Abb: Mario HirthWer nichts wird 13. Juni 2024 Kolumne, Zeitansage Wer nichts wird Die Kolumne hat ja die Überschrift „Geschichten aus dem erleuchteten Leben“, von daher erzähle ich dir auch heute wieder eine wahre Geschichte. Nichts davon hat wirklich stattgefunden. Alles geschah und geschieht nur in dem „göttlichen Traum“, den wir so selbstverständlich Leben nennen. Es war einmal vor langer Zeit… Es war der Sommer 2004 und ein Kreuzberger Stadtteilfest stand auf dem Besprechungs-Plan im Event-Management einer großen Berliner Brauerei. Ein älterer Kollege, der der unberechtigten Überzeugung war, er wäre viel besser für meinen damaligen Event-Manager-Posten geeignet, platzte in der Diskussion über die Planungs-Details plötzlich lautstark mit der Bemerkung raus: „Wer nichts wird, wird Hirt.“ Ein Spruch, der im Original „Wer nichts wird, wird Wirt“ lautet und in der Gastronomie sehr geläufig ist. Er grinste mich hämisch an und es war unübersehbar, dass die Größe seines gepflegten und an den Enden hochgezwirbelten Schnauzbartes in diametral entgegengesetzter Größe zu seiner emotionalen Intelligenz stand. Auch wenn ich durch meine spontane Reaktion „Vorsicht, Du hast die Rechnung ohne den Hirt gemacht“ und „Ich würde mich ja mit dir geistig duellieren, aber ich merke, du bist unbewaffnet“ die etwas angespannte Stille schnell stoppen konnte und die Lacher wieder auf meiner Seite hatte, war ich doch innerlich irgendwie getroffen und betroffen. Was trifft, das betrifft! Es traf mitten ins unbewusste Schwarze, traf genau da, wo sich das Selbstwertgefühl hauptsächlich über die gesellschaftliche Stellung, den Erfolg und das Ansehen im Job definierte, aber eigentlich nur ein großes klaffendes traurig-wütendes schwarzes Loch war. Damals ließ ich mir das nicht anmerken und war mir über das Geschenk in der Situation noch nicht bewusst. Wie auch? Der Ich-Gedanke, also der Gedanke, dieser Körper mit dem Namen Mario Hirt und der Lebensgeschichte zu sein, wurde ja noch als wahr geglaubt. Darüber hinaus war ich als leitender Angestellter und dazu noch bekennender Nicht-Bier-Trinker in einer Brauerei (!!!) natürlich immer wieder mal das unver- fehlbare Ziel für diverse „dumme Sprüche“. Die Brauereikarriere war einige Jahre später dann durch die oft beschriebene „spirituelle Krise“ beendet, und der darauf folgende Wandel ließ nichts vom früheren Denken und Sein übrig. Der Körper: auch eine Projektion Der Körper und die Innenwelten, die vorher vernachlässigt wurden, standen im absoluten Mittelpunkt. Der Weg hinaus ist der Weg hindurch! Es wurde klar, dass Erfüllung nicht im Außen, sondern nur im Innen zufinden ist. Der Mensch muss mit seiner Aufmerksamkeit erst vollständig im Körper ankommen und alles fühlen, was da ist, um dann irgendwann realisieren zu können, dass der Körper genauso, wie das „Ich“ auch, nur eine Projektion des Geistes ist und eine Trennung gar nicht wirklich existiert. Vor kurzem hörte ich den Spruch „Wer nichts wird, wird Hirt“ wieder und die innere Reaktion war ein ununterbrochener Frieden – wohlige Stille, freudvolle Leere – gepaart mit äußerem leichten Grinsen und der Reaktion: „Wenn du wüsstest, wie recht du hast!“ Meine Erklärungsversuche danach hat derjenige nicht verstanden – wie auch? Es ist nicht zu verstehen, dass da Nichts ist und Nichts passiert und Ich und alles andere in Wahrheit nur dieses „Nichts“ bin und ist. Der weltliche Erfolgswunsch mit dem ge- danklichen Druck „Es muss was aus dir wer- den“…“Du musst Jemand werden…“ wurde durch das, was oft als „Erleuchtung“ bezeichnet wird, ad absurdum geführt. Genauso wie absolut alle anderen Werte, Normen, Konzepte und Existenzgedanken auch. Es muss gar nichts aus dir werden und du brauchst auch noch nicht mal „Nichts“ zu werden. Du bist es bereits jetzt schon. Und wo nichts ist, fehlt auch nichts. Erkenne dich – jetzt! Mario Hirt ist spiritueller Lehrer und Heilpraktiker für Psychotherapie. Er bietet u.a. Einzelgespräche, Workshops, Retreats und jeden Mittwoch den „Ab durch die Mitte“-Online-Satsang-Abend per Zoom an. Aktuell: Sommer-Happening 21.–23. Juni, Satsang und Stille im Foxberghof in Schönwalde bei Berlin – für Selbsterkenntnis und inneren Frieden, komme, was wolle! Kontakt: Tel.: 0173-232 95 00 info@mariohirt.de www.mariohirt.de Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.