Es wird immer mehr Menschen klar: Wir wurden jahrelang betrogen, ausgebeutet und belogen. Unsere Politik ist kaum mehr als eine Ganzjahres-Karnevalsveranstaltung zur Bespaßung der Massen – in Wirklichkeit diktieren längst Systemzwänge und Großkonzerne das Regierungsprogramm. Ob Pharma- oder Gentechnik-Lobby, Kriegslügen, Wirtschafts-Kasino, Schweinegrippe oder Geldsystem: Wir leben in einer einzigen großen Illusion, einem Betrug von historischen Ausmaßen.

Aber Hilfe naht! Eine breite Front von Bloggern, Magazinen, Filmemachern, Autoren und Einzelpersonen hat sich aufgemacht, die betrogene Öffentlichkeit zu informieren. Dabei wird manchmal vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen und eine Lüge durch die nächste ersetzt, aber immerhin: Es wird infrage gestellt, eine Gegenposition formuliert. Und ein bisschen hilft’s ja. Dass da „irgendwas nicht stimmt“, dass den „Medien nicht zu trauen ist“, dass es letztendlich „doch nur ums Geld geht“ – dass glauben mittlerweile sehr viele Menschen quer durch alle Bevölkerungsschichten.

Da kann man fast jeden beliebigen Fahrgast in der U-Bahn ansprechen und der Mann in der Imbissbude um die Ecke weiß auch schon Bescheid. Gerade erst hat die Schweinegrippe eindrücklich gezeigt, dass Menschen zumindest nicht mehr alles blindlings glauben. Die Epidemie-Propaganda war eine katastrophale Niederlage. Trotz eines legendär-penetranten Medienaufgebots und kollektiver Angst-Mache vom Allerfeinsten ließen sich letztlich kaum 10 % der Deutschen impfen.

Wo bitte bleibt die Revolution?

Aber trotzdem: Bei allem, was wir wissen, müssten wir eigentlich mitten in einer globalen Revolution stecken! Einem Aufbegehren der Betrogenen: „Es reicht!“ müssten wir ihnen eigentlich entgegenrufen, „Wir sind menschliche Wesen verdammt noch mal, nicht die Mitarbeiter einer Sklaven-GmbH!“

Aber gar nichts passiert! Wie kann das sein? Wie können wir all das ertragen, mit den Schultern zucken und stumpf die nächste Runde drehen in unserem täglichen Hamsterrad?

Könnte es sein, dass genau das Gegenteil der Fall ist? Dass uns die Wahrheit darüber, wie wir betrogen wurden nicht freier macht, sondern uns stattdessen komplett demoralisiert? Kann es sein, dass den totalitären Kräften gar nichts Besseres passieren kann, als dass wir alle erfahren, wie sehr wir „verarscht“ wurden – weil erst dies uns komplett lähmen wird?

Bruce E. Levine, klinischer Psychologe sagt: ja, genau so ist es. Man nennt dies das „Missbrauchs-Syndrom“.

Das Missbrauchs-Syndrom

„Wie behalten Zuhälter, Ehepartner, Chefs, Unternehmen und Regierungen die Kontrolle? Sie spucken Lügen, emotionalen und körperlichen Missbrauch und Ungerechtigkeiten in die Gesichter ihrer Opfer, und wenn die Opfer Angst haben, aus diesen Beziehungen zu entfliehen, werden sie dadurch immer schwächer. […] Für Opfer des Missbrauchs-Syndroms ist die Wahrheit über ihre passive Unterwerfung unter eine demütigende Unterdrückung mehr als beschämend […]. Wenn man sich schon demoralisiert und geschlagen fühlt, ist die wahrscheinliche Reaktion auf die Schmerzen dieser Scham nicht konstruktives Handeln, sondern der Versuch diesen Schmerz nicht zuzulassen oder sich davon abzulenken. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die Wahrheit über die demütigende Unterdrückung jemandem die Energie für konstruktive Maßnahmen gibt.“

Wissen ist also Ohnmacht? Kann das sein? Kann es sein, dass wir tatsächlich das ganze Ausmaß der Wahrheit gar nicht an uns heranlassen? Kann es sein, dass wir vielmehr immer mehr Angst haben? Angst davor, jahrelang in einer Traum-Welt gelebt zu haben. Angst davor, bei uns selbst anfangen zu müssen? Und kann es sein, dass uns diese Angst glauben macht, dass die Situation auswegslos ist, dass kleine Schritte nicht mehr zählen, dass wir ja „doch keine Chance“ haben? Es ist immerhin möglich.

Aber sind wir denn wirklich so demoralisiert? Kaum vorstellbar. Und wenn ja: Wodurch? Bruce E. Levine gibt einige Beispiele:

Schule

„Was junge Menschen in den Schulen erfahren, ist das wichtigste Mittel zur Schaffung unserer zukünftigen Gesellschaft. Schulen sind Orte, an denen Kinder routinemäßig – aus Furcht – Autoritäten gehorchen müssen, für die sie oft eigentlich keinen Respekt haben und Material wiederkäuen müssen, das sie als sinnlos empfinden. Das sind großartige Möglichkeiten jemanden zu brechen“.

Schule macht also vor allem eines: gefügig.

Psychatrien

„Heute werden immer mehr Menschen in den USA, die sich nicht den Autoritäten unterwerfen wollen, als psychisch krank diagnostiziert und mit Psychopharmaka ruhiggestellt, welche die Qualen ihrer Langeweile, ihrer Ressentiments und anderen negativen Emotionen betäuben, wodurch sie kompatibler und beherrschbarer werden.“

Besonders bei Teenagern wurden nach Meinung Levines mit dem „Oppositionelles Trotzverhalten“ und dem „Aufmerksamkeits-Defizits-Syndrom (ADHS)“ zwei Kategorien geschaffen, die sich hervorragend eignen, Störenfriede rechtzeitig auszusortieren. Und für die für die Pharmaindustrie sind Psychopharmaka für Kinder längst eine wahre Goldmine.

Fernsehen

[Jerry] Mander behauptet, dass das Fernsehen dazu beiträgt, alle acht Bedingungen für das Brechen einer Bevölkerung zu schaffen. Fernsehen, erklärte er, (1) beschäftigt die Menschen so sehr, dass sie nicht mehr wissen, wer sie selbst sind – und was ein menschliches Wesen ist, (2) trennt die Menschen voneinander, (3) erzeugt sensorische Deprivation, (4) beschäftigt den Geist und füllt das Gehirn vorgefertigten Erfahrungen und Denken, (5) fördert Drogenkonsum um die Unzufriedenheit zu dämpfen (während das TV selbst einen Drogen-ähnlichen Effekt produziert …), (6) zentralisiert Wissen und Information; (7) eliminiert oder „museumisiert“ andere Kulturen, um Vergleiche zu beseitigen, und (8) definiert Glück und dem Sinn des Lebens.“

Die Kommerzialisierung von allem

„Während Spiritualität, Musik und Kino revolutionäre Kräfte sein können, hat die großflächige Vermarktung von all diesen ihre Fähigkeit gedämpft, eine Rebellion zu energetisieren. So dass nunmehr so ziemlich alles – nicht nur die organisierte Religion – ‚Opium für die Massen‘ ist.

Die vorrangige gesellschaftliche Rolle von US-Bürgern ist nicht mehr die eines „Bürgers“, sondern die eines „Konsumenten“. […] Konsum zerbricht Menschen, durch die Abwertung von menschlicher Verbundenheit und Geselligkeit, durch Eigenabsorption, das Auslöschen von Selbstvertrauen, die Entfremdung der Menschen von normalen menschlichen emotionalen Reaktionen und durch den Verkauf der Idee, dass gekaufte Produkte – nicht der Mensch und die Gemeinschaft selbst – ihre Rettung seien.“

Kleine Schritte in die Freiheit

Was also tun, gegen ein so großes Problem? Wie den Teufelskreis brechen?

Zu nächst einmal heißt es für jeden Einzelnen, bei sich selbst zu beginnen, indem das System nicht länger unterstützt wird: Sich so weit wie möglich dem betäubenden Einfluss des gesellschaftlichen Disneylands entziehen. Sich auf sich selbst besinnen, wieder fühlen, atmen, kreativ sein und lieben. Mehr Zeit mit Menschen und weniger Zeit mit Maschinen verbringen. Produkte und Zusammenhänge hinterfragen. Sich auf die Suche machen, nach gesünderem Essen, alternativer Medizin, einer anderen Schule für die Kinder. All die kleinen, einfachen Dinge.

Und dann: Sich nicht feststarren an der hässlichen Fratze der Unterdrückung. Wach sein für die kleinen Siege, die guten Beispiele, die Ermutigung und Solidarität. Für gelebte Moral, Vorbilder, erfolgreiche Projekte, die kleinen Pflänzchen der Hoffnung. Sich umsehen, in die leuchtenden Augen derer, die mit einem gehen, auf diesem Weg an die Grenzen eines neuen Horizonts.

Anfangen im Kleinen. Kreise bilden, die sich ausdehnen, auf andere Kreise treffen, verschmelzen. Die plötzlich, als großer Kreis, mit neuem Selbstvertrauen, selbst das Neue sind.

Stärke gründet sich auf Integrität, auf tiefes inneres Wissen, auf den unbrechbaren Glauben an das Wahre und Gute. Auf Wachheit, Klarheit, Liebe.

Auch Levine hat ein Rezept: „Die einzig rationale Entscheidung, bei den gegebenen Alternativen, ist den Pessimismus zu vergessen.


Mehr Artikel zum Thema bei Sein.de

Nicht wogegen, sondern wofür! Über die Träumbarkeit der Welt

Extase an den Toren der ökologischen Hölle

Vor und nach Feierabend …

Die Demokratie-Diktatur und der Wandel

Der Wandel beginnt innen und die Verantwortung bei uns selbst

Das evolutionäre Manifest

Erklärung kultureller Revolutionäre

Sind Menschen von Natur aus selbstsüchtig?

Anders besser leben

Schule macht dumm

Wo die Kinder fliegen lernen

Über den Autor

Avatar of David Rotter

schreibt für Sein.de und seinen eigenen Blog den-weg-gehen.de. Er wohnt mit seiner Partnerin und seinen zwei Töchtern im Wendland und arbeitet als freier Autor und Coach.

Unterstütze SEIN

Vielen Dank an alle, die den Journalismus des SEIN bisher unterstützt haben.
Die Unterstützung unserer Leser trägt dazu bei, dass wir unsere redaktionelle Unabhängigkeit behalten und unsere eigene Meinung weiter äußern können. Wir sind sicher, dass unsere redaktionelle Arbeit und unsere Themenvielfalt und Tiefe den gesellschaftlichen Wandel beflügeln. Wir brauchen Deine Unterstützung, um weiterhin guten, kreativen "Lösungs-Journalismus" zu liefern und unsere Offenheit zu wahren. Jeder Leserbeitrag, ob groß oder klein, ist wertvoll. Wenn Du unsere Arbeit wertschätzt, unterstütze SEIN noch heute - es dauert nur wenige Minuten. Vielen Dank.
SEIN unterstützen





8 Responses

  1. manu

    Deine Artikel sind Gold wert! Ich könnte so manches nicht besser ausdrücken.. Kompliment!
    Habe Diese Seite gleich mal in meine Lesezeichen gesetzt und werde Sie demnächst auf jeden Fall weiterempfehlen und verbreiten.
    Weiter so und hoffentlich lesen noch viele diese waren Worte hier!
    Liebe Grüße
    Manu
    PS: Habe auf www.top-shop-store.de (Bei „Kategorien“) einen PSI-Wiki-Blog in dem ich genau solche und ähnliche Wahrheiten – auch praktisch erklären und verbreiten möchte. Du hast allerdings schon etwas mehr vertextet , als ich 🙂 Ist halt schwer, wenn man gleichzeitig Geld verdienen und den Allteg meißtern muß…

    Antworten
  2. DR.JOHN

    „JE MEHR UHR ERNEUERT , DESTO EHER SEID IHR BEIM ALTEN ! “

    (ALBERT EINSTEIN in seinem Telegramm zur Ablehnung seiner Einladung
    des DDR-KULTUR-BUNDES zur demokratischen E R N E U E R U N G
    DEUTSCHLANDS ,ca. 1947 ! )

    EURE „WIR“ EXTREM-SEHN-SÜCHTE sind der HELLE WAHN !

    „DER TRAUM DER VERNUNFT GEBIERT UNGEHEUER ! “ ( FRANCISCO DE GOJA )

    „MEIN REICH IST NICHT VON DIESER WELT ! “ ( JESUS !

    „DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT ! “ ( VOLKS-WEISHEIT )

    IHR SEID SEHN- S Ü C H T I G E ! ! !

    W A C H T A U F ! ! !

    SKLAVE Jonny

    Antworten
  3. jamila peiter

    für mich gilt, sich immer wieder zu besinnen, dass wir nicht körper mit einer seele sind, sondern genau umgekehrt, wir sind seele mit einem körper und das ist ein enormer unterschied. Wer mit der Bewusstheit lebt, sich darum zu bemühen. immer mehr seine seele anstatt sein ego sprechen und agieren zu lassen, wird auch andere REsultaten ernten.
    Die Elite-Anhänger können uns alles wegnehmen jedoch nicht die Freiheit darüber zu entscheiden, ob wir unserer Seele oder unserem Ego die Priorität geben. Das ist die einzige Freiheit, die sie uns garantiert nicht nehmen können. In diesem Geist zu leben macht stark. lbgr und Ja nicht aufgeben!
    Jamila peiter

    Antworten
  4. Hans Kolpak

    Ich glaube an kleine schrittweise Veränderungen auch ohne die Waffengewalt von Soldaten, Sicherheitskräften und Polizisten. Deshalb streue ich seit elf Jahren meine Gedanken im Netz und reihe mich in den Chor derer ein, die unsere Welt gestalten.

    Fokussieren statt Polarisieren !

    Hans Kolpak
    Biß der Woche

    Friedrich Schiller
    Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten.
    Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.

    Antworten
  5. Susan Ville

    Sehr guter Artikel, der mir aus der Seele spricht.
    Meiner Meinung nach bringt das Internet zu diesen Problemen aber keine Weiterentwicklung der öffentlichen Meinung. Das ist ein Trugschluss.
    Auch im WWW ist es wie im realen Leben: 95% quatschen und nur 5% handeln! Das ist leider die Beschaffenheit des >Homo Sapiens Sapiens<, Es ist eben wesentlich bequemer vom gemütlichen Wohnzimmersessel aus über den PC zu bloggen und zu chatten, als aktiv in der Welt Dinge zu verbessern oder mitzuentwickeln. Gleichgültigkeit, Überdruß und Bequemlichkeit halten die Menschen vom Wesentlichen fern. Veränderung muss in uns selbst stattfinden; -dann sind wir auch in der Lage Fehler nicht zu wiederholen.

    Antworten
  6. Peter Spangenberg

    Volle Zustimmung. Ich biete die Kooperation im dezentralen Artikelpoolsystem an. Man darf sich bei www.psverlag.de/artikel die besten Texte herausfischen und selbst weiter verbreiten – und im Gegenzug die Erlaubnis zum Zugriff auf eigene Artikelsammlungen zurücksenden. So wächst ein durch Googlefilter und Serverblockaden nicht mehr unterdrückbares Allgemeinwissen heran.
    Zusätzlich können interessierte Blogger sich ja auch untereinander vernetzen per Link. http://psverlag.coverblog.de/ wäre unsere Zweitadresse. Nach und nach werde ich hier und auf den oben genannten Artikelseiten passende Links einsetzen. Über Rücklinks freue ich mich immer.

    Antworten
  7. Steven Black

    Wirklich, sehr gut formuliert- und leider, es stimmt!
    Anders ist der resignierte Blick und die negative Stimmung reihum kaum zu deuten. Man benötigt aber Kraft und Energie für Widerstand, die erst wieder erarbeitet werden müssen.
    Als wichtigste und notwendigste Reaktion, sollte die GLOTZE aus dem Fenster geworfen werden! Wie du sagtest: Schritt für Schritt!
    Der „Rest“ findet sich ..

    Antworten

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*