echte Stromfresser und sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen.

Nachdem wir nun alle unsere Pläne in die Tat umgesetzt haben und uns darin üben, durch unser tägliches Verhalten zum Umweltschutz beizutragen, fühlt es sich richtig gut an. Zudem freuen wir uns auf die erste Nebenkostenabrechung und die Rechung von unserem Stromanbieter. Wie hoch die Rückzahlungen sein werden, wissen wir noch nicht. Für einen tollen Tag mit der ganzen Familie wird es aber allemal reichen, da sind wir uns sicher.

 

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4 Responses

  1. Renate

    Hallo zusammen,

    Ich möchte mich kurz fassen. Wasser zu sparen halte ich aus den genannten Gründen in den Vorkommentaren auch für wenig sinnvoll und belastet unterm Strich die Umwelt mehr als es nutzt.

    Ebenso finde ich sollte ein Gerät benutzt werden bis es nicht mehr funktioniert. Mal überlegt wieeeviel Wasser, Energie und sonst. Ressourcen verbraten worden sind? Und dann weg damit auf den Müll um etwas Strom zu sparen???? Da geht’s doch meiner Meinung mehr um den eigenen Geldbeutel.

    Viele Grüße

    Renate

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  2. Miro

    Hallo zusammen,
    beim Wassersparen sehe ich das ein bisschen anders als die vorherigen Schreiber. Tatsächlich kommt es vor, dass es hierzulande wochenlang regnet. Es gab aber auch schon längere Trockenperioden, so dass etwa im Jahre 2006 zur Diskussion stand Rasensprengen und Autowaschen (http://www.focus.de/panorama/welt/Rekordsommer/extreme-hitze_aid_112568.html) zu verbieten. Auch Waldbrände (siehe: http://www.feuerwehr-forum.de/blog.php?bid=915057&id=331) sind in Deutschland keine Seltenheit, so dass Wassersparen durchaus angesagt ist. Schon mit geringen Investitionen in Mischdüsen für den Wasserhahn oder Hilfsmittel zur Tropfenbewässerung wie http://www.mygartenhaus24.de/nuetzliches-fuer-den-garten/netafim-bewaesserungssystem-kleingarten-kit-30m–925.html lassen sich tolle Einsparungen erzielen.

    Viele Grüße
    Miro

    Antworten
  3. Volker Croy

    Hallo Jessica,

    auch ich muss sagen, dass das Wassersparen bei uns wenig sinnvoll bis kontraproduktiv ist. Denn die Abwasserleitungen sind auf größere Wassermengen ausgelegt. Sie sind mit zu großem Durchmesser, so dass bei geringer Wassermenge der Wasserstand und -druck nicht reicht um Fäkalien und andere Reste fort zu spülen. Da der Deutsche nun aber gern Wasser spart, sind oft zu kleine Wassermengen unterwegs und die Ver- und Entsorger müssen Wasser nachspülen um die Leitungen frei zu halten. Oft wird dafür Trinkwasser verwendet, da es verfügbarer ist. Zusätzlich werden oft Chemikalien eingesetzt um Verstopfungen wieder frei zu bekommen. So erhöht dein Sparbedürfnis (außer dem Einsatz von Regenwasser) die Menge an Chemikalien im Wasser und senkt den Gesamtwasserverbrauch der Bevölkerung nicht – es verteilt ihn nur anders. Preislich lässt sich so auch nichts sparen, denn die Wasserkosten der Entsorger werden an die Kunden weiter geleitet.
    Mich wundert es immer, warum die Deutschen Wasser sparen, wenn es in anderen Ländern zu wenig gibt. Wir können ihnen damit ja nicht helfen, denn Wasser lässt sich nicht so weit transportieren, ohne große Mengen an Energie und Geld aufzuwenden. Mehr geholfen wäre diesen Menschen, wenn wir wie Martin sagt auf Fleisch und andere Produkte mit hohem Wasserbedarf – vor allem aus wasserarmen Gegenden verzichten. Wie zum Beispiel auf Spargel und Gemüse aus Peru und anderen Anden-Ländern, oder Biorosen aus Äthiopien – selbst wenn sie von Fairtrade kommen.

    Viele Grüße
    Volker

    Antworten
  4. Martin Eggert

    Hallo Jessica!

    Ressourcen zu schonen ist ja grundsätzlich sinnvoll.

    Mit dem Wasser sehe ich es aus einem bestimmten Grund ein wenig anders.
    Das Wasser was wir zum duschen, baden, für`s WC und zum Abwasch nutzen,
    wird ja nicht verbraucht. Ja selbst beim trinken & essen, Wir geben die selbe Einnahmemenge durch schwitzen und Toilettengang wieder ab. Die Frage ist, mit welchen Inhaltsstoffen geben wir das Wasser an das Klärwerk weiter. Sind es 100% biologisch abbaubare Stoffe ? Eine Menge der Chemikalien in Duschbad, Shampoo, Zahnpasta, Cremes, Spülmittel & Reinigungsmittel im allgemeinen, sind im Klärwerk nicht vollständig zuklären und werden in die Natur geleitet. Ob ich nun 10 Liter mit beispielsweise einem halben Teelöffel Spülmittel in die Abwasserleitung schicke oder die selbe Menge Spülmittel mit nur einem Liter Wasser ist irrelevant. Es bleibt die selbe Menge Spülmittel. Ja um so mehr Wasser ja doch umso besser – wird ja wenigstend verdünnt!

    Der Wasserverbrauch ist eher in wasserarmen Regionen der Welt bedenklich, wo dort für unseren Kaffee- und Fleischkonsum dieses kostbare Gut zum Futteranbau, bzw. zum Bewässern der Nutzpflanzen wie Kaffee, oder Kakao verwendet wird. Oder in der Textilherstellung etc. …

    Sicher, der Wasserhahn muss nicht den ganzen Tag lang laufen!
    Aber sich eine neue Waschmaschine zuzulegen die jetzt 2 Liter Wasser weniger pro Waschgang gebraucht, dafür aber die selbe Menge Waschmittel benötigt, ist ja nicht besonders sinnvoll hier in wasserreichen Regionen. Da ist es eher bedenklich wieder Rohstoffe für die Herstellung dieser „sparsamen“ Maschinen verschwendet zu haben.

    Den eigenen Haushalt mit 100% biologisch abbaubaren Produkten zu versehen ist zum Thema Wasserkreislauf wohl die wirklich sinnvollste Umstellung für den Schutz der Natur.

    Kosmische Grüße
    Martin

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